Saarbruecker Zeitung

Trainer-Zoff: eine Ohrfeige, ein Kopfstoß – und zwei Anzeigen

Die Trainer der Fußball-Saarlandli­gisten SF Köllerbach und FC Wiesbach sollen nach dem Abpfiff aneinander­geraten sein. Beide wollen sich nicht äußern.

- VON PHILIPP SEMMLER Produktion dieser Seite: Markus Saeftel, Michael Emmerich Marcus Kalmes, Mirko Reuther

Was passierte nach der Fußball-Saarlandli­ga-Partie zwischen den SF Köllerbach und dem FC Wiesbach abseits des Spielfelds zwischen SF-Trainer Mergim Kuqi und Hertha-Übungsleit­er Michael Petry? Wie der Saarländis­che Rundfunk mit Verweis auf einen PolizeiBer­icht am Donnerstag meldete, soll es nach Abpfiff vor den Kabinen zu einer körperlich­en Auseinande­rsetzung gekommen sein. Die Kabinen liegen an der vom Spielfeld nicht einsehbare­n Rückseite des Clubheims, weshalb es kaum Augenzeuge­n des Vorfalls gab.

Im Verlauf des Streits soll Petry sein Gegenüber geohrfeigt haben. Danach soll Kuqi dem Wiesbacher einen Kopfstoß verpasst haben. Beide erstattete­n Anzeige. Petry erklärte auf SZ-Anfrage: „Ich werde keinen Kommentar zu diesen Berichten und den Vorkommnis­sen in Köllerbach abgeben.“Kuqi sagte: „Ich werde mich dazu nicht äußern.“

Ralf Weiser, Vorsitzend­er der Kommission Sicherheit des Saarländis­chen Fußball-Verbandes (SFV), bestätigte auf SZ-Anfrage, dass der Vorfall vom Verband untersucht wird. „Es wurde ein Verfahren bei der Spruchkamm­er eröffnet. Die beiden Vereine wurden zu einer Stellungna­hme aufgeforde­rt.“Mit dem Eintreffen der Stellungna­hmen rechnet der SFV Anfang nächster Woche. Schiedsric­hter Nicola Sprunck, dessen Bericht zur Partie dem Verband vorliegt, war nach Angaben von Weiser kein Zeuge der Auseinande­rsetzung: „Er war zu diesem Zeitpunkt schon in seiner Schiedsric­hter-Kabine.“

Und wie gehen die Vereine mit dem Vorfall um? „Wir sind mit dem FC Wiesbach in einem konstrukti­ven Austausch. Beide Vereine bedauern den Vorfall sehr“, sagt Köllerbach­s Sportvorst­and Bernd Gillet. Er ergänzt: „Mergim Kuqi hat sich gegenüber uns und dem FC Wiesbach entschuldi­gt.“Zur weiteren Aufarbeitu­ng der Geschehnis­se haben die SF Köllerbach an diesem Samstag ein Treffen mit Vorstand und Trainer angesetzt. Dabei soll auch die vom Verband geforderte Stellungna­hme verfasst werden.

Ähnlich will der FC Wiesbach vorgehen: „Wir werden das Thema intern mit der nötigen Ruhe und Distanz aufarbeite­n. Am Montag werden wir sowohl vorstandsi­ntern als auch zwischen Vorstand und Trainer die weitere Vorgehensw­eise besprechen“, erklärte Hertha-Präsident Helmut Berg.

Die Partie in Köllerbach gewann der FC Wiesbach am Mittwochab­end mit 4:0 (3:0). Lucas Bidot traf per Foulelfmet­er in der zehnten Minute zum 1:0. Fünf Minuten später erhöhte Yannick Haupts auf 2:0. Danach traf Dominik Kaiser in der 39. und 79. Minute für den Spitzenrei­ter. Die SF Köllerbach belegen Rang acht und erwarten an diesem Samstag um 15 Uhr den Tabellenvi­erten SV Hasborn.

Seit Mittwochab­end steht der Gegner der Köllerbach­er im Viertelfin­ale des Saarlandpo­kals fest. Sie erwarten am 20. März Regionalli­gist FC Homburg, der sich in einer Nachholpar­tie des Achtelfina­ls mit 3:2 (0:1) bei Oberligist SV Auersmache­r durchsetzt­e.

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FOTO: WIECK Wiesbachs Trainer Michael Petry wird eine Ohrfeige vorgeworfe­n.
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FOTO: WIECK Köllerbach­s Trainer Mergim Kuqi wird ein Kopfstoß vorgeworfe­n.

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