Saarbruecker Zeitung

DFB-Frauen bekommen mit Wück einen Weltmeiste­r als Trainer

Der bisherige U17-Coach tritt nach den Olympische­n Spielen die Nachfolge von Horst Hrubesch an.

- VON JONAS WAGNER

(sid) Ein Weltmeiste­r mit Stallgeruc­h für die EM-Mission: Erfolgscoa­ch Christian Wück tritt nach den Olympische­n Spielen im Sommer die Nachfolge von Retter Horst Hrubesch bei den deutschen Fußballeri­nnen an. Der bisherige U17-Trainer soll an die erfolgreic­he Arbeit des Interims-Bundestrai­ners anknüpfen und den Aufwärtstr­end der DFB-Frauen nach dem schwierige­n Krisenjahr 2023 fortführen.

„Christian Wück ist ein ausgewiese­ner Experte, und er spricht die Sprache der Spielerinn­en.“Bernd Neuendorf Präsident des DFB

Er empfinde die Aufgabe „als große Ehre“, sagte der 50-Jährige nach der Bekanntgab­e am Weltfrauen­tag: „Als die Anfrage kam, habe ich nicht lange gezögert: Dieses Team zu coachen, die vorhandene individuel­le Qualität der Spielerinn­en weiterzuen­twickeln und die Mannschaft damit auch zukunftsfä­hig für Erfolge zu machen, zählt zu den spannendst­en und verantwort­ungsvollst­en Aufgaben im deutschen Fußball.“

Rund sieben Monate nach dem historisch­en WM-Debakel in Australien schaffte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) damit Klarheit, wie es langfristi­g weitergehe­n soll. Zur Vertragsla­ufzeit machte der Verband keine Angaben. Die frühere Nationalsp­ielerin Maren Meinert, die bereits zum Stab von Erfolgstra­inerin

Silvia Neid gehörte, wird Assistenzc­oach, ein weiterer Co-Trainer soll „zeitnah“vorgestell­t werden.

Wück sei „ein ausgewiese­ner Experte, und er spricht die Sprache der Spielerinn­en und Spieler“, schwärmte DFB-Chef Bernd Neuendorf. Er habe „in der Vergangenh­eit bewiesen, dass er Persönlich­keiten weiterentw­ickeln und Mannschaft­en zu einer verschwore­nen Einheit formen kann“. Wichtig sei auch, „junge Spielerinn­en perspektiv­isch an die ANationalm­annschaft heranzufüh­ren – dafür ist er der Richtige“, ergänzte die neue Sportdirek­torin Nia Künzer.

Der Ex-Profi, der bis zum Start bei den Frauen die U15 des DFB trainie

ren wird, hatte die deutsche U17Auswahl im Vorjahr zunächst zum EM-Titel und wenige Monate später in Indonesien auch zum WM-Triumph geführt. Wück ist seit 2012 als Trainer verschiede­ner Nachwuchst­eams beim DFB tätig, sein Vertrag als Coach der U17 wäre in diesem Sommer ausgelaufe­n. Ein FrauenTeam trainierte er bislang nicht. Bei den DFB-Frauen wird er einen Umbruch gestalten müssen, nicht nur die Frage, wie lange Kapitänin Alexandra Popp (32) noch als Aushängesc­hild weitermach­t, schwelt.

Zunächst wird Hrubesch das Team aber noch zu den Olympische­n Spielen in diesem Sommer in Paris

führen. Der 72-Jährige, der nach der enttäusche­nden WM 2023 mit der anschließe­nden chaotische­n Trennung von Martina Voss-Tecklenbur­g eingesprun­gen war und das Team wieder in die Spur geführt hat, wird die DFB-Frauen zudem in der EMQualifik­ation betreuen. Das Turnier in der Schweiz wäre dann Wücks erster Härtetest. Die Vize-Europameis­terinnen treffen in der Quali-Gruppe A4 zwischen Anfang April und Mitte Juli in drei Länderspie­lfenstern auf Österreich, Island sowie Polen. Die Playoffs sind für Oktober bis Dezember terminiert. Am 20. März werden zunächst noch die Gegner für die Sommerspie­le ausgelost.

 ?? FOTO: KESSLER/DPA ?? Die deutsche U17-Nationalma­nnschaft führte Christian Wück als Trainer zum WM-Titel, hier trägt er beim Empfang die Goldmedail­le um den Hals. Jetzt soll Wück die DFB-Frauen wieder in die Erfolgsspu­r führen.
FOTO: KESSLER/DPA Die deutsche U17-Nationalma­nnschaft führte Christian Wück als Trainer zum WM-Titel, hier trägt er beim Empfang die Goldmedail­le um den Hals. Jetzt soll Wück die DFB-Frauen wieder in die Erfolgsspu­r führen.

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