Der Meister will jetzt auch die perfekte Saison
Vorzeitige Krönung einer Bilderbuch-Runde: ATSV Saarbrücken steigt nach 17 Siegen in 17 Spielen in die Basketball-Regionalliga auf.
Die Stimmung in der Moltkehalle in Saarbrücken kochte am Samstag fast über. Etwa 200 Zuschauer drängten sich am Spielfeldrand, um die Basketballerinnen des ATSV Saarbrücken auf dem Weg zum Titelgewinn in der Oberliga zu begleiten. Mit einem Sieg im letzten Heimspiel gegen den Tabellendritten TV Bitburg konnten die Saarbrückerinnen alles klarmachen. „Als den Bitburgerinnen der erste Korb gelang, dachten wir alle: Oha, das kann heute eng werden“, erinnert sich ATSV-Spielerin Charlotte Pfitzner an den Start in das vorletzte Saisonspiel – dem aber ein furioses Viertel folgen sollte. Vor allem Pfitzner selbst war nicht zu halten. Sie traf im ersten Viertel vier ihrer insgesamt sechs Dreier und steuerte den Löwen-Anteil zur 31:8-Führung nach zehn Minuten bei. „Wir haben den Gegner förmlich überrannt“, sagt ATSV-Spielertrainerin Eva Tekle.
Es war eine Machtdemonstration des Spitzenreiters gegen den Tabellendritten. Der ATSV Saarbrücken durfte nach dem 84:47 (46:19)-Erfolg, dem 17. Sieg im 17. Saisonspiel, den Meisterpokal in Händen halten. Nach einigen vergeblichen Anläufen haben es die ATSV-Korbjägerinnen endlich geschafft. Sie stehen nach einer Bilderbuch-Saison als Titelträger fest und steigen in die Regionalliga auf.
Im Heimspiel gegen Bitburg sahen die Zuschauer eine meisterliche Vorstellung. „Das war sicher eines unserer besten Spiele der Saison“, lobt Tekle den Auftritt, nach dem sich die Spielerinnen extra angefertigte Meister-Trikots übergezogen. „Wir waren alle extrem motiviert“, erklärt Pfitzner, die mit 24 Zählern gleichauf mit Laura Kneip das Gros der Punkte beisteuerte. „Es war ein super-cooles Erlebnis und hat richtig Spaß gemacht, vor so einer tollen Kulisse zu spielen. Wenn einen so viele Leute anfeuern, kann man ja fast gar nicht anders, als die Bälle in den Korb zu werfen“, sagt die 22-Jährige augenzwinkernd.
Letztlich war es ein Triumph der gesamten Mannschaft, wie Tekle betont: „Es war ein absolutes TeamDing. Jede hat ihr Ego zurückgestellt, alle haben an einem Strang gezogen. Auch wenn einige mal weniger gespielt haben, haben wir trotzdem immer zusammengehalten – ich bin sehr stolz.“Die Bilderbuch-Saison möchte sie mit dem 18. Sieg im 18. Spiel krönen. „Klar, jetzt wollen wir auch die perfekte Saison spielen“, unterstreicht die Spielertrainerin.
Zum Abschluss spielt der neue Meister beim härtesten Widersacher: Der Tabellenzweite BBC Linz hat vier Punkte weniger. Das Hinspiel gewann der ATSV Saarbrücken nach einer Aufholjagd im Schlussviertel knapp mit 69:67. Es war ein entscheidender Schritt zur Meisterschaft. „Es ist schön, im letzten Spiel noch mal eine solche Herausforderung zu haben. Wir sagen jetzt sicher nicht: Wir sind eh Meister, da ist das letzte Spiel doch egal. Wir wollen einen schönen Abschluss“, sagt Tekle vor der Partie am Samstag um 18 Uhr – der ausgeprägte Feierlichkeiten folgen dürften. „Wir übernachten in Köln, das nicht weit weg ist – und werden dort noch mal so richtig feiern“, verspricht Tekle.
Schlusslicht TuS Herrensohr gewann am Sonntag daheim gegen den Vorletzten TVG Baskets Trier mit 77:69 (43:25). Dadurch zog der Aufsteiger am Gegner und am TV Illingen vorbei, der daheim dem BBC Linz mit 31:80 (8:42) unterlag. Herrensohr ist mit sechs Punkten nun Drittletzter und erwartet im letzten Spiel am Sonntag, 15 Uhr, den Tabellenvierten Dillingen Diamonds II im Sportzentrum Dudweiler. Der punktgleiche TV Illingen spielt zeitgleich beim Viertletzten BBC Horchheim, der neun Punkte hat. Trier hat fünf Zähler und spielt am Samstag um 17 Uhr in Bitburg.
Wie viele Mannschaften aus der Oberliga absteigen müssen, steht noch nicht fest. Es kann bis zu vier Absteiger geben. Das hängt von der Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga sowie der Anzahl der Aufsteiger aus den Landesligen in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ab.
„Es war ein absolutes Team-Ding. Jede hat ihr Ego zurückgestellt, alle haben an einem Strang gezogen.“Eva Tekle ATSV Saarbrücken