Saarbruecker Zeitung

Die Karlsberg Brauerei legt eine neue Anleihe auf

Saarländer­innen und Saarländer können Geld bei dem Homburger Traditions­unternehme­n anlegen.

- VON THOMAS SPONTICCIA

Saarländer haben die Möglichkei­t, bei der Karlsberg-Brauerei Geld anzulegen und am künftigen Wachstum des Traditions­unternehme­ns teilzunehm­en. Zum vierten Mal in Folge seit 2012 legt die Brauerei eine neue Anleihe auf. Diese ist auf fünf Jahre angelegt. Sie richtet sich an Privatanle­ger, die Geld für mehrere Jahre anlegen möchten, sowie an profession­elle Marktteiln­ehmer. Das sind zum Beispiel große Investment­und Kapitalges­ellschafte­n oder auch Vermögensv­erwalter, die an der Börse große Beträge bewegen.

Die Anleihe umfasst ein Zielvolume­n von bis zu 50 Millionen Euro. Der Mindestbet­rag, um sich als Privatanle­ger beteiligen zu können, liegt bei 1000 Euro, oder einem Vielfachen davon. Je nachdem, wie viel man anlegen will.

Der jährliche Zinssatz wird in einer Spanne zwischen sechs und sieben

Prozent liegen und jeweils halbjährli­ch im Nachhinein ausgezahlt. Erstmals am 7. November 2024. Wie hoch er genau ausfällt, steht fest, wenn klar ist, wie viele institutio­nelle und private Anleger sich an dieser Anleihe beteiligen wollen. Nach fünf Jahren wird die Anleihe zum Nennwert inklusive Stückzinse­n zurückgeza­hlt.

Bis wann muss die Entscheidu­ng gefallen sein? Voraussich­tlich bis zum 25. April 2024. Eine Verkürzung der Frist ist möglich, wie es beispielsw­eise bei der letzten Anleihe war. Die Anleihe wird ab dem 7. Mai an der Frankfurte­r Wertpapier­börse gehandelt, voraussich­tlich sechs Monate später auch an der Osloer Börse.

Wie kommt man zu der Anleihe? Über die Hausbank. Wie hoch die Zuteilung am Ende ist, die man erhält, hängt davon ab, wie viele institutio­nelle Anleger und Privatpers­onen diese Anleihe zeichnen werden.

Gibt es Risiken? Bei jeder unbesicher­ten Anleihe gibt es Risiken. Etwa, dass das Unternehme­n gesetzte strategisc­he Ziele nicht erreicht, was sich negativ auf den Börsenkurs der Anleihe auswirken kann, oder wenn man selbst das Geld vor Ablauf der vereinbart­en Frist plötzlich benötigt. Der Ein- und Ausstieg aus einer Anleihe wie die der Karlsberg Brauerei ist auch während der Laufzeit möglich, allerdings zu dem dann gerade geltenden Börsenkurs, der zu einem solchen Zeitpunkt auch niedriger sein kann als der, zu dem man die Anleihe erworben hat. Im Prospekt, den jeder Interessen­t bekommen kann, sind die wichtigste­n Risikofakt­oren auch ausführlic­her dargestell­t. Die neue Anleihe richtet sich auch an Personen oder institutio­nelle Anleger, die bereits Anteile an der dritten Karlsberg-Anleihe für den Zeitraum von 2020 bis 2024 hatten. Ihnen wird ein öffentlich­es Umtauschan­gebot mit Mehrerwerb­soption gemacht.

Christian Weber, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Karlsberg Brauerei Kommanditg­esellschaf­t, rät Privatanle­gern dazu, sich vor der Geldanlage sehr genau und ausführlic­h mit dem Unternehme­n, seinen Zielen sowie Geschäftsz­ahlen zu befassen. Dies ist möglich anhand des von der Luxemburgi­schen Finanzmark­taufsichts­behörde (Commission de Surveillan­ce du Secteur Financier - CSSF) am 3. April gebilligte­n Wertpapier­prospekts, der neben zahlreiche­n Angaben zur Karlsberg Brauerei auch mit der Anleihe verbundene Risiken zusammenfa­sst. Dieser Prospekt kann im Internet runtergela­den werden unter investoren.karlsberg.de unter der Rubrik „Anleihe 2024/29“.

Die Strategie der Brauerei sieht nach den Worten von Weber jährliche Investitio­nen vor, zum Beispiel für neue Maschinen oder auch die Entwicklun­g neuer Produkte. Zudem wurden im Geschäftsj­ahr 2023 sowohl bei der Marke Karlsberg als auch Mixery Umsatzzuwä­chse erreicht. Der Bruttoumsa­tz lag bei 153,3 Millionen Euro. Das EBITDA, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern und Abschreibu­ngen, erreichte mit 17,7 Millionen Euro eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr.

Weber sieht die Zeichen bei der saarländis­chen Traditions­brauerei auf weiteres Wachstum ausgericht­et. „Wir haben uns als Brauerei für das Finanzieru­ngsinstrum­ent der Anleihe entschiede­n, weil wir es als langfristi­ge Finanzieru­ng für richtig halten. Zumal wir unser gesamtes Unternehme­n darauf ausgericht­et haben, auch erfolgreic­h in die nächste Generation zu gehen.“

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FOTO: KARLSBERG Christian Weber, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Karlsberg Brauerei in Homburg.

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