Die Zukunft des Käpt’ns ist ungewiss
Ob Kevin Conrad über den Sommer hinaus bei der SV Elversberg bleibt, steht noch nicht fest. Weitere Verträge laufen ebenso aus.
Als Kevin Conrad am vergangenen Samstag zum ersten Mal in diesem Jahr das Trikot des Fußball-Zweitligisten SV Elversberg anziehen durfte, und für Robin Fellhauer eingewechselt wurde, war das Spiel an der Kaiserlinde längst gelaufen. Holstein Kiel führte bei Conrads Einwechslung in der 69. Minute bereits mit 2:0 und dabei blieb es.
„Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt gelaufen. Kiel ist eine Topmannschaft, und wir konnten nicht mehr zulegen“, sagt Kevin Conrad. Nach einer Innenband-Verletzung ist er noch lange nicht in Topform, musste aber in die Partie, da er der letzte, verbleibende Defensivspieler der Elversberger war. „So eine Verletzungsmisere habe ich selten erlebt. Ich hoffen, wir werden alle wieder richtig fit“, sagt der Elversberger Kapitän.
Seine persönliche Verletzungsgeschichte bei der SVE ist vielleicht noch ein bisschen schlimmer. In der Meistersaison in der Regionalliga Südwest fiel er fast die gesamte Rückrunde mit einer Sprunggelenksverletzung aus. In der vergangenen
Drittliga-Saison war Mitte Oktober ein Monat Pause wegen einer Wadenverletzung.
Es folgte ein Arbeitsunfall beim heimischen Hausbau, bei dem sich Conrad mit einem Messer in den Muskel schnitt. Anschließend folgte eine Meniskusverletzung und zwei Operationen am Knie. Es dauerte bis in den Herbst vergangenen Jahres, ehe Kevin Conrad wieder voll im Saft stand. Allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt Carlo Sickinger und
Frederik Jäkel die Stammplätze in der Innenverteidigung sicher. Als sich Jäkel zu Beginn dieses Jahres (Kreuzbandriss) und später auch Sickinger (muskuläre Probleme) verletzten, war auch Conrad wieder verletzt.
Ein Bandanriss im Knie warf ihn wieder zurück. Am Saisonende läuft sein Vertrag in Elversberg aus. Er wird in diesen Tagen zum dritten Mal Vater und in seinem Geburtsort Künzelsau ist das Haus für seine Familie fast fertig gebaut. „Ich kann es aktuell
wirklich nicht sagen, was ich in der nächsten Saison mache. Ich muss mich auch noch mit der SVE unterhalten. Ich werde auf jeden Fall bei meiner Familie bleiben, egal wo ich in der kommenden Saison spiele“, betont der 33-Jährige.
Ist das Alter auch ein Grund für die vielen Verletzungen? „Das glaube ich nicht. Da gehört auch Pech dazu. Die Regenerationszeit dauert mit den Jahren aber etwas länger“, sagt Conrad. Er ist nicht der einzige bei dem der Vertrag ausläuft. Bei zwölf Spielern ist unklar, ob sie in der kommenden Saison noch in Elversberg spielen.
In der Abwehr laufen die Verträge aus bei: Frederik Jäkel (Leihe von RB Leipzig), Marcel Correia, Kevin Conrad, Hugo Vandermersch (Leihe von SM Caen), Robin Fellhauer, Lukas Pinckert. Im Mittelfeld sind es: Thore Jacobsen, Sebastian Saftig, Luca Dürholtz, Paul Wanner (Leihe vom FC Bayern München) und im Sturm Wahid Faghir (Leihe vom VfB Stuttgart), Kevin Koffi. Wie SVE-Sportdirektor Ole Book mitteilte, versucht die SVE einen Teil der Spieler, bei denen der Vertrag ausläuft, zu halten. „Wir sind in Gesprächen und in den kommenden Wochen sollen die ersten Entscheidungen fallen. Wir sind überzeugt davon, dass wir den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga schaffen, aber die Detailplanung kann erst beginnen, wenn wir zu 100 Prozent wissen, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen werden“, hält Book fest.
Unabhängig davon ist die SVE aber wieder auf der Jagd nach den Jannik Rochelts und Paul Stocks, die irgendwo in den Regionalligen spielen, und die keine andere Profimannschaft auf dem Schirm hat. Entwarnung gab bei Robin Fellhauer, der gegen Kiel für Conrad mit einer Armverletzung ausgewechselt wurde. Der Arm ist nicht gebrochen und Fellhauer kann nach SZ-Informationen in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
„Ich kann es aktuell wirklich nicht sagen, was ich in der nächsten Saison mache.“SVE-Kapitän Kevin Conrad über seine Zukunft in Elversberg