China kritisiert Westen und lobt Russland
(dpa) Chinas Außenminister Wang Yi hat deutliche Kritik am Westen geäußert und das gute Verhältnis der Volksrepublik zu Russland gelobt. Besonders scharfe Worte fand der Chef-Diplomat für jegliche Einmischung in die sogenannte Taiwan-Frage. „Wer auch immer die Unabhängigkeit Taiwans unterstützt, wird sich daran verbrennen und die bittere Pille für seine Taten schlucken“, sagte Wang. China werde niemals erlauben, dass sich Taiwan vom Festland abspalte. Wang sprach am Donnerstag während der traditionellen Pressekonferenz seiner Behörde im Rahmen des in Peking tagenden Volkskongresses.
Der EU unterstellte Wang, China falsch wahrgenommen zu haben. Dass Brüssel die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt als Partner für Kooperation, wirtschaftlichen Konkurrenten und systemischen Rivalen beschrieb, „entspricht nicht den Fakten und ist nicht praktikabel“, sagte der 70-Jährige.
Einmal mehr wurde die gute Beziehung Chinas zu Russland klar, das in Peking einen sehr engen Verbündeten hat. „Russisches Gas hat Tausende von chinesischen Haushalten erreicht und chinesische Autos fahren auf russischen Straßen“, erklärte Wang. Das zeige die Widerstandskraft einer für beide Seiten nützlichen Kooperation. Im laufenden Angriffskrieg Moskaus gegen die Ukraine änderte China seine nach außen hin neutrale Haltung nicht. Wang erklärte, die Regierung unterstütze eine internationale Friedenskonferenz, die von Russland und der Ukraine anerkannt werde. „Alle Konflikte müssen am Verhandlungstisch enden“, sagte er.