Bayer Leverkusen besticht mit „Mia san mia“-Mentalität
Der Bundesliga-Tabellenführer kämpft im DFB-Pokal-Viertelfinale den VfB Stuttgart nieder und fiebert dem Liga-Topspiel gegen den FC Bayern entgegen.
(dpa) Siegermentalität, Gelassenheit und die breite Brust der Unschlagbaren: Mit den typischen Münchner „Mia san mia“-Eigenschaften stellen sich die Rekordjäger von Bayer Leverkusen dem Serienmeister FC Bayern München. Wie der Bundesliga-Tabellenführer beim 3:2 im Pokal-Viertelfinale gegen den starken VfB Stuttgart den dritten Last-Minute-Sieg im fünften Spiel des Jahres einfuhr, das wird auch bei den längst ausgeschiedenen Bayern mächtig Eindruck hinterlassen haben.
„Manchmal ist der Kopf wichtiger als die Beine. Und unser Kopf ist im
Moment sehr stark“, sagte BayerTrainer Xabi Alonso mit Blick auf den absoluten Liga-Gipfel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in Leverkusen: „Ich freue mich, dass wir das Herz und die Seele haben, es bis zum letzten Moment zu versuchen. Dass wir auch in schwierigen Momenten gute Mentalität haben.“
So hat Bayer keines der 30 Pflichtspiele seit dem Saisonstart verloren. 26 Siege gelangen dem Team. Jonathan Tahs Tor am Dienstagabend in der 90. Minute zum 3:2 war mit Blick auf das kommende Duell gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig. Als eindeutiger Favorit auf den DFB-Pokal kann Bayer nach 31 Jahren ohne Trophäe mit einer klaren Titel-Option viel lockerer ins Spiel gehen. Und der Rausch des Sieges macht die zusätzliche Belastung der englischen Woche vielleicht wett, zumal Tahs Treffer die Verlängerung ersparte.
„Wir sollten daraus, wie die Saison bisher gelaufen ist, eigentlich schon genug Stärke ziehen“, sagte Nationalspieler Robert Andrich: „Aber so ein emotionaler Mentalitäts-Sieg gibt zusätzlichen Anschub. Wir freuen uns alle auf ein geiles Spiel.“
Es ist vor allem Alonso, der diese Mischung aus Sieges-Gier und innerer Ruhe ins Team gebracht hat.
Beim 0:1 zur Pause habe der Trainer die Mannschaft ermahnt, „nicht verrückt zu werden“, verriet Andrich: „Er hat gesagt, dass wir nicht in fünf Minuten die Welt erobern müssen. Sondern dass wir 45 Minuten Zeit haben für ein 1:1.“Und sein Team folge ihm: „Wir vertrauen auf uns und verlieren nie den Kopf.“
Alonso sprach am Dienstagabend demonstrativ vom FC Bayern als der „besten deutschen Mannschaft, bei der das Gewinnen in der DNA liegt“. Doch diese Mentalität hat der frühere Welt- und Europameister, der von 2014 bis 2017 für die Bayern spielte, längst auch seinem Team vermittelt.