Helden in Badehose trotzen der Kälte am „Lake Itzi“
Rund 80 Mutige sprangen am Sonntag beim Eisschwimmen mit den Merchweiler Seelöwen in den Itzenplitzer Weiher in Heiligenwald.
Eis gab es nicht, kalt war es trotzdem. Nachdem das Neujahrsschwimmen 2023 nach den beiden coronabedingten Absagen in den Jahren zuvor ein beeindruckendes Ereignis war, sprangen wieder 80 unerschrockene Schwimmerinnen und Schwimmer in die bitterkalten Fluten des Itzenplitzer Weihers beim traditionsreichen Neujahrsschwimmen der Merchweiler Seelöwen, dem Eisschwimmerclub an der Saar. In diesem Jahr fand das Neujahrsschwimmen bereits zum 16. Mal statt. Unter den Schwimmern im „Lake Itzi“gab es gestern viele neugierige „Erstis“, aber vor allem jede Menge Wiederholungstäter.
Eisschwimmen hat offenbar Suchtpotenzial. Wer sich einmal getraut hat, kommt wieder. Der älteste Teilnehmer war mit fast 84 Jahren Horst Hermann aus KirkelLimbach. Er war zum vierten Mal dabei, machte seine Liegestützen und hüpfte ins Wasser. Prominentester Teilnehmer war der Langstrecken-Schwimmweltmeister Andreas Waschburger.
Eine geschlossene Eisdecke gab es in diesem Jahr, wie erwähnt, nicht. Das schadete der beliebten Veranstaltung aber nicht im Geringsten.
Zumindest war es etwas kälter als die Tage zuvor. Die Wassertemperatur lag mit 6,6 Grad, nur wenig unter den 7,3 Grad vom letzten Jahr. Das internationale Reglement schreibt vor, dass erst wenn die fünf Grad unterschritten sind, man von einem Eisschwimmen ausgehen kann. Egal, ob Eis oder nicht, ein
Spektakel war es allemal.
„Das Eisschwimmen ist eine gelungene Mischung aus ungewöhnlicher sportlicher Betätigung und Vergnügen“, darin waren sich Eva und Gerd aus Saarbrücken einig. „Wir kommen seit Jahren zum Itzenplitzer Weiher, um uns dieses Vergnügen anzuschauen.“Mitgemacht haben die beiden allerdings noch nicht. „Das ist uns dann doch zu ungemütlich.“
Die allermeisten der Unerschrockenen hüpften nur kurze Zeit ins kalte Wasser, aber selbst das muss man erst mal schaffen. Die Profis der Seelöwen hingegen durchschwammen den ganz Weiher, immerhin gut 240 Meter. Hunderte von Zuschauern bejubelten die Helden in Badehose und Bikini, die im Januar ins Wasser des Weihers springen. Am Rande wurden die vielen Zuschauer und Eisschwimmer mit warmen und kalten Getränken versorgt. Leckeres vom Grill gab es auch. Das DLRG Illingen und das DRK sorgten für die Sicherheit. Der Erlös der Veranstaltung geht an die Stefan-Morsch-Stiftung.