Gott sei Dank nur eine Drohung
Beim Spiel FCS gegen Bielefeld ging im Ludwigspark eine telefonische Bombendrohung ein, die sich als Fake-Anruf herausstellte.
11 696 Zuschauer, ordentliches Fußballwetter an einem Sonntagnachmittag im Februar, zwei Traditionsvereine messen sich im Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Das Spiel in der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Arminia Bielefeld versprach Spannung – und hielt sie bis in die Schlussminuten, in denen Simon Stehle in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich für an diesem Tag spielerisch nicht besonders gute, aber bis zum Schluss aufopferungsvoll kämpfende Saarbrücker erzielte. Er sorgte so dafür, dass der FCS in seinem ersten Spiel auf dem neu verlegten Rasen nicht mit leeren Händen dastand.
So spannend das Spiel aber auch war – es wurde überschattet von einer Nachricht, die erst gestern nach und nach an die Öffentlichkeit drang. Denn während des Spiels ging im Stadion nach Informationen unserer Zeitung eine Bombendrohung ein. Während die meisten Zuschauer sich auf den Beginn der zweiten Halbzeit konzentrierten, nahmen nur wenige im Ludwigspark wahr, dass sich die Auswechselspieler von Arminia Bielefeld nicht wie gewohnt vor dem Block der Gästefans erwärmten, sondern von Mitarbeitern des Ordnungsdienstes auf die gegenüberliegende Seite geschickt wurden. Weitere Personen, die sich im Bereich der Blöcke A1 und A2 befanden, wurden ebenfalls gebeten, sich woandershin zu begeben.
„Es lag tatsächlich ein anonymer Anruf vor“, bestätigt Thomas Dräger-Pitz, der Einsatzleiter der Saar
„Die Kommunikation mit der Polizei war professionell, engmaschig, vertrauensvoll und effektiv. Das Stadionerlebnis blieb ungetrübt.“Peter Müller Pressesprecher des 1. FC Saarbrücken
brücker Polizei, die Informationen unserer Zeitung, „wir haben binnen weniger Minuten reagiert und nicht-öffentlichkeitswirksame Maßnahmen eingeleitet.“Damit sollte unnötige Panik vermieden werden. Das gelang, denn im weiten Rund bekam kaum jemand etwas von den Sicherheitsmaßnahmen mit.
„Unser Geschäftsführer Christian Seiffert ordnete in Absprache mit der Polizei vorsorglich die Sperrung des Umfeldes der nicht besetzten Sitzplatzbereiche in den Blöcken A1 und A2 an“, teilte FCS-Sprecher Peter Müller mit, „die Reservespie
ler wurden zum Warmlaufen auf die gegenüberliegende Seite beordert.“
Müller lobt die Vorgehensweise des Sonntagnachmittags, von der fast 12 000 Zuschauer mehr oder weniger unbehelligt blieben und nichts mitbekamen. „Die Kommunikation mit der Polizei war professionell, engmaschig, vertrauensvoll
und effektiv“, schreibt Müller, „eine beunruhigende Information an die Zuschauer konnte unter diesen Umständen vermieden werden. Das Stadionerlebnis blieb ungetrübt.“Dräger-Pitz sagt weiter: „Die polizeiliche Einordnung des Sachverhalts ergab, dass es sich um keine ernsthafte Bedrohungslage handelte.“
Die Drohung vom vergangenen Sonntag war übrigens nicht der erste derartige Fall im Umfeld eines Spiels des FCS. Schon im Vorfeld des wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagten DFB-Pokal-Viertelfinals gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach am 7. Februar hatte es eine Anschlagsankündigung ge
gen den Saarbrücker Hauptbahnhof gegeben. Auch diese Androhung soll telefonisch eingegangen sein. „In beiden Fällen lag zu keiner Zeit eine Gefährdung der Menschen vor“, betont Dräger-Pitz. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, wer denn der oder die Anrufer gewesen sind.