Müllsammler basteln „Girlande der Schande“
Natur- und Umweltfreunde hatten einen Großeinsatz gegen Müll am Rande von Kleinblittersdorf. Ein Teil der ekligen Funde ist am Ortseingang als Mahnung aufgereiht.
KLEINBLITTERSDORFFlip- Flops, Radkappen, große Tabakbehälter, leere Gewürzflaschen, Plastikpullen und -verpackungen, ein Skistock und noch mehr Müll sind aktuell an einer Leine in der Nähe der Kleinblittersdorfer Rettungswache aneinandergereiht. Es ist die „Girlande der Schade“, wie Sebastian Haßler, der Naturschutzbeauftragte von Kleinblittersdorf, den Müll-Blickfang am Ortseingang bezeichnet.
Er hatte die Idee zu dieser außergewöhnlichen Installation, um auf das aktuell immer größer werdende Müllproblem in der Gemeinde Kleinblittersdorf hinzuweisen. „Während der Aufräumaktion ,Saarland picobello` vor zwei Wochen wurden mehr als 150 Kilo Müll im Ortsteil Kleinblittersdorf zusammengetragen. Ein großer Teil davon stammt aus dem Straßengraben an der Landesstraße 254. Und leider liegt da noch viel mehr, denn die geplante Zeit hat nicht mal gereicht, um einen Bruchteil der Verschmutzung zu beseitigen“, sagt Haßler.
Zwei Hinweisschilder sind an den Enden der Girlande der Schande angebracht. Auf den Schildern steht in deutscher und französischer Sprache „Die Natur ist kein Mülleimer“beziehungsweise. „La Nature n`est pas une Poubelle“. „Solche Installationen wurden bereits in verschiedenen Orten in Deutschland aufgestellt und sollen auf die Verschmutzung der Natur durch den Müll unserer Gesellschaft hinweisen“, so der Kleinblittersdorfer Naturschutzbeauftragte. Spaziergänger und vor allem an der Girlande vorbeifahrenden Autofahrer sollen daran erinnert werden, dass Müll nicht in die Natur gehört, sondern in die dafür vorgesehenen Behälter. „Ich möchte damit den Menschen zeigen, dass es aktuell richtig übel in unserer Umwelt aussieht und den Müll auf Augenhöhe und somit ins Gedächtnis der Leute bringen“, so Sebastian Haßler, der nicht nur als Naturschutzbeauftragter, sondern auch als Vorstandsmitglied
Ein großer Teil der während der Aufräumaktion ,Saarland picobello’ zusammengetragenen rund 150 Kilo Müll stammt aus dem Straßengraben an der L 254.
von cleanup.saarland in doppelter Funktion an den Kleinblittersdorfer Ortsvorsteher Karl-Peter Fuhr (SPD) herangetreten ist und eine positive Reaktion auf die geplante Girlanden-Aktion erhalten hat. Karl-Peter Fuhr gehörte auch zu der etwa 40-köpfigen picobello-Gruppe vor zwei Wochen. Mit dabei waren zudem die Jugendfeuerwehr Kleinblittersdorf, die SPD Kleinblittersdorf
und der Verein für Dorfentwicklung Kleinblittersdorf. Die Müllsammlung startete am Parkplatz an der Freundschaftsbrücke in Kleinblittersdorf und verlief über zwei Stunden quer durch den Ort – am Freibad, entlang der Elsässer Straße, am Brichelberg, am Bahnhof und entlang der L254, wo es mit Abstand am Schlimmsten ausgesehen hat. „Ursprünglich war das Aufstellen
der Girlande entlang der Baumreihe unterhalb des Kreisels direkt an der L254 geplant, denn dort sah es vor der diesjährigen Müll-Aufräumaktion ziemlich vermüllt aus. Doch leider habe ich vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) keine Genehmigung erhalten. Sehr schade, denn dadurch hätte die Installation noch mehr Leute erreicht“, sagt Karl-Peter Fuhr. Er und Sebastian Haßler
hoffen, dass durch die Aktion des Naturschutzbeauftragten etwas in den Köpfen der Verursacher hängen bleibt und vor dem Entsorgen der nächsten Flasche oder des nächsten Getränkebechers über die Folgen in der Umwelt nachgedacht wird.