Millionen vom Bund für Hallensanierung
Die Gemeinde Kleinblittersdorf freut sich über einen Bundeszuschuss von 3,2 Millionen Euro, um die Spiel- und Sporthalle zu sanieren. Unter anderem soll das Dach erneuert werden.
Der 13. März wurde zu einem spontanen Feiertag in der Gemeinde Kleinblittersdorf. Gegen 15 Uhr trudelte die Nachricht bei der Gemeindeverwaltung ein, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in Berlin die Förderung kommunaler Einrichtungen beschlossen hat. Die Gemeinde Kleinblittersdorf ist mit dem Projekt „Energetische Sanierung der Spielund Sporthalle“dabei. Ein Projekt, das etwa 4,7 Millionen Euro teuer ist und wovon der Bund nun 75 Prozent, also etwa 3,2 Millionen Euro, übernimmt.
„Das ist die größte Förderung in der Geschichte unserer Gemeinde. Das Geld ist elementar wichtig für uns, denn alleine nur mit unseren finanziellen Mitteln könnten wir die Halle nicht so sanieren“, sagt Kleinblittersdorf`s Bürgermeister Rainer Lang (SPD). Die Spiel- und Sporthalle in Kleinblittersdorf ist die größte Sport- und Veranstaltungshalle in der Gemeinde. An Schultagen ist die Halle täglich von 8 bis 15 Uhr belegt. Schüler aus dem ganzen Regionalverband besuchen die Gemeinschaftsschule in Kleinblittersdorf. Nach den Schulkindern kommen am Nachmittag die vielen Sportvereine, die die Halle täglich bis 22 Uhr nutzen. An den Wochenenden haben die Vereine ihre Wettkämpfe in der Halle oder es gibt zudem noch kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte, Fastnacht, Second-Hand-Märkte oder Messen. Auch der Gemeinderat hat schon in der Halle in unmittelbarer Nähe zum Freibad getagt.
„Ohne diese finanzielle Unterstützung aus Berlin hätten wir die Halle über ganz viele Jahre in ganz kleinen Teilen sanieren müssen. Jetzt können wir richtig loslegen“, sagt der Bürgermeister. Alle drei Dächer über der großen Halle, über den Geräteräumen und über den Kabinen sollen erneuert und gedämmt werden. Auf das Dach über den Kabinen soll eine Photovoltaik-Anlage kommen, die den Großteil des Strombedarfs der Halle decken soll. Wie die Gemeindever
waltung mitteilte, ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem großen Hallendach aus statischen Gründen nicht machbar. Die Heizungsanlage wird ebenfalls komplett erneuert. Eine Pellet-Heizung in Kombination mit einer Wärmepumpe soll künftig die Halle und das geplante, neue Feuerwehrgerätehaus neben der Halle mit Wärme versorgen. Der Austausch von Fenstern und die Erneuerung weiterer Elemente kommen bei der energetischen Sanierung der Spiel- und Sporthalle noch hinzu.
„Wir haben schon vor vier Jahren den ersten Antrag für Fördermittel gestellt. Wir mussten den Antrag immer wieder neu formulieren und
auch die geplante Investitionssumme herabsetzen. Unterstützt wurden wir dabei vom Klimaschutzbeauftragten des Regionalverbandes Saarbrücken“, erklärt Lang.
Dass die Förderung aber letztlich möglich wurde, lag in erster Linie an zwei Menschen – Holger Fuchs von der FDP in Kleinblittersdorf und Oliver Luksic, dem saarländischen FDP-Bundestagsabgeordneten. Seit Jahren regnet es immer wieder durch die Dächer in der Spiel- und Sporthalle. Bei einer Boxkampf-Nacht im Jahr 2022 war Fuchs am Tag zuvor bei den Aufbauarbeiten dabei. „Wir mussten jeden Stuhl einzeln abwaschen, da alle von Schimmel befallen waren.
Ich habe sofort Oliver Luksic angerufen und ihm gesagt, dass unsere Halle wegfault. Ich habe ihm bei jedem Treffen auf den desolaten Zustand der Halle hingewiesen, und beim Martini-Markt im vergangenen Jahr in Kleinblittersdorf haben wir uns die Halle angeschaut“, sagt Fuchs.
„Sagen wir es, wie es ist, Holger hat mich so lange genervt, bis ich von dem Projekt überzeugt war“, sagt der Bundestagsabgeordnete und lacht. „Ich habe bei all den Treffen und vielen Telefonaten mit dem Bürgermeister auch erfahren, wie wichtig die Halle für Kleinblittersdorf ist. Zudem habe ich die Akribie mitbekommen, mit der die Mitarbeiter das gesamte Projekt schon vorbereitet haben. Ich habe die Spiel- und Sporthalle als einziger Bundestagsabgeordneter des Saarlandes auf die Liste der förderfähigen Projekte gesetzt. Zunächst ging es um eine Fördersumme von zwei Millionen Euro und da in den letzten Tagen und Wochen das ein oder andere Projekt gestrichen wurde, sind es jetzt sogar 3,2 Millionen Euro geworden“, erklärt Luksic.
Da sich aber viele Politiker gerade in Wahlkampf-Phasen, wie in diesem Jahr, gerne mit fremden Federn schmücken möchten, hat
die SZ die Aussagen von Luksic und Fuchs überprüft. Bereits Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung von Kleinblittersdorf bestätigten, dass die Förderung auf diese beiden zurückgeht. Der Bürgermeister dazu: „Wahrheit dorthin, wo sie hingehört. Wir haben zwar schon seit vier Jahren die Anträge gestellt, aber der Großteil des Erfolges geht an die beiden“, sagt der SPD-Bürgermeister fair. Für die 25 Prozent Eigenanteil (etwa 1,5 Millionen Euro) möchte die Gemeinde zusätzlich noch andere Fördermöglichkeiten überprüfen.
Wann es mit der Sanierung der Spiel- und Sporthalle losgeht, ist aber noch völlig offen. „Jetzt ist erst einmal die Basis beschlossen worden. Wir wissen noch nicht, welche Fristen es geben wird und ob wir in diesem Jahr noch Haushaltsgeld umschichten müssen oder einen Nachtragshaushalt machen müssen. Es kann auch sein, dass alles erst im kommenden Jahr startet. Zudem wissen wir auch noch nicht, ob wir europaweit ausschreiben müssen. Es werden mehrere Projekte über die nächsten Jahre, bis die Halle fertig ist“, sagt Lang.