St. Barbara sucht moderne Wege in die Zukunft
Quierschieds Katholiken leben sich in neue Strukturen ein. Gottesdienst und Festakt sollen umgebaute Basisarbeit spiegeln.
(dst) Zum 1. Januar fusionierten die vier Pfarreien der Pfarreiengemeinschaft Quierschied zur neuen Pfarrei Quierschied St. Barbara. Nicht ganz freiwillig, denn „die äußeren Gründe, die dazu beitragen, dass man Pfarreien immer häufiger zusammenlegt und fusioniert und daraufhin eine neue Pfarrei gründet, sind ja zunächst nicht eben erfreulich“, wie der Quierschieder Pastor Johannes Kerwer verlauten ließ. Die katholische Kirche insgesamt und die Pfarreien an der Basis leiden seit Langem darunter, dass ihnen die Gläubigen scharenweise den Rücken zukehren.
In der Folge werden Geld und Personal knapper. Johannes Kerwer, der sich auf der Internetseite der Pfarrei St. Barbara zu den Gründen für die Fusion der vormals vier eigenständigen Pfarrämter Maria Himmelfahrt und St. Paul in Quierschied, St. Josef in Fischbach und St. Josef in Göttelborn äußert, hat dafür einen sehr modernen Weg gewählt.
In einem verlinkten You-TubeBeitrag will er die neue Pfarrei St. Barbara nicht unter dem „defizitären Hintergrund“betrachten. „Wir möchten nach vorne schauen und die Neugründung der Pfarrei St. Barbara zum Anlass nehmen, um mit neuer Lebendigkeit und neuem Elan unseren Glauben zu leben“, sagt Kerwer. Dazu gehöre auch, sich den Menschen weiter zu öffnen, neue Wege einzuschlagen und sich moderner zu präsentieren.
Entsprechend lud er für den kommenden Samstag, 17 Uhr, nicht nur zu einer feierlichen Messe in die Kirche Maria Himmelfahrt ein, um die Neugründung auf kirchliche Weise zu feiern.
Vielmehr gilt seine Einladung auch für den anschließenden Festakt und den feierlichen Empfang in der Q.lisse, der mit einer umfangreichen musikalischen Umrahmung eher weltlichen Charakter hat.
„Es wird in einem für uns besonderen Jahr 2024 eine ganz besondere
Gründungsfeier werden“, kündigte Kerwer an. Möglichen Einwänden, warum die Pfarrei die Festlichkeiten nun gerade in die Fastenzeit gelegt hat, die ja eigentlich eher ruhig und zurückhaltender begangen werden sollte, trat er vorbeugend entgegen. „Da die Fastenzeit immer auch eine Zeit des Neuaufbruchs ist, sehen wir da keinen Widerspruch. In dieser Zeit, in der wir unseren inneren Glauben neu beleben wollen, passt das sehr gut zu dem äußeren Anlass der Gründung der neuen Pfarrei St. Barbara.“
Zur Festmesse in der Kirche Maria Himmelfahrt steuern die Kirchenchöre die „Jugendmesse“von Joseph Haydn bei. Später, beim Festakt in der Q.lisse, gastiert neben dem Jazz Trio „Jomila featuring BARGA“auch der über die Region hinaus bekannte Saarknappenchor.
Den Willen der neuen Pfarrei, sich in Zukunft noch weiter zu öffnen, bekräftigte der Vorsitzende des Pfarreiengemeinderats, Harald Cronauer. „Es gilt, völlig neue Wege einzuschlagen. Wir werden uns in Zukunft darum bemühen, dass jeder sich an unserer Arbeit in der Gemeinde beteiligen kann. Auch wenn er das nur zeitweise und für eine bestimmte Aktion tun möchte“, so Cronauer.
Auf der Internetseite der Pfarrei wurde zwischenzeitlich auch das neue Logo der Pfarrei ein- und vorgestellt. Die neue Namensbezeichnung St. Barbara nimmt eindeutig Bezug auf die Tradition der in Quierschied früher und auch heute noch lebenden Bergleute. Die heilige Barbara gilt ihnen seit jeher als Schutzpatronin. Harald Cronauer verwies in diesem Zusammenhang auf eine Ausstellung in der Gemeindebücherei Quierschied, die am 18. April unter dem Titel „Glück Auf, Glück Auf den kreuzbraven Leut“eröffnet wird.
„Es wird eine besondere Gründungsfeier in einem für uns besonderen Jahr 2024.“Johanner Kerwer Pastor in der Pfarrei St. Barbara