Nach hitziger Debatte stimmt Rat für „Sommerstraßen“
Weniger als drei Monate vor der Kommunalwahl am
9. Juni hat der Stadtrat am Dienstag weitgehende Einigkeit demonstriert – bei einem Thema allerdings kochten die Emotionen teilweise hoch. Die Wiederholung der „Sommerstraßen“im Nauwieser Viertel, scheinbar eine ausgemachte Sache ohne großes Konfliktpotenzial, beschäftigte den Rat für fast eine Stunde.
Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, dass wie im Vorjahr für vier Wochen vom 30. Juli bis zum
25. August ein Teil der Cecilienstraße autofrei und zur Fußgängerzone wird und außerdem die Försterstraße zu einem „verkehrsberuhigten Bereich“, in dem Menschen und Autos gleichberechtigt sind. Losgehen sollte es direkt nach dem Nauwieser Viertelfest. Nach einer intensiven und teils langwierigen Debatte mit zahlreichen Wortmeldungen sah es für kurze Zeit dann schon so aus, als wären die „Sommerstraßen“in diesem Jahr gestorben. Denn lediglich CDU und Grüne stimmten für den Vorschlag der Stadtverwaltung. Alle anderen Fraktionen waren dagegen. Die SPD hatte sich zuvor mehrfach für einen anderen Standort ausgesprochen, die Nauwieserstraße.
Nach der zu Beginn der Sitzung verkündeten Anwesenheitsliste hätte dies eine hauchdünne Mehrheit von 29:28 gegen die „Sommerstraßen“bedeutet. Nach einer Minute der Verwunderung und des ungläubigen Staunens wurde dann ersichtlich, dass zwei weitere Stadtverordnete der SPD nicht anwesend waren. Plötzlich stand eine knappe Mehrheit für die „Sommerstraßen“. Nach dieser schwierigen Geburt können die diesmal eigentlich nur gut werden.
Vor dem Stadtrat hatte bereits der Bezirksrat Mitte, der zu dem Thema angehört wurde, mehrheitlich gegen eine Fortführung votiert. Bezirksbürgermeister Thomas Emser (SPD) begründete dies vor allem mit Beschwerden von Anwohnern über nächtliche Ruhestörungen.
Kaum Beschwerden dürften es dagegen von Eltern mit Kita-Kindern geben. Die Beiträge sinken auf dem Weg zur vollständigen Abschaffung zum 1. August erneut. Konkret zahlen Eltern für einen Ganztagesplatz im Kindergarten dann 52 statt wie bisher 60 und zuvor 86 Euro pro Monat. Der Halbtagsplatz kostet bald 31 Euro und damit fünf weniger als bisher. Für einen Krippenplatz werden ab Sommer 164 statt 188 Euro fällig.