AOK stärkt Gesundheitsprävention für Pflegepersonal
Im Saarland und in Rheinland-Pfalz nahmen 2023 über 30 000 Pflegekräfte an Kursen und Beratungen teil.
SAARBRÜCKEN Pflegebedürftige Menschen werden im Schnitt immer älter. Diese Entwicklung ist seit Jahren zu beobachten. Allerdings steigt auch das Durchschnittsalter des Pflegepersonals. Das mittlere Alter liege bei gut 40 Jahren, informiert die Krankenkasse AOK Saarland. Dementsprechend sei die Nachfrage nach gesunden Fachkräften in der Pflege in letzter Zeit enorm gestiegen.
Das steigende Durchschnittsalter, verbunden mit hohen körperlichen und seelischen Belastungen, führe in der Pflegebranche zu besonders langen Krankschreibungen. Auswertungen aller Krankenkassen zeigen, dass der Fachkräftemangel in der Pflege die Belastungen der derzeit beschäftigten Pflegekräfte verschärft.
Wenn Pflegekräfte krank werden, müssen die verbliebenen Kollegen das zusätzlich auffangen. Die AOK erklärt, die Arbeitgeber müssten sich daher immer wieder neuen Herausforderungen stellen, denn gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter seien die entscheidenden Erfolgsfaktoren.
„Der AOK ist wichtig, dass es den Beschäftigten in der Pflege gesundheitlich gut geht. Der Arbeitgeber muss die Gesundheitsförderung beim Pflegepersonal großschreiben“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK im Saarland und in Rheinland-Pfalz. „Die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit müssen über präventive Maßnahmen erhalten und gefördert werden. Durch gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen gewinnen letztlich alle, das Pflegepersonal, die Einrichtung und auch die Pflegebedürftigen.“
Wie andere Krankenkassen auch bietet die AOK den Arbeitgebern bei der Gesundheitsprävention in der ambulanten und stationären Pflege in Heimen und Krankenhäusern Unterstützung an. Im Saarland und in Rheinland-Pfalz hat die AOK im vergangenen Jahr rund 200 Projekte in 300 Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen durchgeführt, etwa ein Viertel davon im Saarland.
Zu den Maßnahmen zählten Gesundheitstage, Aktionen zur Achtsamkeit und psychischen Gesundheit, Ernährungsberatung, Kurse zur Rückengesundheit, Hebe-Trage-Training, ergonomische Arbeitsplatzanalyse, Resilienz-Seminare und Führungskräfteschulungen.
Welcher Bedarf in den Pflegeeinrichtungen besteht, wurde zuvor durch über 650 Gesundheitsanalysen ermittelt, zum Beispiel die Auswertungen von Krankendaten, Mitarbeiterbefragungen und Untersuchungen. In über 100 Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wurden maßgeschneiderte Programme zur Gesundheitsförderung durchgeführt. Bei rund 200 Veranstaltungen wurden Pflegefachkräfte über neue Erkenntnisse zur Gesundheitsförderung informiert. In rund einem Drittel der 150 Projekte in stationären Pflegeeinrichtungen stand auch die Gesundheitsförderung der Bewohner auf dem Programm.
Laut AOK nahmen rund 30 000 Beschäftigte die Angebote wahr, gut 5000 mehr als im Jahr zuvor. 35 Prozent der Teilnehmer waren über 50 Jahre alt. Durch Kooperationspartner wie beispielsweise die Unfallkasse und die deutsche Rentenversicherung werde die betriebliche Gesundheitsförderung noch wirksamer, erklärt die Krankenkasse.