Trainer-Zoff: eine Ohrfeige, ein Kopfstoß – und zwei Anzeigen
Die Trainer der Fußball-Saarlandligisten SF Köllerbach und FC Wiesbach sollen nach dem Abpfiff aneinandergeraten sein. Beide wollen sich nicht äußern.
Was passierte nach der Fußball-Saarlandliga-Partie zwischen den SF Köllerbach und dem FC Wiesbach abseits des Spielfelds zwischen SF-Trainer Mergim Kuqi und Hertha-Übungsleiter Michael Petry? Wie der Saarländische Rundfunk mit Verweis auf einen PolizeiBericht am Donnerstag meldete, soll es nach Abpfiff vor den Kabinen zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Die Kabinen liegen an der vom Spielfeld nicht einsehbaren Rückseite des Clubheims, weshalb es kaum Augenzeugen des Vorfalls gab.
Im Verlauf des Streits soll Petry sein Gegenüber geohrfeigt haben. Danach soll Kuqi dem Wiesbacher einen Kopfstoß verpasst haben. Beide erstatteten Anzeige. Petry erklärte auf SZ-Anfrage: „Ich werde keinen Kommentar zu diesen Berichten und den Vorkommnissen in Köllerbach abgeben.“Kuqi sagte: „Ich werde mich dazu nicht äußern.“
Ralf Weiser, Vorsitzender der Kommission Sicherheit des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV), bestätigte auf SZ-Anfrage, dass der Vorfall vom Verband untersucht wird. „Es wurde ein Verfahren bei der Spruchkammer eröffnet. Die beiden Vereine wurden zu einer Stellungnahme aufgefordert.“Mit dem Eintreffen der Stellungnahmen rechnet der SFV Anfang nächster Woche. Schiedsrichter Nicola Sprunck, dessen Bericht zur Partie dem Verband vorliegt, war nach Angaben von Weiser kein Zeuge der Auseinandersetzung: „Er war zu diesem Zeitpunkt schon in seiner Schiedsrichter-Kabine.“
Und wie gehen die Vereine mit dem Vorfall um? „Wir sind mit dem FC Wiesbach in einem konstruktiven Austausch. Beide Vereine bedauern den Vorfall sehr“, sagt Köllerbachs Sportvorstand Bernd Gillet. Er ergänzt: „Mergim Kuqi hat sich gegenüber uns und dem FC Wiesbach entschuldigt.“Zur weiteren Aufarbeitung der Geschehnisse haben die SF Köllerbach an diesem Samstag ein Treffen mit Vorstand und Trainer angesetzt. Dabei soll auch die vom Verband geforderte Stellungnahme verfasst werden.
Ähnlich will der FC Wiesbach vorgehen: „Wir werden das Thema intern mit der nötigen Ruhe und Distanz aufarbeiten. Am Montag werden wir sowohl vorstandsintern als auch zwischen Vorstand und Trainer die weitere Vorgehensweise besprechen“, erklärte Hertha-Präsident Helmut Berg.
Die Partie in Köllerbach gewann der FC Wiesbach am Mittwochabend mit 4:0 (3:0). Lucas Bidot traf per Foulelfmeter in der zehnten Minute zum 1:0. Fünf Minuten später erhöhte Yannick Haupts auf 2:0. Danach traf Dominik Kaiser in der 39. und 79. Minute für den Spitzenreiter. Die SF Köllerbach belegen Rang acht und erwarten an diesem Samstag um 15 Uhr den Tabellenvierten SV Hasborn.
Seit Mittwochabend steht der Gegner der Köllerbacher im Viertelfinale des Saarlandpokals fest. Sie erwarten am 20. März Regionalligist FC Homburg, der sich in einer Nachholpartie des Achtelfinals mit 3:2 (0:1) bei Oberligist SV Auersmacher durchsetzte.