Heute ist der Spatenstich zum neuen Rad- und Fußweg
Bauarbeiten zwischen den Heusweiler Ortsteilen Berschweiler und Kutzhof sorgen auch für eine mindestens eineinhalbjährige Straßensperrung.
(dg) Eine unendliche Geschichte nimmt an diesem Montag, 15. April, mit einem Spatenstich ihr Ende: Seit Anfang April trifft der Landesbetrieb für Straßenwesen (LfS) die Vorbereitungen für „eine grundhafte Sanierung“auf einem etwa 960 Meter langen Teilstück der Landstraße 265 zwischen den Heusweiler Ortsteilen Berschweiler und Kutzhof (wir berichteten). Der Spatenstich ist für 14 Uhr vorgesehen.
Ein Blick weit zurück: Seit 1976 kämpfen Bürger aus Berschweiler und Kutzhof für eine Verbreiterung der L 265, welche die beiden Orte verbindet. Auf dieser engen und kurvenreichen Straße sind 70 Stundenkilometer erlaubt. Manche fahren schneller. Aber auch bei der erlaubten Höchstgeschwindigkeit kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn sich zwei Fahrzeuge begegnen. Oder wenn Autofahrer Radfahrern oder Fußgängern ausweichen.
Petitionen und Unterschriftenaktionen verliehen den Forderungen der Bürger Nachdruck. Dennoch tat sich lange wenig bis nichts. Noch 2011 erklärte der damalige LfS-Sprecher Klaus Kosok, dass Zählungen zwischen Berschweiler und Kutzhof ergeben hätten, der Verkehr – vor allem bei Lastwagen – sei stark zurückgegangen. Als Folge, so Kosok damals, könne die Straße schmaler und somit preisgünstiger ausgebaut werden. Vor 2013 sei mit dem Umbau aber nicht zu rechnen.
Die Kosten sollten, so die damalige Prognose, bei 800 000 Euro liegen.
Die Zeit verging, ohne dass die Bauarbeiten begannen. Im November 2016 stellte der LfS dann die Ausbaupläne vor. Allerdings nicht in der ursprünglich vorgesehenen Gemeinschaftssitzung der Ortsräte von Heusweiler und Kutzhof. Der Kutzhofer Ortsrat erschien nicht. Ortsvorsteher Michael Jakob (CDU) erklärte damals, er habe keine Einladung erhalten.
Der LfS teilte in jener Sitzung mit, dass zwei Fahrbahnen zu je 2,75 Meter Breite gebaut werden sollen. Daneben würden ein 1,75 Meter breiter Trennstreifen, ein 2,50 Meter breiter Fuß- und Radweg sowie ein 50 Zentimeter breites Bankett mit Sickergraben angelegt.
Der Trennstreifen werde begrünt und darunter eine Sickerschicht eingebracht. Der Fuß- und Radweg erhalte eine Zehn-Zentimeter-Asphaltdecke über einer 20 Zentimeter dicken Schottertragschicht. Die Fahrbahnen bekämen eine vier Zentimeter dicke Asphaltdecke. Darunter komme eine zehn Zentimeter dicke Asphalttragschicht.
Die geschätzten Baukosten waren bis dahin auf 1,4 Millionen Euro gestiegen. Das Planfeststellungsverfahren sollte Mitte 2017 anlaufen. Der Baubeginn war für Ende 2018/ Anfang 2019 geplant. Anfang 2020 sollte alles fertig sein.
Doch daraus wurde wieder nichts – bis heute. Die Baumaßnahme ist nun in zwei Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt führt auf einer
Länge von 260 Metern vom Ortsausgang Berschweiler bis zu einem auf der Strecke liegenden Anwesen. Der zweite reicht im weiteren Verlauf bis zum Ortseingang Kutzhof.
Wenn das Wetter es zulässt, könnten die Arbeiten bis Ende 2025 abgeschlossen sein, schätzt der Landesbetrieb. Da die Bauarbeiten nur unter Vollsperrung möglich sind, soll die Strecke für mindestens anderthalb Jahre gesperrt werden. Umleitungen werden ausgeschildert. Und die Baukosten sind mittlerweile auf 2,2 Millionen Euro gestiegen.
Glücklich sind nicht alle mit dem Ausbau. Eine Bürgerin spricht von „Rennstreckenoptimierung“, unter anderem sei einmal ein Pkw mit 110 Stundenkilometern noch im Ort gemessen worden. Ein bremsendes
Element am Ortseingang sei jedoch im Rahmen der Straßenerneuerung als nicht möglich erachtet worden.
Der Baukoordinator vom Landesbetrieb weist dagegen auf die Enge der Straße hin, die von derzeit weniger als fünf Metern auf künftig 5,50 Meter leicht verbreitert werde. „Die Gefahr des Ausbaus zu einer ‚Rennstrecke` sehen wir vor diesem Hintergrund nicht, Auffälligkeiten im Verkehrsablauf, beziehungsweise beim Unfallgeschehen waren aber auch in der Vergangenheit nicht zu beobachten.“Zudem sei der neue Rad- und Fußverkehr künftig von der Straße getrennt.