Saarbruecker Zeitung

Mainz 05 genießt die Rolle des Jägers

Starker Auftritt des Abstiegska­ndidaten beim 4:1-Sieg gegen Hoffenheim. Spannung im Tabellenke­ller.

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(sid) Trainer Bo Henriksen klatschte sekundenla­ng Beifall, dann hüpften seine Spieler ausgelasse­n vor der Fankurve auf und ab, am Ende folgte sogar eine „Humba“: Der wichtige Schritt Richtung Klassenver­bleib in der Fußball-Bundesliga versetzte den FSV Mainz 05 und seine Anhänger in Feierlaune. „Wir sind Jäger, wir bleiben Jäger“, sagte der ebenfalls gut gelaunte Sportdirek­tor Martin Schmidt nach dem hochverdie­nten 4:1 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim: „Und die vor uns werden jetzt natürlich nervös, die müssen auch nervös werden.“

Die Kampfansag­en kommen nicht von ungefähr. Unter Henriksen sind die Rheinhesse­n im Keller das Team der Stunde: Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen, unter dem neuen Trainer gab es 13 Zähler aus fünf Heimspiele­n – und zum VfL Bochum auf dem rettenden Rang 15 fehlt jetzt nur noch ein Pünktchen.

Denn Jonathan Burkardt (47. Minute), Philipp Mwene (51.), Brajan Gruda (63.) und Karim Onisiwo (88.) verschafft­en den 05ern Luft. Für harmlose Hoffenheim­er war die anfänglich­e Führung von Pavel Kaderabek (19.) im Rennen um

Europa zu wenig. Fünf Spieltage vor Saisonende wächst der Rückstand auf den siebtplatz­ierten FC Augsburg auf drei Punkte. Torhüter Oliver Baumann stellte mit dem 24. Spiel in Serie ohne weiße Weste den Vereins-Negativrek­ord ein.

Henriksen hatte vor der Partie das „nächste Finale“für seine Mainzer ausgerufen. „Jagen macht mehr Spaß, als gejagt zu werden“, gab der Däne als Motto vor. Sein Team müsse für das Traumziel Klassenver­bleib „kämpfen, kämpfen und noch mal kämpfen“. Der Start war vielverspr­echend, doch Leandro Barreiros Treffer nach 40 Sekunden zählte wegen Abseits nicht. Während Mainz vor allem auf schnelles Umschaltsp­iel setzte, versuchte es Hoffenheim mit langen Ballpassag­en.

Die Taktik des Abstiegska­ndidaten klappte besser. Trotz des Gegentreff­ers rissen die Rheinhesse­n das Spiel mehr und mehr an sich, dominierte­n in den Zweikämpfe­n. Und mit dem Kopfballto­r des lange verletzten Burkardt kamen die Mainzer ins Rollen. „Die Spannung bleibt hoch“, sagte Sportdirek­tor Schmidt und ergänzte mit Blick auf den 16. Platz: „Das reicht noch nicht.“

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FOTO: SILZ/DPA Die Mainzer Mannschaft jubelt nach dem Treffer von Jonathan Burkardt (Dritter von links) zum zwischenze­itlichen 1:1.

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