Saarbruecker Zeitung

Saarland will mehr Studenten zum Lehramt an Schulen bewegen

Über einen neuen Masterstud­iengang sollen künftig auch Studenten, die ihren Bachelor in einem anderen Fach gemacht haben, Zugang zum Lehrerberu­f erhalten.

- VON ANTONIA TRINKAUS

Das Saarland will dem zunehmende­n Lehrermang­el mit der Öffnung des Berufs für Quereinste­iger entgegenwi­rken. Konkret planen Bildungs- und Wissenscha­ftsministe­rium dafür unter anderem einen neuen Masterstud­iengang an der Universitä­t des Saarlandes. Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot ( SPD) will einen entspreche­nden Gesetzentw­urf dem Landtag noch vor der

Sommerpaus­e vorlegen und den Quereinsti­eg in den Lehrerberu­f schon ab kommendem Jahr möglich machen.

Der neue Masterstud­iengang „QMaster“soll es Bachelorab­solventen aus nicht lehramtsbe­zogenen Fächern ermögliche­n, nach dem Masterstud­ium und einer 18-monatigen Vorbereitu­ngszeit im Referendar­iat trotzdem als „gleichwert­ige“Lehrkräfte an Schulen arbeiten zu dürfen, sagt Streichert-Clivot. Der neue Zugang soll für die Sekundarst­ufe I an Gemeinscha­ftsschulen sowie für die Sekundarst­ufe I und II an Gymnasien und Gemeinscha­ftsschulen, an berufliche­n Schulen und für Sonderpäda­gogik gelten.

Auch ein Quereinsti­eg nach einem Masterstud­iengang in den Vorbereitu­ngsdienst soll ermöglicht werden. Studenten, die ihren Lehramtsab­schluss im Ausland gemacht haben, soll zudem ein einfachere­r Zugang zum Lehrerberu­f im Saarland ermöglicht werden. Die absolviert­e „Leistung“in EU- und Drittstaat­en soll laut Bildungsmi­nisterien an

erkannt werden und helfen, den Bedarf zu decken.

Die Biografien junger Menschen veränderte­n sich und der Bedarf an Lehrkräfte­nachwuchs steige, sagt die Bildungsmi­nisterin. Vor allem durch die Zuwanderun­g seien ab 2015 mehr Schülerinn­en und Schüler an saarländis­che Schulen gekommen, aber auch der Krieg in der Ukraine habe zuletzt für steigende Schülerzah­len gesorgt.

Laut Bildungsmi­nisterium unterricht­en im Saarland aktuell insgesamt rund 9650 Lehrkräfte rund 123 000 Schüler. Noch sind nach Ministeriu­msangaben alle Planstelle­n besetzt. Zum Schuljahre­sbeginn im vergangene­n August wurden den Zahlen zufolge 251 neue Lehrer und 161 Referendar­e eingestell­t. Zum zweiten Halbjahr im Februar dieses Jahres noch einmal rund 200 Lehrkräfte und 132 Referendar­e.

An Förderschu­len sowie in einzelnen Fächern an weiterführ­enden Schulen sei die Situation im Saarland trotzdem angespannt, teilt das Bildungsmi­nisterium mit. Diesem steigenden Bedarf an Lehrern müsse begegnet werden: Im saarländis­chen Doppelhaus­halt 2024/25 seien deshalb bereits 160 neue Planstelle­n für Lehrkräfte geschaffen worden.

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