Mit freien Köpfen gegen die Zebras
Pokalschreck 1. FC Saarbrücken ist in der 3. Liga beim MSV Duisburg gefordert.
SAARBRÜCKEN (cor) „Belastungssteuerung“– das ist das Zauberwort bei jeder englischen Woche. Bei Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken kommt der Regeneration in diesen Tagen eine besondere Bedeutung zu. Denn das laufintensive 2:1 über Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat nicht nur körperlich Körner gekostet. Der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale ist auch eine Belastung für den Kopf. Dazu kommen das enorm gewachsene öffentliche Interesse und viele Interviewanfragen. So ist Pokalheld Kai Brünker am Samstagabend auch Gast im ZDF-Sportstudio.
Auch damit Brünker dort mit dem Siegerlächeln nach Ligaspiel beim MSV Duisburg (Anstoß 14 Uhr) auftreten kann, hat FCS-Trainer Rüdiger Ziehl das Mannschaftstraining am Donnerstag abgesagt. Die Spieler arbeiteten individuell, auch um den Kopf nach dem Höhepunkt vom Dienstag wieder frei zu bekommen und sich auf die neue Aufgabe bei den Zebras zu konzentrieren. „Es war zurecht Feiern angesagt. Aber beim Abschlusstraining waren alle wieder mit Freude dabei“, sagte Ziehl, dem der aktuelle Hype um das Halbfinale gegen Erzrivale 1. FC Kaiserslautern fast schon wieder zu viel ist: „Wir tun alle gut daran, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. sonst stolpert man.“
Neben den bekannten Langzeitverletzten Patrick Schmidt, Boné Uaferro, Sebastian Jacob und Richard Neudecker fehlt nur der gesperrte Patrick Sontheimer. Dessen Rolle vor der Abwehr dürfte Luca Kerber einnehmen, Tim Civeja könnte in die Startfelf rutschen. „Duisburg hat gutes Tempo auf den Außenpositionen und mit Daniel Ginczek und Alexander Esswein erfahrene Spieler in der vordersten Linie. Sie haben in den letzten Wochen besser gespielt, aber nicht so gepunktet, wie es den Ansprüchen dort entspricht. Es liegt an uns, dass es so bleibt“, sagt Ziehl. „Es wird ein intensives Spiel, und das Stadion wird brennen“, sagt FCS-AbwehrAllrounder Lukas Boeder.
13 000 Zuschauer werden erwartet, darunter mindestens 1500 Anhänger des Pokalschrecks. „Ich finde es schön, wenn ein Drittligist so weit kommt“, sagte MSV-Trainer Boris Schommers, der zu Beginn der Spieltagspressekonferenz den Saarländern für ihr Husarenstück im Pokal gratulierte, „wir müssen unsere Leistung über 90 Minuten auf den Platz bringen. Wir treffen auf eine Mannschaft, die gut gegen den Ball steht, die man aber auch schlagen kann.“Der Tabellen-18. muss angesichts von fünf Zählern Rückstand auf das rettende Ufer auf Sieg spielen, auch der FCS hat mit zehn Punkten Rückstand auf Rang drei nichts mehr zu verschenken. „Wir sind nicht zufrieden mit der Tabellensituation“, sagt Ziehl, „wir wollen gegen Duisburg fortsetzen, was uns beim Sieg gegen Aue gelungen ist.“