Das neue Alt-Saarbrücken soll grüner werden
In 15 Jahren soll Alt-Saarbrücken ein attraktiver, grüner Stadtteil sein mit einem quirligen Studentenleben in einem schicken Bildungsquartier, wenig Verkehr und viel Platz für die Menschen. Der Weg dahin ist weit – aber er hat begonnen.
men stehen bereits fest. „Im zweiten Quartal werden wir die Fahrradstraße in der Hohenzollernstraße bis zum HTW-Hochhaus ausbauen“, kündigt Baudezernent Berberich an. Sie könnte Mitte 2025 fertig sein. Dann wird die Einfahrt aus der Roonstraße und der Malstatter Straße in die Hohenzollernstraße nur noch für Fahrräder, nicht für Autos möglich sein, um Durchgangsverkehr zu vermeiden.
Und auch in der Gutenberg- und der Keplerstraße soll sich was tun. Man wolle dort das Parken „neu ordnen“und im Rahmen eines weiteren Bürger-Workshops am 21. März herausfinden, was die Bewohner des Viertels sich wünschen. Unter der Überschrift „Quartiersinterne Verkehrserschließung“geht es um eine Reihe kleinerer Maßnahmen, die die Aufenthaltsqualität verbessern sollen – bevor der ganz große Wurf ansteht: der Umbau der Heuduckstraße und die Verwandlung des Q-ParkParkplatzes an der Roonstraße in die „grüne Lunge“von Alt-Saarbrücken. Das ist aber Zukunftsmusik, unter anderem weil der Pachtvertrag mit Q-Park noch viele Jahre läuft. Aber es gibt trotzdem Hoffnung für AltSaarbrücken auf mehr Grünflächen und Spielplätze.
Denn die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor auf dem brachliegenden Stadtwerke-Areal in der Hohenzollernstraße seien fast abgeschlossen. Wenn alles gut geht, soll dort ein Studentenwohnheim, ein BoardingHaus für kurzfristiges Wohnen, eine neue Kita und ein für alle zugänglicher Park entstehen. „Der Gestaltungsbeirat war ebenfalls involviert, und wir versprechen uns eine gute Lösung“, kündigt Berberich an. Nebenan, rund ums landeseigene Pingusson-Gebäude, soll sich auch etwas tun, was den Alt-Saarbrückern Zugang zu mehr Grün verschaffen könnte: Die beschlossene Sanierung des denkmalgeschützten Baus könnte endlich auch zur Öffnung des Parks rund um das einstige Kultusministerium führen. „Das wünschen wir uns!“, bekräftigt der Baudezernent. „Eine solche Verbindungsachse zwischen den Parks entlang der Saar hätte einen großen Mehrwert.“All das wird natürlich dauern.
Schneller könnte es – bei entsprechendem politischen Willen – zum Beispiel bei den Wegen zwischen der Vorstadt- und der Heuduckstraße gehen. Einige sind eher Trampelpfade und führen verschlungen und an dunklen Ecken und Hecken vorbei. Ein Beispiel: die Treppe neben dem Gasthaus Adler. Von dort geht es zwischen dem Günter-Wöhe-Gymnasium (rechts) und einem HBKGebäude über einen ungepflegten, oft vermüllten Brascheplatz am Parkplatz vorbei zum Ludwigsgymnasium. Ein beliebter Schulweg, der aber vor allem in der dunklen Jahreszeit unangenehm sein kann. Könnte die Stadt da nicht schnell handeln? „Wir wollen, dass die verschiedenen Bildungsträger im Viertel nicht nur in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch bei den Wegungen besser zusammenarbeiten“, sagt dazu der Baudezernent und verweist damit auf das Problem der unterschiedlichen Verantwortlichkeiten.
Kein Stadtteil steht für sich alleine. Einige städtebauliche Aufwertungen sind Teilprojekte im Rahmen des Modellprojekts CCC 2.0, der Erweiterung des Congress Centrums Saar (CCS) um ein Messe- und Kulturforum. Dazu gehört zum Beispiel ein Lichtkonzept für die Luisenbrücke (wir berichteten), aber auch die viele Millionen teure geplante Sanierung der Alten Brücke, die aus verschiedenen Fördertöpfen bezuschusst werden soll (wir berichteten). „Da sind wir auf der Zielgeraden“, sagt Berberich. Demnächst entscheidet der Stadtrat darüber. Die Sanierung der Alten Brücke kommt vor allem dem historischen Alt-Saarbrücken zugute. Doch der Stadtteil hat dort, wo die schöne Barockbebauung in vielfach heruntergekommene NachkriegsMietshäuser übergeht, nicht nur städtebauliche, sondern auch drängende soziale Probleme. Im Westen Alt-Saarbrückens leben viele ärmere Menschen. Sozialverträgliche (energetische) Modernisierung ist dort ein Thema, das man durch Beratungsangebote angehen wolle, sagt Susanne Eisenbarth, stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamtes. Ein(e) „Stadtumbaubeauftragte(r)“soll die Koordination übernehmen – und private Eigentümer motivieren. Denn ohne die geht es nicht.
Bürger-Workshop zum ISEK Alt-Saarbrücken Tallage, 21. März, 17 Uhr, im Foyer der Sparkasse (Eisenbahnstraße). Keine Anmeldung erforderlich.
Der Umbau der Heuduckstraße und die Verwandlung des Q-Park-Platzes an der Roonstraße in die „grüne Lunge“von AltSaarbrücken sollen der große Wurf werden.