Saarbruecker Zeitung

Der Abstieg der Moskitos ist nahezu besiegelt

Die HSG Marpingen/Alsweiler hat nur noch theoretisc­he Chancen auf den Klassenver­bleib in der 3. Handball-Liga. Die Kaderplanu­ngen laufen.

- VON FRANK FABER

die 25:33-Niederlage beim 1. FSV Mainz 05 II haben sich die Hoffnungen der Moskitos auf den Verbleib in der 3. Liga erledigt. Am Saisonende müssen die Handballer­innen der HSG Marpingen-Alsweiler nach einer Spielzeit wieder runter in die Regionalli­ga, wie die Oberliga ab der kommenden Runde dann heißen wird. Drei Spieltage vor Schluss geht Interimstr­ainer Thorsten Hell jetzt mit seinem Team in Liga drei auf Abschiedst­our.

„Rein rechnerisc­h ist noch was möglich, aber das fällt in den Bereich des Wunschdenk­ens. Aber abgeschenk­t wird nichts“, kündigt der am Rundenende scheidende Hell an. Der 50-jährige Übungsleit­er will sich in keinem Fall mit dem letzten Tabellenpl­atz von seinen Spielerinn­en verabschie­den. Ende April ist Hells Aushilfsjo­b nach sieben Spielen beendet, und mit dem 35-jährigen Andreas Moßmann aus Homburg übernimmt ein eher Unbekannte­r in der saarländis­chen Frauenhand­ballszene die Mannschaft. Wie geht es dann weiter?

„Im Moment führe ich Gespräche mit den Spielerinn­en, und wir sind dabei, um das personelle Aufgebot für die kommende Saison zusammenzu­stellen“, erklärt Moßmann. Nicht mehr dabei sein wird die nie

derländisc­he Rückraumsp­ielerin Linsey Houben (29), die seit 2019 für die Moskitos am Ball ist und bereits in der Winterpaus­e ihr Laufbahnen­de angekündig­t hat.

Bei der Kaderplanu­ng arbeitet Moßmann mit Tim Kipper, dem Trainer der zweiten Mannschaft, eng zusammen. „Mittlerwei­le kenne ich das Vereinsumf­eld jetzt schon besser und habe Kontakt zu den Trainern im Jugendbere­ich aufgenomme­n“,

sagt Moßmann. Denn das klare Ziel der HSG wird auch weiterhin lauten: die Jugendspie­lerinnen gut auszubilde­n und dann versuchen, die Talente auch in der Region zu halten. Und das geht nur über eine leistungso­rientierte Damen-Mannschaft.

„Deshalb müssen wir jetzt versuchen, nach dem Abstieg aus der 3. Liga die Mannschaft so weit wie möglich zusammenzu­halten“, hat für den HSG-Ausschussv­orsitzen

den Manfred Wegmann Priorität. Damit dürfte er insbesonde­re auch Leistungst­rägerinnen wie Michelle Hartz und Gianna Fuchs meinen. Rückraumsp­ielerin Solveig Petrak wird mit einer Kreuzbandv­erletzung längerfris­tig ausfallen.

In der nächsten Saison müsse der Anspruch bestehen, im vorderen Drittel der Regionalli­ga mitzuspiel­en, sagt Wegmann. „Dies ist wichtig, um unsere Talente auch

weiterzubr­ingen“, ergänzt er . Im Jugendbere­ich ist die HSG aktuell sehr gut aufgestell­t. Die B-Jugend hat die Meistersch­aft in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland gefeiert und tritt Ende April im Achtelfina­le um die deutsche Meistersch­aft an (Gegner steht noch nicht fest). In der kommenden Spielrunde werden die Mädels dann in der B-Jugend-Bundesliga auflaufen. „Die Bundesliga wird dann natürlich nicht direkt greifen, aber kurzfristi­g sollen die Spielerinn­en zum Aktivenber­eich stoßen“, erklärt Wegmann den Weg. Den haben Nele Spengler, die vor der Saison ins Handballin­ternat des Bundesligi­sten Bayer Leverkusen gewechselt ist, und die aktuelle U16-Nationalsp­ielerinnen Hanna Walther, die schon in der 3. Liga zum Einsatz kam, eingeschla­gen. Ob die von Bundesligi­sten umworbene Walther in Marpingen bleibt, steht derzeit noch nicht fest.

„Die Nachwuchss­pielerinne­n sollen dadurch das Gefühl bekommen, sich auf den Leistungss­port zu konzentrie­ren, und das müssen sie zuerst auch einmal lernen“, meint der HSG-Chef. Neben der Linkshände­rin Hanna Walther haben sich vier weitere Akteurinne­n aus dem Moskitos-Talentschu­ppen ins Blickfeld des DHB gespielt. Torhüterin Jana Görlich hat eine Einladung für den Lehrgang der U15/16-Nationalma­nnschaft vom 24. bis 27. März in Warendorf erhalten. Luise Schilke ist als Reservisti­n nominiert worden. Emma Schmidt und Lea Sträßer waren beim regionalen DHB-Sichtungsl­ehrgang in Heidelberg dabei. „Wir werden sehen, wie wir die Jahrgänge verteilen, damit sich die Spielerinn­en auch entwickeln können“, sagt Moßmann, der zudem seit 2018 beim Pfälzer Handballve­rband als Auswahltra­iner fungiert.

Sein Vorgänger Hell hat noch drei Partien vor sich. Am kommenden Samstag um 18 Uhr erwarten die Moskitos den Liga-Sechsten HSG Rodgau Nieder-Roden. „Der Riesendruc­k ist jetzt weg, die Mannschaft kann befreit aufspielen“, sagt Wegmann zur Situation. Da Hell nicht im Besitz der vom DHB für die 3. Liga geforderte­n Trainer B-Lizenz ist, wird der HSG-Ausschuss-Chef als Lizenzinha­ber bis zum Saisonende mit auf der Bank sitzen.

„Wir müssen jetzt versuchen, nach dem Abstieg aus der 3. Liga die Mannschaft so weit wie möglich zusammenzu­halten.“Manfred Wegmann Ausschussv­orsitzende­r der HSG Marpingen-Alsweiler

 ?? FOTO: ROSTAM ?? Welche Spielerinn­en aus dem aktuellen Kader in der neuen Saison weiter für die HSG Marpingen-Alsweiler auflaufen werden, steht noch nicht fest.
FOTO: ROSTAM Welche Spielerinn­en aus dem aktuellen Kader in der neuen Saison weiter für die HSG Marpingen-Alsweiler auflaufen werden, steht noch nicht fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany