Kostümverleih Schikofsky hat Corona überlebt
Erst seit vorigem Jahr ist nach der Corona-Pause wieder närrisches Treiben möglich. In diesem Jahr auch erstmals wieder mit dem PreMaBüBa. Doch die Nachwirkungen der Pandemie sind immer noch zu spüren, erzählt Helga Schikofsky über ihren Kostümverleih in
Die Corona-Jahre haben ihres getan. „Drei Jahre lang hatten wir komplett zu“, erzählt Helga Schikofsky von ihrem gleichnamigen Kostümverkauf- und verleih in Köllerbach. Nur die Lotto-Annahmestelle und den Paket-Shop hatte sie in dieser Zeit betrieben. Es habe während der Pandemie ja auch keine Nachfrage nach Kostümen gegeben. Auch nicht außerhalb der Session, etwa für Krimidinner, also Abendessen, bei denen Leuten kostümiert einen fiktiven Kriminalfall lösen. In der Pandemie seien außerdem sechs Firmen „kaputt gegangen“, bei denen Schikofsky ihre Kostüme bestellt hatte. Und das habe bis heute weitreichende Folgen. Denn die Kostüme, die sie eigentlich verleiht, bekommt sie von diesen Firmen nun mal nicht mehr. Daher mache sie nun mit diesen Verkleidungen einen Ausverkauf im Erdgeschoss.
Firmen, die noch Kostüme liefern, gingen in der heutigen Zeit auch anders vor als früher. Kataloge, in denen sie blättern könne, gebe es gar nicht mehr. Man müsse sich halt mühsam durchs Internet wursteln. Mit Blick auf die Entwicklung des Online-Shoppings ist sie auch aus einem anderen Grund besorgt. Denn das Internet ist für das Kostümgeschäft vor Ort ein Problem. Viele Menschen wollen ihre Kostüme möglichst günstig kaufen und würden dazu im Internet stöbern, erklärt Schikofsky. Doch müssten Leute Kostüme, die sie online bestellt haben, zurückgeben, wenn sie ihnen nicht passen. Und auch die Qualität sei bei der Online-Ware nicht immer zufriedenstellend, eben wenn sie nicht viel koste. „Hauptsache, es ist billig“, kritisiert sie. Es komme auch vor, dass Menschen mit ganz besonderen Wünschen zu ihr kommen, aber eben kaum Geld ausgeben wollen. Etwa für ein Kleid, das sie im Einkauf 200 Euro gekostet hatte, wollte ein Kunde nur 30 ausgeben. Im Vergleich zu manchen Online-Shops könne man bei ihr jedoch qualitativ hochwertige Kleidung auch vor Ort anprobieren und leihen oder kaufen.
Zurzeit seien von den insgesamt 8500 Kostümen etwa 200 für Fastnacht vergeben. Das ist vom Gesamtbestand zwar nicht sehr viel, doch das sei zum aktuellen Zeitpunkt nicht ungewöhnlich. „Die Leute kommen erst spät in die Gänge“, erklärt sie. Schikofsky hat das Gefühl, dass es in diesem Jahr jedoch besonders viel Andrang kurz vor der Faasend geben wird. Wer also noch eine große Auswahl an Kostümen vor Ort haben will, sollte sich so langsam sputen. Denn schon am 8. Februar, ist der „Fette Donnerstag“und das Faasendtreiben im Saarland geht dann so richtig los.
In diesem Jahr besonders gefragt sei eine berühmte Spinnenfigur. Hintergrund ist der PreMaBüBa (Presse-Maler-Bühnen-Ball) in Saarbrücken, der erstmals seit der Coronapause wieder stattfindet: „Der PreMaBüBa hat in diesem Jahr das Motto Kindheitshelden, und alle wollen Spiderman oder Spidergirl sein. Den Leuten sind die Ideen ausgegangen.“Zeitlose Kostüme seien etwa Steampunk-Verkleidungen. Darunter versteht man Kleidung, die moderne Elemente mit Mitteln aus dem viktorianischen Zeitalter verknüpft, oft in dunklen Farbtönen. Aber auch sehr bunte Kostüme haben im Kostümverleih- und Verkauf Schikofsky ihren Platz.