Markus Söder schafft Bayern ab
WsidentenWas hat den Ministerprädes Freistaates denn beim politischen Aschermittwoch geritten, ohne
Not die Existenz unseres schönen Saarlandes infrage zu stellen? Abschaffen will Markus Söder unser Bundesland, und Bremen gleich noch dazu! Die Empörung war vorprogrammiert. Jetzt könnte man auf verbale Rache sinnen und (etwas kindisch) vorschlagen, dass die Bundesrepublik stattdessen lieber Bayern abschaffen sollte.
Das wäre jedoch müßig, denn: Das bekommt der CSU-Politiker – mit Unterstützung seines Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger von den Freien Wählern – schon ziemlich gut alleine hin.
Es stimmt natürlich: Das kleine Saarland kann bezüglich Wirtschaftskraft mit Bayern nicht mithalten. Doch wie lange noch? Erst vor wenigen Wochen, als die Energiewende-Bilanz 2023 vorgestellt wurde, wurde der Freistaat zur Lachnummer im Netz – weil kein anderes Flächenbundesland so wenig Windkraft zugebaut hat. „Sogar das Saarland schafft mehr!“war dutzendfach zu lesen. 26,5 Megawatt wurden hier im vergangenen Jahr installiert, in Bayern – 27 Mal größer als das Saarland! – nur 25,5.
Leider kein einmaliger Ausrutscher. Es wird immer deutlicher: Mit Parolen gegen sauberen Strom kann man vielleicht im Bierzelt punkten, die bayrische Wirtschaft fährt man so aber mit Karacho gegen die Wand. Das scheint inzwischen auch Söder und Aiwanger zu dämmern – dumm nur, dass diese ihren Wählern die Energiewende jahrelang als grünes Ideologie-Projekt verkauft haben. So war es nicht überraschend, dass die Bewohner von Mehring (Landkreis Altötting) Ende Januar gegen das größte WindkraftProjekt Bayerns votierten, welches das bayrische Chemie-Dreieck mit Energie versorgen soll. Unter dem Hashtag #StandortNachteilBayern finden sich auf X (vormals Twitter) zahllose weitere Beispiele.
Weil sich die Bayern gleichzeitig jahrelang gegen den Ausbau von Südlink gesperrt haben (eine Trasse, die den Windstrom aus den Norden bis in den tiefen Süden bringen soll) fehlt der Wirtschaft dort nun die billige Energie – was übrigens den Strom für alle teurer macht. Statt die Bundesländer umzustrukturieren, sollte man daher eher noch mal über die Einführung unterschiedlicher Strompreiszonen nachdenken. Dann müssten wir Saarländer uns auch nicht länger mit fehlgeleiteter Bayern-Politik herumschlagen.