Junge Union will Panzerfabrik auf Ford-Gelände in Saarlouis
Die Junge Union ( JU) Saar hat einen neuen Vorschlag für die Zukunft des Saarlouiser Ford-Geländes nach dem Ende der Auto-Produktion in die Diskussion eingebracht. Der JU-Saarlandtag sprach sich am Samstag in Erfweiler-Ehlingen für die Ansiedlung einer Panzerfabrik aus. „Ja, ihr habt richtig gehört: eine Panzerfabrik“, sagte der JU-Landesvorsitzende Fabian Laßotta.
Zur „Zeitenwende“gehörten auch einsatzfähige Panzerfahrzeuge. „Bei uns gibt es gut ausgebildete Facharbeiter, und auch das Saarland könnte wirtschaftliche Impulse durch den Bund gut gebrauchen“, sagte Laßotta. In einem Beschluss der JU heißt es, während der Rüstungsindustrie Fertigungskapazitäten fehlten und ein deutscher Konzern neue Radschützenpanzer in Australien fertige und zu hohen Kosten nach Deutschland verschiffe, solle in Saarlouis ein hocheffizientes Fahrzeugwerk geschlossen, das Areal zerschlagen und das Gelände an viele kleine Unternehmen verkauft werden. Das bedeute den unwiderruflichen Verlust an gut ausgebildeten Fachkräften und Knowhow. Für eine Ansiedlung der Panzerschmiede Saarlouis spreche zudem das Werk der Heeresinstandsetzungslogistik in St. Wendel, das gepanzerte Fahrzeuge wartet.
Die JU schlägt zwei Varianten vor:
Entweder die Ford-Werke Saarlouis würden an ein Rüstungsunternehmen wie KNDS oder Rheinmetall verkauft, das es dann mit deutschen oder EU-Fördermitteln ausbauen könne. Oder die Bundesregierung kaufe das Werk nach dem Vorbild der insolventen MV Werft in Rostock und lasse es von privaten Vertragsnehmern führen.
Laßotta verteidigte auch den Vorschlag für 1000 neue 250 000-EuroHäuser für junge Familien (die SZ berichtete). „Viele können sich angesichts der Baupreise und Zinsentwicklung den Traum von den eigenen vier Wänden nicht mehr leisten“, sagte er. Angesichts der Kritik an dem Konzept hatte Laßotta bereits vor dem Saarlandtag von einem „Kampf ums Eigenheim“gesprochen und gesagt, er finde es erschreckend, dass der Traum von den eigenen vier Wänden als „konservatives Getue und unerreichbare Illusion“gebrandmarkt werde.
Laut JU-Konzept sollen in mindestens 50 saarländischen Dörfern Baugebiete mit je 20 Häusern ausgewiesen werden. Nach der heftigen Kritik unter anderem der Architekten-Kammer relativierte Laßotta, die 250 000-Euro-Häuser sollten in den Dorfmitten angesiedelt werden. „Es sollen möglichst bestehende Flächen genutzt werden.“