Sulzbach belohnt Bürger mit grünem Daumen
Ein richtig angelegter Garten ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein kleiner Beitrag zum großen Ziel Klimaschutz. Die Stadt Sulzbach sucht wieder solche grünen Oasen.
2016 hat die Stadt Sulzbach ihren Gartenpreis ins Leben gerufen. Der Stadtrat hat jetzt beschlossen, den Preis auch dieses Jahr zu verleihen. Der Fokus liegt diesmal auf Kräutergärten und Blumenwiesen.
Anmeldungen sind ab sofort möglich. Auf der Interseite der Stadt Sulzbach lasse sich das Anmeldeformular herunterladen, teilt die Stadt Sulzbach mit. Außerdem gebe es eine Version zum Ausschneiden in der Sulzbacher Umschau. Bis zum 30. Mai ist das Formular per Mail oder Post an die Stadtverwaltung zu schicken. Die Teilnahmevoraussetzungen haben sich seit dem letzten Jahr nicht geändert: Zugelassen sind nur Gärten, in denen ausschließlich torffreie Erde und keine Pestizide oder chemisch-synthetische Dünger verwendet werden.
Die aktuelle Jury ist bereits bekannt: „Alle Fraktionen aus dem Stadtrat haben ein Mitglied für die Jury des Gartenpreises benannt. Zur Jury gehören Petra von EhrenHiry, Nadine Puhl, Klaudia Kreis, Michael Ursprung und Stefan Maus“, lässt die Stadt Sulzbach wissen. Bei der Besichtigung der teilnehmenden Gärten werde auch der Klima
schutzmanager der Stadt Sulzbach, Jan Henning, dabei sein. Allerdings „lediglich als Beobachter“. Er werde aber die Auswertung vornehmen.
Im Jahr 2022 habe es acht Anmeldungen gegeben, so die Stadt. Im vergangenen Jahr seien nur vier Gärten angemeldet gewesen. Dieses Jahr liegen der Stadt zufolge noch keine Anmeldungen vor. Zu gewinnen gibt es Preisgelder und Präsentkörbe, zur Verfügung gestellt von der Firma Edeka Hoffmann & Konrad. Die Preisverleihung ist beim Obst- und
Gartenbauverein Neuweiler.
Seit der ersten Verleihung des Gartenpreises 2016 haben sich die Bewertungskriterien geändert. Dies sei 2022 auf Antrag der CDU-Fraktion geschehen. Anfangs habe der Fokus auf Zier- und Nutzgärten gelegen. Im Laufe der Zeit seien aber „auch Vorgärten und Balkone in Betracht gezogen worden, um einer größeren Anzahl von Bürgern die Chance zu geben, am Preis teilzunehmen“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Dank der neuen Beurteilungskriterien soll der Gartenpreis ökologischer werden. Aus demselben Grund sind auch Schottergärten verboten worden.
Der neue Kriterienkatalog umfasst sieben Kategorien, beispielsweise die naturgemäße Gestaltung oder die naturgemäße Bewirtschaftung des Gartens. Aber auch der persönliche Eindruck ist der Stadt zufolge ein Bewertungskriterium.
Zu jeder Kategorie gehören Merkmale, die mit 0 bis 5 Punkten bewertet werden können. „Die Punktzahl in jeder Kategorie wird durch einen Multiplikator ermittelt“, so die Stadt Sulzbach. Die Multiplikatoren könnten jedes Jahr angepasst werden, um jeweils eine andere Kategorie in den Vordergrund zu rücken. 2023 war das die siebte Kategorie „Biodiversität“, also Artenvielfalt. Damals gewann Verena Christmann aus Hühnerfeld den Sulzbacher Gartenwettbewerb. Die Stadt Sulzbach erhofft sich vom Gartenpreis, dass die GewinnerGärten eine Motivation darstellen, „ihren Garten ebenfalls ökologisch und naturnah zu gestalten.“Dies soll dann auch indirekt zum Klimaschutz beitragen, denn je mehr Bäume, Sträucher und Teiche es in der Stadt gibt, desto größer ist nach Einschätzung der Stadt „die Summe an Senken auf dem städtischen Gebiet“. Das könne seinen positiven Effekt auf das Klima in Sulzbach haben. Senken sind Gebiete, die klimaschädliche Stoffe wie Kohlendioxid aufnehmen und zumindest zeitweise speichern. Natürliche Senken sind Wälder, Meere oder Moore. Durch das Schaffen von mehr CO2-Speichern in der Stadt will Sulzbach zum Erreichen der vom Bund geplanten Treibhausgasneutralität bis 2045 beitragen.