Dieser Laden ist auch Tor zur Arbeitswelt
Das Kaufhaus „Wertvoll“in Fechingen bietet nicht nur Kleidung und Möbel für Bedürftige. Dort bekommen Arbeitslose eine Möglichkeit, ins Berufsleben zurückzufinden.
Eine Sprungschanze in die Arbeitswelt bietet das Sozialkaufhaus „Wertvoll“. Die Gesellschaft für Sozialeinrichtungen (GSE) des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) betreibt dieses besondere Kaufhaus in Brebach-Fechingen.
Denn neben einem Angebot an Kleidung, Möbeln, Haushaltsgegenständen und vielem mehr für Bedürftige, bietet das Kaufhaus nach eigenen Angaben mit dem Projekt „Sprungschanze Saarbrücken“sozialversicherungsfreie Tätigkeiten für 29 Langzeitarbeitslose mit der Möglichkeit, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Seit 2009 existiert das Kaufhaus.
Zusätzlich gibt es im Zuge der „Winter Aktion Saar“ein Winter Café als Ort, um Hilfe zu finden und Menschen in ähnlicher Lage zu treffen.
Außer dem Kaufhaus in Brebach betreibt die GSE weitere Läden im Saarland. Im Regionalverband gibt es in Dudweiler noch ein zweites Geschäft. „Von den Kunden werden unsere Läden gut angenommen. Wir haben inzwischen Stamm
kundschaft, die immer wieder kommt und weiß, dass hier schöne Sachen angeboten werden. An Kleidung ist für jeden etwas da. Auch für Kinder gibt es zum Teil hochwertige Ware zu einem sehr kleinen Preis“, sagt der Geschäftsführer der
GSE, Lukas Münninghoff.
„Wir bieten den Projekt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern eine sinnvolle Tätigkeit. Hier können sie auch einige Kompetenzen für den Arbeitsmarkt erwerben“, sagt Münninghoff. Projektsteuerer Stefan
Ziegler erklärt die finanzielle Lage des Betriebs: „Wir sind auf Sachspenden angewiesen. Möbel, Kleidung, Haushaltswaren und Elektrogeräte werden benötigt. Zurzeit brauchen wir vor allem Möbel. Jede Spende leistet einen Beitrag zur Armutsbekämpfung und hilft uns weiter.“Das Kaufhaus werde mit finanzieller Unterstützung des Landes, des Regionalverbandes, des Europäischen Sozialfonds und eigenen Mitteln betrieben.
Stefanie Spaniol ist Anleiterin im Kaufhaus und erlebt den Alltag im Geschäft hautnah. „Es ist schön, mit den im Projekt Beschäftigten zusammenzuarbeiten. Mir ist aufgefallen, dass die Leute die Hilfe sehr gut annehmen.“Ihr fällt auf,
„Wir sind auf Sachspenden angewiesen. Zurzeit brauchen wir vor allem Möbel.“Lukas Münninghoff Geschäftsführer der GSE
wie sehr die Projektteilnehmer von der Arbeit in diesem ganz speziellen Kaufhaus profitieren.
Hans Joachim Kunz hat den Weg aus der Arbeitslosigkeit geschafft. Durch gute Mitarbeit und Engagement ist der ehemalige Projekt-Teilnehmer heute sozialversicherungspflichtig bei der GSE beschäftigt.
Münninghoff will, dass solche Erfolge möglich bleiben und kritisiert deshalb die Haushaltsplanung des Bundes: „Die Armut in der Gesellschaft wächst. Durch die Verteilung des Sozialetats werden wir unter Druck gesetzt“, beklagt der Geschäftsführer. Dabei sei die GSE „eine wichtige soziale Infrastruktur“.