Führerschein soll günstiger werden
Die Union hat dafür ein Konzept erstellt. Es sieht etwa den Einsatz von Fahrsimulatoren vor.
Dass der Führerschein teurer und teurer wird, belegen viele Erhebungen. Jetzt kam zum Beispiel die Branchenumfrage eines europäischen Fahrschulverbandes zum Ergebnis, dass 2023 hierzulande Fahrschülerinnen und Fahrschüler durchschnittlich 3070 Euro für den „Lappen“zahlen mussten. Elf Prozent mehr als noch 2022. Der ADAC wiederum fand Ende letzten Jahres heraus, dass sogar öfter Gesamtkosten zwischen 3500 und 4500 Euro anfallen können. Die Union will deshalb nun auf die Preisbremse treten – an die 1000 Euro soll man künftig sparen können. Dazu hat die Bundestagsfraktion ein Konzept erarbeitet. „Mit unseren Maßnahmen wird der Führerschein um bis zu 25 Prozent günstiger“, sagt der Verkehrsexperte der Union, Florian Müller (CDU). Was dann durchaus die besagten 1000 Euro ausmachen kann. „Damit wollen wir für bezahlbare Mobilität in Stadt und Land sorgen“, so Müller. Der Führerschein sei schließlich „für viele junge Menschen ein wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit“.
Konkret will die Union den Einsatz von Fahrsimulatoren ausweiten, etwa auch auf die zwölf vorgeschriebenen Sonderfahrten auf Autobahnen und bei Dunkelheit. „Dadurch kann sich die Zahl an praktischen Einheiten insgesamt reduzieren und Fahrschulen müssen keinen großen Fuhrpark mehr vorhalten“, heißt es in dem Papier. Eine Fahrstunde am Simulator koste zudem weniger als eine im Auto, ergänzt Müller. Und die Schulen sparten Betriebskosten.
Ein großes Problem ist zudem der Mangel an Prüfern, was die Kosten erhöht. Allein in Berlin warten rund 20 000 Fahrschüler auf eine Prüfung. Die Union will deshalb die Weiterbildung der Fahrlehrer zu Prüfern erleichtern und von einer Ingenieurausbildung entkoppeln. Engpässe sollen zudem beseitigt werden, in dem Prüfer von Bundeswehr sowie Bundes- und Landespolizeien zugelassen werden, um kurzfristig mehr Termine bereitzustellen. „Durch die einfachere Weiterbildung zu Fahrprüfern und die Öffnung des Marktes stehen allein durch zusätzliche Prüforganisationen über 2000 weitere Prüfer bereit, um schnell für zusätzliche Termine und damit kürzere Wartezeiten zu sorgen“, so Müller.
Zudem strebt die Union eine generelle Marktöffnung an. In dem Papier heißt es, es müsse eine „Öffnung der Fahrerlaubnisprüfung für weitere Anbieter unter Beibehaltung der geltenden Standards“geben. Weiter sei eine stärkere Digitalisierung notwendig, um die Ausbildung flexibler und individueller zu gestalten. Auch das Antragswesen für den Führerschein müsse ausgebaut werden.