Wie das Saarland die Autoindustrie lockt
Das Saarland hat eine einmalige Chance. Es kann zur Modellregion für Wasserstoff werden. Und dies längst nicht nur für die Stahlindustrie, sondern auch für die Autobranche. Schon seit längerer Zeit versucht etwa Bosch in Homburg mit Erfolg, Fuß zu fassen bei der Herstellung von Komponenten für die Brennstoffzelle. Bosch-Manager Michael Reinstädtler, der das Mega-Thema Wasserstoff mit seinem Team vorantreibt, sieht die Chance, Autohersteller aus dem
In- und Ausland stärker an die
Saar zu locken, wenn sie in dieser überschaubaren Region neue Wasserstoff-Fahrzeuge als Lkw und Pkw, aber auch Neuentwicklungen in diesem Bereich testen können. Ein attraktives Geschäft auch für Zulieferer. Was fehlt, sind die Wasserstoff-Tankstellen, nicht nur im Saarland, sondern bundesweit.
Ein Tankstellen-Netz ist die wichtigste Voraussetzung, um diese Technologie zu fördern, auch mehr Käufer von diesen Fahrzeugen zu überzeugen, die in der Pilotphase noch teuer sind, aber im Laufe der Zeit sicher auch günstiger werden. Die Landesregierung sollte Geld in die Hand nehmen, um zügig ein solches TankstellenNetz zu installieren. Fünf dieser Tankstellen, entlang von Autobahnen, aber auch im Landesinneren, würden insgesamt um die 25 Millionen Euro kosten, rechnet Bosch vor. Ein überschaubarer Betrag im Vergleich zum Nutzen. Toyota etwa, ein Vorreiter für WasserstoffTechnologie und neue Fahrzeuge auf diesem Gebiet, zeigt schon Interesse, solche Fahrzeuge auch an der Saar zu testen, wenn ein Tankstellen-Netz zur Verfügung steht. Der Verband der Automobilindustrie ( VDA) bescheinigt dem Saarland gute Chancen, sich mit einem Wasserstoff-Tankstellennetz als Standort attraktiver zu machen. Worauf warten wir noch?