2:2 in Freiburg gibt Bayern wenig Hoffnung
Münchner spielen weiter sehr wechselhaft. Tuchel kritisiert Team vor Champions-League-Rückspiel bei Lazio.
(sid/dpa) Dem vermeintlichen Befreiungsschlag gegen Leipzig folgte direkt der nächste Dämpfer in Freiburg. Und gegen Lazio Rom droht am Dienstagabend die ganz große Keule. Der FC Bayern München und sein zunehmend desillusioniert wirkender Trainer Thomas Tuchel bleiben ein Rätsel. Der späte Punktverlust beim 2:2 (1:1) im Bundesliga-Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg am Freitagabend trübe seine Zuversicht für das wichtige Achtelfinal-Rückspiel gegen die Römer in der Champions League (Hinspiel: 0:1) nur wenig, meinte der Coach des deutschen Fußball-Rekordmeisters zwar.
Zugleich sparte Tuchel nicht mit Kritik an seiner Mannschaft, zu der er immer mehr auf Distanz zu gehen scheint. Besonders die erste halbe
Stunde gefiel ihm gar nicht. „Harakiri“habe sein Team phasenweise gespielt. „Wir haben Dinge gemacht, die haben wir noch nie trainiert und über die haben wir noch nie gesprochen.“Er ergänzte: Das Auf und Ab begleitet uns schon sehr lange.“
Eine Woche nach dem 2:1 gegen RB Leipzig, dem ersten Sieg nach zuvor drei Pflichtspiel-Niederlagen in Serie, hatten sich die Bayern viel vorgenommen – und dann so viel vermissen lassen. Die Körpersprache der Spieler, ihr Positionsspiel, ihre Fehlerquote – Tuchel kritisierte die Münchner nach deren Auftritt in den ersten 30 Minuten für nahezu alles. Nach dem Rückstand durch Christian Günter (12. Minute) hatte Mathys Tel (35.) die Bayern per Traumtor zurückgeholt, Jamal Musiala nach einem sehenswerten Solo (75.) die Partie zwischenzeitlich sogar ganz gedreht. Lucas Höler (87.) traf nach einem Einwurf aber noch zum Freiburger Ausgleich.
Für die Bayern war es das 2000. Spiel in der Bundesliga und das 1000. Auswärtsspiel. Dabei gewann der Rekordmeister 1206 Spiele bei 431 Unentschieden und 363 Niederlagen ( Tordifferenz: 4486:2180).
Der neue Sportvorstand Max Eberl erlebte beim neuerlichen
Rückschlag im Kampf um die in weite Ferne gerückte Meisterschaft einen missratenen ersten Arbeitstag. „Ich habe die Mannschaft zum ersten Mal gespürt. Jetzt muss ich das erst mal auf mich wirken lassen,“sagte er. Eberl bestätigte, dass der im Januar von Tottenham Hotspur ausgeliehene Eric Dier (30) über den Sommer hinaus bei Bayern bleiben wird. Durch die bisherigen Einsätze des Verteidigers wurde eine Klausel in dessen Vertrag aktiviert, die den englischen Nationalspieler nun bis 2025 an die Bayern bindet.
Bei den Bayern steht nun die komplette Saison auf dem Spiel. Im DFBPokal rausgeflogen bei Drittligist 1. FC Saarbrücken, in der Bundesliga nach elf Meisterschaften in Folge abgehängt – es droht die erste Spielzeit ohne Titel seit 2011/12.