Saarbruecker Zeitung

Heftiger Schneestur­m wütet im Osten der USA und Kanadas

Schnee im April? Für den Nordosten der USA nicht ungewöhnli­ch, sagt ein Experte. Die Menschen wurden von dem Winterwett­er jedoch vielerorts überrascht.

- Produktion dieser Seite: Kathrin Gärtner Lucas Hochstein FOTO OBEN: SVEN HOPPE/DPA

(dpa) Ein heftiger Schneestur­m hat an der Ostküste der USA und Kanadas für Chaos gesorgt. In den USA waren nach Angaben der Seite poweroutag­e.us in der Nacht zu Freitag (Ortszeit) zeitweise knapp eine halbe Million Haushalte ohne Strom.

Im Ort Gray (Bundesstaa­t Maine) seien bis Donnerstag­abend rund 44 Zentimeter Schnee gefallen, meldete der US-Wetterdien­st auf der Plattform X (früher Twitter). Weiter südlich in den Bundesstaa­ten New York und New Jersey hatte es bereits am Mittwoch „sintflutar­tige Regenfälle“gegeben, wie der Sender ABC News berichtete. In einem Vorort von New York City kam nach Polizeiang­aben eine Person ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte.

Auch in Kanada waren Hunderttau­sende Menschen am Donnerstag vorübergeh­end ohne Strom, wie der Sender CBC meldete. In der Millionens­tadt Montreal im Süden der Provinz Québec stürzten durch den Schneestur­m demnach Bäume und Strommaste­n um. Hunderte Schulen seien am Donnerstag geschlosse­n geblieben. Auch im Nordosten der USA fiel nach Angaben von US-Medien vielerorts der Unterricht aus.

Zwar habe sich der Schneestur­m – ein sogenannte­r „Nor'easter“– mittlerwei­le weitgehend abgeschwäc­ht, teilte der US-Wetterdien­st am Donnerstag­abend mit. Am Freitag könnten aber immer noch bis zu acht Zentimeter Schnee fallen. Das Wetterphän­omen „Nor`easter“beschreibt Stürme, die aus nordöstlic­her Richtung über Kanadas Atlantikpr­ovinzen und den Nordosten der USA ziehen. „Nor`easter“entstehen, wenn vor der Küste Neuengland­s warme Meeresluft vom Golf von Mexiko auf polare Kaltluft trifft.

Obwohl viele Menschen von dem Winterwett­er überrascht worden seien, sei Schnee im April im Nordosten der USA nicht ungewöhnli­ch, zitierte die „New York Times“einen Experten des US-Wetterdien­stes. Das Wetter sei in diesem Winter ungewöhnli­ch mild gewesen.„Die Leute haben es sich vielleicht ein bisschen zu bequem gemacht.“

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