Die Karlsberg Brauerei legt eine neue Anleihe auf
Saarländerinnen und Saarländer können Geld bei dem Homburger Traditionsunternehmen anlegen.
Saarländer haben die Möglichkeit, bei der Karlsberg-Brauerei Geld anzulegen und am künftigen Wachstum des Traditionsunternehmens teilzunehmen. Zum vierten Mal in Folge seit 2012 legt die Brauerei eine neue Anleihe auf. Diese ist auf fünf Jahre angelegt. Sie richtet sich an Privatanleger, die Geld für mehrere Jahre anlegen möchten, sowie an professionelle Marktteilnehmer. Das sind zum Beispiel große Investmentund Kapitalgesellschaften oder auch Vermögensverwalter, die an der Börse große Beträge bewegen.
Die Anleihe umfasst ein Zielvolumen von bis zu 50 Millionen Euro. Der Mindestbetrag, um sich als Privatanleger beteiligen zu können, liegt bei 1000 Euro, oder einem Vielfachen davon. Je nachdem, wie viel man anlegen will.
Der jährliche Zinssatz wird in einer Spanne zwischen sechs und sieben
Prozent liegen und jeweils halbjährlich im Nachhinein ausgezahlt. Erstmals am 7. November 2024. Wie hoch er genau ausfällt, steht fest, wenn klar ist, wie viele institutionelle und private Anleger sich an dieser Anleihe beteiligen wollen. Nach fünf Jahren wird die Anleihe zum Nennwert inklusive Stückzinsen zurückgezahlt.
Bis wann muss die Entscheidung gefallen sein? Voraussichtlich bis zum 25. April 2024. Eine Verkürzung der Frist ist möglich, wie es beispielsweise bei der letzten Anleihe war. Die Anleihe wird ab dem 7. Mai an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, voraussichtlich sechs Monate später auch an der Osloer Börse.
Wie kommt man zu der Anleihe? Über die Hausbank. Wie hoch die Zuteilung am Ende ist, die man erhält, hängt davon ab, wie viele institutionelle Anleger und Privatpersonen diese Anleihe zeichnen werden.
Gibt es Risiken? Bei jeder unbesicherten Anleihe gibt es Risiken. Etwa, dass das Unternehmen gesetzte strategische Ziele nicht erreicht, was sich negativ auf den Börsenkurs der Anleihe auswirken kann, oder wenn man selbst das Geld vor Ablauf der vereinbarten Frist plötzlich benötigt. Der Ein- und Ausstieg aus einer Anleihe wie die der Karlsberg Brauerei ist auch während der Laufzeit möglich, allerdings zu dem dann gerade geltenden Börsenkurs, der zu einem solchen Zeitpunkt auch niedriger sein kann als der, zu dem man die Anleihe erworben hat. Im Prospekt, den jeder Interessent bekommen kann, sind die wichtigsten Risikofaktoren auch ausführlicher dargestellt. Die neue Anleihe richtet sich auch an Personen oder institutionelle Anleger, die bereits Anteile an der dritten Karlsberg-Anleihe für den Zeitraum von 2020 bis 2024 hatten. Ihnen wird ein öffentliches Umtauschangebot mit Mehrerwerbsoption gemacht.
Christian Weber, Geschäftsführender Gesellschafter der Karlsberg Brauerei Kommanditgesellschaft, rät Privatanlegern dazu, sich vor der Geldanlage sehr genau und ausführlich mit dem Unternehmen, seinen Zielen sowie Geschäftszahlen zu befassen. Dies ist möglich anhand des von der Luxemburgischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (Commission de Surveillance du Secteur Financier - CSSF) am 3. April gebilligten Wertpapierprospekts, der neben zahlreichen Angaben zur Karlsberg Brauerei auch mit der Anleihe verbundene Risiken zusammenfasst. Dieser Prospekt kann im Internet runtergeladen werden unter investoren.karlsberg.de unter der Rubrik „Anleihe 2024/29“.
Die Strategie der Brauerei sieht nach den Worten von Weber jährliche Investitionen vor, zum Beispiel für neue Maschinen oder auch die Entwicklung neuer Produkte. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2023 sowohl bei der Marke Karlsberg als auch Mixery Umsatzzuwächse erreicht. Der Bruttoumsatz lag bei 153,3 Millionen Euro. Das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern und Abschreibungen, erreichte mit 17,7 Millionen Euro eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr.
Weber sieht die Zeichen bei der saarländischen Traditionsbrauerei auf weiteres Wachstum ausgerichtet. „Wir haben uns als Brauerei für das Finanzierungsinstrument der Anleihe entschieden, weil wir es als langfristige Finanzierung für richtig halten. Zumal wir unser gesamtes Unternehmen darauf ausgerichtet haben, auch erfolgreich in die nächste Generation zu gehen.“