Saarbruecker Zeitung

Sulzbach belohnt Bürger mit grünem Daumen

Ein richtig angelegter Garten ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein kleiner Beitrag zum großen Ziel Klimaschut­z. Die Stadt Sulzbach sucht wieder solche grünen Oasen.

- VON NICOLETTA BÜCHNER

2016 hat die Stadt Sulzbach ihren Gartenprei­s ins Leben gerufen. Der Stadtrat hat jetzt beschlosse­n, den Preis auch dieses Jahr zu verleihen. Der Fokus liegt diesmal auf Kräutergär­ten und Blumenwies­en.

Anmeldunge­n sind ab sofort möglich. Auf der Interseite der Stadt Sulzbach lasse sich das Anmeldefor­mular herunterla­den, teilt die Stadt Sulzbach mit. Außerdem gebe es eine Version zum Ausschneid­en in der Sulzbacher Umschau. Bis zum 30. Mai ist das Formular per Mail oder Post an die Stadtverwa­ltung zu schicken. Die Teilnahmev­oraussetzu­ngen haben sich seit dem letzten Jahr nicht geändert: Zugelassen sind nur Gärten, in denen ausschließ­lich torffreie Erde und keine Pestizide oder chemisch-synthetisc­he Dünger verwendet werden.

Die aktuelle Jury ist bereits bekannt: „Alle Fraktionen aus dem Stadtrat haben ein Mitglied für die Jury des Gartenprei­ses benannt. Zur Jury gehören Petra von EhrenHiry, Nadine Puhl, Klaudia Kreis, Michael Ursprung und Stefan Maus“, lässt die Stadt Sulzbach wissen. Bei der Besichtigu­ng der teilnehmen­den Gärten werde auch der Klima

schutzmana­ger der Stadt Sulzbach, Jan Henning, dabei sein. Allerdings „lediglich als Beobachter“. Er werde aber die Auswertung vornehmen.

Im Jahr 2022 habe es acht Anmeldunge­n gegeben, so die Stadt. Im vergangene­n Jahr seien nur vier Gärten angemeldet gewesen. Dieses Jahr liegen der Stadt zufolge noch keine Anmeldunge­n vor. Zu gewinnen gibt es Preisgelde­r und Präsentkör­be, zur Verfügung gestellt von der Firma Edeka Hoffmann & Konrad. Die Preisverle­ihung ist beim Obst- und

Gartenbauv­erein Neuweiler.

Seit der ersten Verleihung des Gartenprei­ses 2016 haben sich die Bewertungs­kriterien geändert. Dies sei 2022 auf Antrag der CDU-Fraktion geschehen. Anfangs habe der Fokus auf Zier- und Nutzgärten gelegen. Im Laufe der Zeit seien aber „auch Vorgärten und Balkone in Betracht gezogen worden, um einer größeren Anzahl von Bürgern die Chance zu geben, am Preis teilzunehm­en“, teilt die Stadtverwa­ltung mit.

Dank der neuen Beurteilun­gskriterie­n soll der Gartenprei­s ökologisch­er werden. Aus demselben Grund sind auch Schottergä­rten verboten worden.

Der neue Kriterienk­atalog umfasst sieben Kategorien, beispielsw­eise die naturgemäß­e Gestaltung oder die naturgemäß­e Bewirtscha­ftung des Gartens. Aber auch der persönlich­e Eindruck ist der Stadt zufolge ein Bewertungs­kriterium.

Zu jeder Kategorie gehören Merkmale, die mit 0 bis 5 Punkten bewertet werden können. „Die Punktzahl in jeder Kategorie wird durch einen Multiplika­tor ermittelt“, so die Stadt Sulzbach. Die Multiplika­toren könnten jedes Jahr angepasst werden, um jeweils eine andere Kategorie in den Vordergrun­d zu rücken. 2023 war das die siebte Kategorie „Biodiversi­tät“, also Artenvielf­alt. Damals gewann Verena Christmann aus Hühnerfeld den Sulzbacher Gartenwett­bewerb. Die Stadt Sulzbach erhofft sich vom Gartenprei­s, dass die GewinnerGä­rten eine Motivation darstellen, „ihren Garten ebenfalls ökologisch und naturnah zu gestalten.“Dies soll dann auch indirekt zum Klimaschut­z beitragen, denn je mehr Bäume, Sträucher und Teiche es in der Stadt gibt, desto größer ist nach Einschätzu­ng der Stadt „die Summe an Senken auf dem städtische­n Gebiet“. Das könne seinen positiven Effekt auf das Klima in Sulzbach haben. Senken sind Gebiete, die klimaschäd­liche Stoffe wie Kohlendiox­id aufnehmen und zumindest zeitweise speichern. Natürliche Senken sind Wälder, Meere oder Moore. Durch das Schaffen von mehr CO2-Speichern in der Stadt will Sulzbach zum Erreichen der vom Bund geplanten Treibhausg­asneutrali­tät bis 2045 beitragen.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Mit diesem Garten gewann Verena Christmann aus Hühnerfeld den Wettbewerb im vergangene­n Jahr.
FOTO: HEIKO LEHMANN Mit diesem Garten gewann Verena Christmann aus Hühnerfeld den Wettbewerb im vergangene­n Jahr.
 ?? SYMBOLFOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA ?? Viele Sulzbacher verwandeln mit Fleiß und Wissen ihre Gärten in grüne Oasen. Das will die Stadt auch in diesem Jahr belohnen.
SYMBOLFOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Viele Sulzbacher verwandeln mit Fleiß und Wissen ihre Gärten in grüne Oasen. Das will die Stadt auch in diesem Jahr belohnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany