Studie: Kräftiger Mietanstieg in Metropolen
FRANKFURT (dpa) Eine enorme Nachfrage nach Wohnraum, stockender Neubau und Mieter in der Kostenfalle: Der Druck auf den Wohnungsmarkt deutscher Metropolen hat zugenommen. Im zweiten Halbjahr 2023 kletterten die Angebotsmieten in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig gemessen am Vorjahreszeitraum im Schnitt um 8,2 Prozent, wie eine Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle ( JLL) zeigt. Das war mehr als ein Jahr zuvor (6,3 Prozent) und im Schnitt über fünf Jahre (5 Prozent). Die Experten sehen kein Ende des Aufwärtsdrucks.
Für die Studie wurden rund 35 000 Miet- und 41 000 Kaufinserate für Neubauten und Bestandsgebäude ausgewertet. Angebotsmieten bedeuten keine Abschlüsse. Manchmal weicht die vereinbarte Miete ab, aber seltener als beim Immobilienkauf.
Äußerst kräftig war der Anstieg der Angebotsmieten in Berlin und Leipzig mit prozentual zweistelligen Raten. In der Hauptstadt sah
JLL sogar einen Sprung von gut 21 Prozent. In den anderen Metropolen fielen die Zuwächse mit Raten mit zwischen 5 und 7 Prozent niedriger aus. Seit Längerem beobachten Experten einen starken Mietanstieg in Berlin und verweisen auf die starke Zuwanderung. Die Hauptstadt nähere sich mit den zuletzt inserierten Mieten von im Schnitt 19,42 Euro pro Quadratmeter und Monat München (22,50 Euro) als teuerste deutsche Stadt an, schrieb JLL.
Insgesamt fiel die Dynamik in den Metropolen kräftiger aus als in kreisfreien Städten. Dort zogen die Angebotsmieten binnen zwölf Monaten um 4,8 Prozent an. In den Landkreisen kletterten sie um 5,5 Prozent. Angesichts des Wohnungsmangels sei der Anstieg nicht verwunderlich, sagte Autor Sören Gröbel.