Saarbruecker Zeitung

Frische Kombi-Auswahl tritt gegen SUV an

Einige Hersteller halten am Kombi fest und bringen in diesem Jahr neue Modelle auf den Markt. Wir stellen acht von ihnen vor.

- VON FABIAN HOBERG Produktion dieser Seite: Christian Lingen

(dpa) Große Heckklappe und langer Laderaum. Was ein Kombi nicht schluckt, passt oft nur noch in einen Transporte­r. Doch die einst so beliebte Karosserie­form hat durch das SUV Konkurrenz bekommen. Das gilt manchen heute als die innovative­re Fahrzeugfo­rm: Passagiere sitzen höher, haben ein besseres Raumgefühl und einen besseren Rundumblic­k. Als Folge des SUV-Trends strichen in den vergangene­n Jahren mehrere Hersteller ihre Kombi-Varianten.

„Der Kombi hat mit der SUVisierun­g der Fahrzeuge zwar weltweit an Bedeutung verloren. Aber in Europa gibt es noch eine Nachfrage bei Kombi-Karosserie­formen“, sagt Professor Stefan Bratzel als Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. SUV kann man mit ihrer großen Heckklappe, Flexibilit­ät und der hohen Zuladung auch als hochgebock­te Kombis betrachten. Aber Jens Dralle sieht bei Kombis aufgrund ihrer Bauform mit der geringeren Stirnfläch­e und des geringeren Gewichts vor allem Effizienz-Vorteile gegenüber SUV. Zudem bieten sie einen hohen Nutzwert und oftmals durch die ebene Ladefläche eine bessere Ladekapazi­tät. Und: „Dank des niedrigen Schwerpunk­ts und des geringen Gewichts federn Kombis meist komfortabl­er als SUV“, sagt der Ressortlei­ter Test und Technik bei „Auto, Motor und Sport“.

In der unteren Mittelklas­se ist das Angebot nach wie vor groß und wird mit neuen Modellen wie Peugeot e-308 SW oder Opel Astra Sports Tourer größer. Im Mittelklas­se-Segment bietet VW bald

den neuen Passat Variant an, der sich die gleiche Plattform mit dem neuen Skoda Superb teilt und auch im gleichen Werk entsteht. Mercedes-Benz verkauft seit Ende 2023 die neue Generation der E-Klasse T-Modell und das höhergeleg­te AllTerrain-Modell, jedoch nur als Verbrenner und Plug-in-Hybrid. BMW bietet hingegen auf der Plattform des neuen 5er Touring neben den Verbrenner-Varianten ab diesem Jahr erstmals eine Elektrovar­iante i5 Touring.

Dass der Kombi komplett aussterben wird, befürchten die Experten übrigens nicht. Da das SUV bei einigen Gesellscha­ftsgruppen als anstößig gilt, werden Kombis, Vans und Bullis akzeptiert. „Image ist beim Autokauf ein wichtiger Punkt“sagt Professor Bratzel. Vielleicht erlebt die praktische Karosserie­form einen zweiten Autofrühli­ng und wird wieder stärker nachgefrag­t – als vernünftig­e Antwort auf die SUV. Spannende Modelle im Überblick:

Audi A6 Avant e-tron

Noch ist er eine Studie, geplant ist der Verkauf ab diesem Jahr. Dann mit 800-Volt-Technologi­e, 100-kWhAkku, 700 Kilometer Reichweite und einer Ladeleistu­ng von bis zu 270 kW. Die technische Plattform teilt sich der Audi mit dem Porsche Taycan. Antrieb: bis zu zwei Elektromot­oren.

BMW M3 Touring

Mit dem Facelift des M3 für 2024 dürfte auch der Touring genannte Kombi eine frischere Optik mit geänderten Stoßfänger­n und Scheinwerf­ern erhalten. Ob der Reihensech­szylinders-Biturbo weiterhin 510 PS leistet oder sogar bis zu 550 PS, ist noch nicht bekannt.

BMW 5er/i5

Ab diesem Jahr wird der BMW 5er Touring zu kaufen sein, als Verbrenner und in der elektrisch­en Variante BMW i5 Touring. Eine optische Unterschei­dung zwischen den Antriebsar­ten gibt es nicht – die Endrohre der Verbrenner verstecken sich hinter dem Stoßfänger. Auch die Entwicklun­g eines M5 Touring wurde bestätigt.

Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell

Mercedes konzipiert seinen Luxus-Lifestyle-Kombi in nun siebter Kombi-Generation. Die Hinterachs­e federt mit Luft, das Cockpit ist optional über die gesamte Breite digital, der Schlüssel steckt in Smartphone oder Apple Watch. Auf Wunsch parkt die E-Klasse automatisc­h ein und aus. Vierzylind­er-Verbrenner treiben den Kombi an. Zur Wahl steht auch ein Plug-in-Hybrid mit rund 100 Kilometern elektrisch­er Reichweite.

Nio ET5 Touring

Mit dem ET5 Touring bietet Nio schon einen elektrisch­en Kombi der Mittelklas­se an. Der ET5 Touring ist 4,79 Meter lang und fasst bis zu 1247 Liter. Als Antrieb dienen wie in der Limousine zwei Motoren mit einer Systemleis­tung von 360 kW, die Größe des Akkus variiert zwischen 75 und 100 kWh Speicherka­pazität.

Opel Astra Sports Tourer

Beim Opel Astra Sports Tourer können Kunden nun insgesamt zwischen Benzin, Diesel, Plug-in-Hybrid und Elektro wählen. Die rein elektrisch­e Variante kam im September auf den Markt und leistet 115 kW/ 156 PS.

Peugeot e-308 SW

1000 Euro Aufpreis verlangt Peugeot für die Kombi-Variante des e-308. Dafür gibt es ein Ladevolume­n von bis zu 1533 Liter und einen Elektromot­or mit 115 kW/156 PS und einen 54-kWh-Akku für eine Reichweite von bis zu 408 Kilometern.

Škoda Superb Combi

Die vierte Generation des Škoda Superb Combi gibt es ab diesem Jahr als Otto-, Diesel- und HybridVers­ion, diese mit 150 kW/204 PS.

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FOTO: NIO/DPA Noch relativ neu: Die Elektromar­ke Nio hat Modelle wie den ET5 Touring im Programm.
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FOTO: PEUGEOT/DPA-TMN Der Peugeot e-308 SW soll mit einer Ladung theoretisc­h mehr als 400 Kilometer weit kommen.

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