Ein Abstieg von der Oberliga in die Oberliga
Bei den Handballerinnen der HF Köllertal wird es einen Umbruch geben, weshalb der ohnehin so gut wie abgestiegene Oberligist nicht für die neue Regionalliga gemeldet hat. Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken hofft auf den Ligaverbleib, könnte womöglich aber erst
PÜTTLINGEN/SAARBRÜCKEN Zur sportlichen Krise kam eine Personal-Misere: Die Handballerinnen der HF Köllertal, die mit vier Zählern als Tabellenvorletzter in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ebenso abgeschlagen sind wie Schlusslicht TV Wörth (zwei Punkte), haben am vergangenen Samstag für die Partie bei den SF Budenheim nicht genügend Spielerinnen zusammenbekommen. Sie konnten nicht antreten, die Punkte gingen kampflos an den Tabellendritten.
„Für die Partie hätten wir neun Feldspielerinnen zur Verfügung gehabt“, erklärt der HF-Vorsitzende Lukas Huwig: „Doch am Spieltag sind drei Spielerinnen mit einer Erkältung ausgefallen. Mit sechs Feldspielerinnen dorthin zu fahren, hätte keinen Sinn ergeben.“Mittlerweile hat sich die Personallage entspannt. An diesem Samstag um 18 Uhr zum Heimspiel in Püttlingen gegen den Tabellenneunten TSG Mainz-Bretzenheim II werden die HF Köllertal antreten.
In der kommenden Saison wird die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in Regionalliga Rheinland-Pfalz/ Saar umbenannt – und die Saar
landliga wird Oberliga Saar heißen. Die HF Köllertal werden in der neuen Oberliga antreten – unabhängig davon, ob sie den Klassenverbleib doch noch schaffen, oder nicht.
„Es ist für uns kein Weltuntergang, dass wir von der Oberliga in die Oberliga absteigen. Wir werden nicht für die Regionalliga melden“, berichtet Huwig. Zu dem Schritt hat sich die HF-Führung entschlossen, weil ein Umbruch ansteht. „Wir wollen unsere Jugendarbeit forcieren und wieder eine B- und eine A-Jugend aufbauen“, kündigt der Vorsitzende an. In den Jugend-Mannschaften sollen Spielerinnen für das Frauen-Team ausgebildet werden.
Nach der Saison werden sieben Spielerinnen der Frauen-Mannschaft die HF Köllertal verlassen. Chantal und Joelle Söther wechseln wie Jasmina Zimmermann und Lara Neff zum Saarlandligisten HG Saarlouis. Lisa Paquet verlässt die HF Köllertal mit noch unbekanntem Ziel. Veronika Schröder und Jaqueline Nätzer wollen eine Handball-Pause einlegen. Bereits im Januar hat sich Louisa Otto dem Liga-Konkurrenten HSG TVA/ATSV Saarbrücken angeschlossen. Neuzugänge stehen noch nicht fest. „Wir sind aber in finalen Gesprächen mit Kandidatinnen“, sagt Huwig. Gleichzeitig gab der Vorsitzende bekannt, dass der Vertrag mit Trainer Dennis Dönig verlängert wurde.
Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken würde – anders als die HF Köllertal – gerne kommende Saison in der neuen Regionalliga RheinlandPfalz/Saar spielen. Sie ist mit zwölf Punkten Viertletzter. Und der Mannschaft von Trainer David Hoffmann droht eine Zitterpartie, die weit über das Saison-Ende am 13. April mit der Partie beim Tabellenvierten HSG Haßloch hinausgehen könnte.
Die Ausgangslage im Kampf um den Ligaverbleib verbessern könnte der Aufsteiger aus Saarbrücken an diesem Sonntag ab 18 Uhr mit einem Sieg beim Drittletzten HSG Lingenfeld/Schwegenheim, der fünf Punkte weniger hat. „Wenn wir dort beide Punkte holen, werden wir mit ziemlicher Sicherheit drei Teams hinter uns lassen“, sagt Hoffmann. Denn dann läge seine Mannschaft vier Spieltage vor Saison-Ende sieben Punkte vor Verfolger HSG Lingenfeld/Schwegenheim.
Ob der viertletzte Platz zum Ligaverbleib ausreicht, ist allerdings offen. Sollte die stark abstiegsbedrohte HSG Marpingen-Alsweiler aus der 3. Liga absteigen und der Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga scheitern, würde es vier Absteiger geben. Die Aufstiegsspiele zur 3. Liga werden voraussichtlich erst im Juni und damit weit nach dem SaisonEnde in der Oberliga beendet sein. Dem Viertletzten droht also eine lange Zeit der Ungewissheit. „Deshalb werden wir alles tun, um noch Zehnter zu werden“, sagt Hoffmann. Rang zehn reicht zum Ligaverbleib – außer im unwahrscheinlichen Szenario mit zwei Drittliga-Absteigern in die Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saar. Tabellenzehnter ist die FSG Bodenheim/Gonsenheim/TSchott Mainz. Sie hat zwei Punkte mehr als die HSG TVA/ATSV Saarbrücken.