SVE möchte sich endlich mal belohnen
Steffen-Elf hofft im Derby auf ein Erfolgserlebnis
Während bislang nur Spiele zwischen dem 1. FC Saarbrücken oder allenfalls noch des FC Homburg gegen den 1. FC Kaiserslautern als Saar-Pfalz-Derby bezeichnet wurden, macht sich nun die SV Elversberg daran, diese Rolle aus saarländischer Sicht zu übernehmen. Es ist das erste Ligaspiel der beiden Profimannschaften in der URSAPHARM-Arena, bislang war lediglich die mittlerweile in der Oberliga spielende Zweite des FCK mal zu Gast an der Kaiserlinde. Das Spiel wird am Sonntag um 13.30 Uhr angepfiffen.
Vor der laufenden Spielzeit machte die Aussage, dass sich jede Begegnung in der 2. Liga für die SV Elversberg wie ein DFB-Pokalspiel anfühlt, die Runde. Im Pokal kam der Neu-Zweitligist nicht weit, scheiterte gleich am 1. FSV Mainz 05. Dennoch jagte ein Highlight das andere, mit zwei herausragenden Höhepunkten, dem Heimsieg gegen den Hamburger SV und dem Triumph bei Schalke 04. Nun steht eine weitere emotionale Begegnung auf dem Plan. Am Sonntag um 13.30 Uhr kommt erstmals das Profiteam des 1. F Kaiserslautern in die URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde. Nicht mal zu einem Pokalspiel waren die Pfälzer bislang hier, die mittlerweile in die Oberliga abgestiegene Zweite machte ab und zu mal ihre Aufwartung. „Es freut uns, diese Entwicklung zu sehen und es ist phantastisch, dass wir fast jedes Spiel hier vor vollem Haus spielen, wenn man bedenkt, wie viele Zuschauer wir vor drei oder vier Jahren hatten. Wir alle im Verein hoffen, dass das auch längerfristig so bleibt und die Menschen auch kommen, wenn wir mal nicht mehr so gut sind“, ist Trainer Horst Steffen froh über den Zuspruch, der natürlich auch mit der sportlichen Performance seines Teams zusammenhängt.
Die Form der SVE ließ allerdings in den jüngsten fünf Spielen nach, nach dem 4:1-Erfolg über den SC Paderborn vom 25. November gab es nur noch einen Punkt aus fünf Partien und der resultierte aus einem 2:2 im Heimspiel gegen Hannover 96. Nach dem Paderborn-Spiel war Elversberg Sechster, der Aufstiegsrelegationsrang war nur drei Punkte entfernt. Nun ist das SteffenTeam Zwölfter – und die Blicke gehen eher nach unten. Nur noch fünf Punkte beträgt der Vorsprung auf Rang 16, der zur Abstiegsrelegation berechtigt. Steffen glaubt nicht so sehr daran, dass die Gegner sein Team nun besser kennen. „Es ist zwar erstaunlich, dass es in den beiden bisherigen Rückspielen exakt die gleichen Ergebnisse gab, dennoch sind die Spiele nur bedingt vergleichbar. Wir wissen ja auch, dass sich die Gegner auf uns einstellen, aber wir haben jetzt eine andere Ausrichtung, sind taktisch variabel, spielen unterschiedliche Systeme. Es sind andere Spieler bei uns und auch beim Gegner. Wir haben ja auch dazugelernt.“
Während man beim Premierenspiel in Hannover von einem unglücklichen 2:2 sprach, waren die Niedersachsen in Elversberg zunächst deutlich überlegen, lagen dann aber nach der Pause schnell hinten. In Rostock fiel der 2:1-Siegtreffer der Gastgeber wieder spät, Horst Steffen sah sein Team bis dahin aber klar überlegen. „Wir haben das Spiel bestimmt, konnten uns aber nicht ausreichend belohnen.“
Auch an das Hinpiel auf dem proppenvollen Betzenberg dürfte der SVECoach eher ungute Erinnerungen haben. Sein Team war drauf und dran, die Punkte mitzunehmen, um dann nach einer 2:1-Führung und einer Megachance zum 3:1 am Ende doch noch 2:3 zu verlieren. Steffen fühlt sich in der momentanen Situation an die Meistersaison in der 3. Liga erinnert. „Da haben wir fast noch einen 17-Punkte-Vorsprung verspielt. Wir sind aber überzeugt von unserer Mannschaft und wollen die nötigen Punkte noch sammeln.“
Ob der 4:1-Sieg des FCK gegen Schalke nun zur Unzeit kommt? „Sie müssen ja weiter punkten, genau wie wir, aber sie könnten jetzt bis auf einen Punkt heranrücken“, will der gebürtige Krefelder mit seinem Team den Abstand nach unten wieder vergrößern. Allerdings werden ihm einige Spieler nicht zur Verfügung stehen. „Das war wieder eine bittere Nachspielzeit in Rostock. Frederik Jäkel bekam den Ball an den Ellenbogen, sieht dafür rot und der fällige Elfer ist drin. Jäkel wird uns nun fehlen. Wir haben aber sowieso schon einige Ausfälle gehabt“, sagt Steffen. Marcel Correia (Kreuzbandriss), Patryk Dragon (Knieverletzung) und Kevin Conrad (Innenbandriss) kommen auch am Sonntag nicht zurück. Hugo Vandermersch und Paul Stock drohen zudem nach der nächsten gelben Karte Sperren.