Tourismus-Schub fürs Saarland durch Sport-Großereignis erwartet
Die nationalen Spiele der Special Olympics werden 2026 im Saarland ausgetragen. Verbände sehen große Chancen – für den Tourismus, aber auch für die Inklusion.
Der Zuschlag des Saarlandes für die Austragung der nationalen Sommerspiele der Special Olympics 2026 weckt große Erwartungen mit Blick auf den Tourismus und die Inklusion. Die Geschäftsführerin der Tourismus-Zentrale Saarland, Birgit Grauvogel, sagte: „Solche sportlichen Großveranstaltungen steigern das Image des Saarlandes als attraktives Reiseziel und tragen zur langfristigen Entwicklung des Tourismussektors bei.“Durch die
Austragung von Wettkämpfen und Turnieren ziehe das Saarland nicht nur Sportbegeisterte an, sondern auch Touristen, die die Atmosphäre und die Attraktionen rund um die Veranstaltungen genießen wollten.
Zu den Sport-Wettbewerben für Menschen mit geistiger und Mehrfach-Behinderung werden im Juni 2026 rund 13 000 Menschen im Saarland erwartet. Dafür werden nach Schätzungen von Special Olympics Deutschland bis zu 9000 Übernachtungsmöglichkeiten benötigt. Laut Sportminister Reinhold Jost (SPD) handelt es sich um „das größte Sportevent, das das Saarland je hatte“.
„Solche Events sorgen für eine erhöhte Nachfrage nach Unterkünften, Gastronomie und Freizeitangeboten, was wiederum lokale Unternehmen stärkt und Arbeitsplätze schafft“, sagte Tourismus-Chefin Grauvogel. Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé ist überzeugt: „Die
Vergabe ist eine große Chance für das Saarland, sich als Standort für Großereignisse mit überregionaler Strahlkraft zu präsentieren.“Eine nationale Veranstaltung dieser Größenordnung
könne die Wahrnehmbarkeit des Saarlandes erhöhen und zum „wichtigen Impulsgeber“vor allem für die Tourismusbranche werden.
Freude herrscht auch beim Sozialverband VdK: „Die Veranstaltung ist eine große Chance, die Inklusion in allen Lebensbereichen weiter voranzutreiben und den Fokus auf die Potenziale von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen zu legen statt auf ihre Defizite“, sagte VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn.
Mit der Ausrichtung der Special Olympics habe das Saarland die Möglichkeit, die räumliche und technische Infrastruktur so weiterzuentwickeln, dass Menschen mit Behinderungen immer weniger Einschränkungen im Alltag erlebten. Dazu gehörten zum Beispiel die Verwendung einfacher Sprache bei Kultur- und Freizeitangeboten und der Medien-Berichterstattung, barrierearme Nahverkehrsangebote oder medizinische Versorgungsangebote, die den besonderen Anforderungen von Menschen mit geistigen Einschränkungen, mit Kontaktbeeinträchtigungen oder mit sprachloser Kommunikation gerecht würden.