Saarbruecker Zeitung

Kind nach Messerangr­iff „über den Berg“

- Produktion dieser Seite: Kathrin Gärtner Gerrit Dauelsberg FOTO OBEN: SVEN HOPPE/DPA

(dpa) Nach der Messeratta­cke auf ein Mädchen in einem Supermarkt in Wangen im Allgäu ist die Vierjährig­e auf dem Weg der Besserung. Sie sei über dem Berg, sagte eine Polizeispr­echerin am Freitag. Die Tatwaffe sei ein Küchenmess­er gewesen, das nach dem Angriff sichergest­ellt worden sei.

Der 34 Jahre alte Tatverdäch­tige sei wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlich­er Körperverl­etzung in ein psychiatri­sches Krankenhau­s gebracht worden, teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft mit. Ein Haftrichte­r am Amtsgerich­t Ravensburg habe einen Unterbring­ungshaftbe­fehl erlassen. Der mutmaßlich­e Täter hatte sich widerstand­slos festnehmen lassen. Sein Bezug zu Wangen sei noch Gegenstand der Ermittlung­en.

Der Mann, der die syrische und die niederländ­ische Staatsbürg­erschaft besitzt, steht unter Verdacht, das Mädchen in dem Supermarkt mit einem Messer attackiert und schwer verletzt zu haben. Laut Polizei war es ein unvermitte­lter Angriff. Das Kind war den Ermittlern zufolge nach der Messeratta­cke schwer verletzt in eine Klinik gebracht und operiert worden. Die Verletzung­en waren laut Polizei nicht lebensgefä­hrlich. Der mutmaßlich­e Täter und das Opfer kannten sich einer Sprecherin zufolge nicht. Hinweise für eine Vorbeziehu­ng gebe es nicht. Die Vierjährig­e sei am Mittwochna­chmittag mit ihrer Mutter in dem Discounter unterwegs gewesen.

Den Angaben zufolge hatte ein Kunde im Supermarkt das Geschehen bemerkt, dem Angreifer das Messer abgenommen und die Beamten verständig­t. Der 52-Jährige sei nicht verletzt worden. „Der Zeuge hat die Polizei gerufen und uns durchgegeb­en, wo der Mann sich befindet. So konnten meine Kollegen ihn festnehmen“, sagte die Polizeispr­echerin am Donnerstag.

Wangens Oberbürger­meister Michael Lang (parteilos) hatte die Reaktion des Helfers als großartig bezeichnet. Er verdiene irgendwann eine Auszeichnu­ng dafür, sagte Lang. Die Stadt hatte sich bestürzt über den Vorfall gezeigt.

Laut Polizei wird in dem Fall nun weiter ermittelt. Zeugen sollen befragt und Spuren ausgewerte­t werden. Das Motiv und die Hintergrün­de der Tat sind nach wie vor nicht bekannt. Der Tatverdäch­tige hatte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht geäußert.

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