Saarbruecker Zeitung

Reise durch die süffige Welt des Gerstensaf­tes

Mit einem großen Fest am 20. und 21. April huldigt der Bierverlag Kessler in Losheim der großen Vielfalt des Gerstensaf­tes. Über 80 Biersorten gibt es dort zu probieren. Und für wohltätige Zwecke wird an den beiden Festtagen auch eine Menge getan.

- VON CHRISTIAN BECKINGER Produktion dieser Seite: Michael Emmerich Frank Kohler

Am 23. April begehen die deutschen Brauereien alljährlic­h den Tag des deutschen Bieres. Denn am 23. April 1516 wurde vom bayerische­n Herzog Wilhelm IV. auf einem Landstände­tag in Ingolstadt das Reinheitsg­ebot für Bier verkündet, das wohl älteste Lebensmitt­elgesetz der Welt.

Anlässlich dieses historisch­en Gedenktage­s steigt wenige Tage zuvor eines der größten Bierfeste in der Region: Zum zweiten Mal nach 2022 lädt der Losheimer Bierverlag Kessler am 20. und 21. April auf sein Firmengelä­nde in der Saarbrücke­r Straße 201 ein, um die ganze Vielfalt des Gerstensaf­tes in üppiger Fülle zu präsentier­en. Mehr als 25 Brauereien aus ganz Deutschlan­d und einige Betriebe aus dem Ausland schenken insgesamt mehr als 80 Biersorten aus.

Damit fürs leibliche Wohl umfassend gesorgt ist, erwarten die Besucher an beiden Festtagen Wildspezia­litäten, Schwenker und ein Ochs vom Spieß, auch vegetarisc­he Speisen hat Markus Latz vom Ratskeller in Wadern, der sich ums Catering kümmert, mit im Angebot. Insbesonde­re am Sonntag kann die Küche also kalt bleiben bei denen, die das Fest besuchen wollen.

Wie es sich für ein zünftiges Bierfest gehört, spielt dort auch die Musik auf. Am Samstag, wenn die große Sause um 16 Uhr beginnt, sorgen

Musikverei­ne der Gemeinde Losheim am See sowie am Abend die Band „Dr3klang“für Unterhaltu­ng. Am Sonntag (Festbeginn: 10 Uhr) spielt die Big Band der Polizei des Saarlandes dort auf. Und das hat einen Grund: Denn der Erlös der beiden Festtage ist für die Unterstütz­ung einer jungen Polizistin gedacht, die ein schweres Schicksal zu meistern hat: Die 29-Jährige, die aus dem Kreis St. Wendel stammt und bei der Polizei in Rheinland-Pfalz beschäftig­t ist, verunglück­te vor zwei Jahren bei einem Reitunfall so schwer, dass sie seitdem querschnit­tgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt. Durch eine spezielle Operation in der Schweiz könnte die junge Frau wieder laufen lernen. Doch die Ope

rationskos­ten von circa 90 000 Euro kann sie alleine nicht stemmen. Das Bierfest in Losheim reiht sich ein in andere Benefizver­anstaltung­en, die der Betroffene­n helfen wollen. Auch für die SZ-Aktion „Hilf-Mit!“werden im Rahmen einer Tombola Spenden gesammelt (siehe Infokasten).

Wer es gerne sportlich mag, kommt auf seine Kosten: Unter dem Motto „Losheim bewegt sich“sind alle Nordic-Walking-Freunde zu einer Frühschopp­enrunde am Sonntagmor­gen eingeladen. Organisier­t wird diese von Charly Scherer vom Turnverein Losheim. Er erzählt: „Wir haben eine leichte Strecke ausgewählt und werden etwa eine knappe Stunde unterwegs sein.“Treffpunkt ist um 10.30 Uhr auf dem Festgelän

de. „Um 11.30 Uhr werden wir wieder gemeinsam zum Frühschopp­en zurückkehr­en“, sagt Scherer.

Im Zentrum der beiden Festtage steht am 20. und 21. April aber das Bier. Und dort werden jene, die den Gerstensaf­t schätzen, eine enorme Bandbreite an Biersorten, Geschmäcke­rn und Spezialitä­ten kennenlern­en: Von der kleinen Biermanufa­ktur aus der Region (wie etwa „Herz & Heimat“aus St. Ingbert) bis hin zu weltweit vertretene­n Marken wie Heineken reicht das Spektrum der Betriebe, die sich in Losheim ein Stelldiche­in geben. Natürlich dürfen regionale Platzhirsc­he wie Karlsberg, Bitburger, Bruch oder auch Kirner und die Vulkan-Brauerei aus der Eifel nicht fehlen. Einen

Blick (oder besser Schluck) über die nationalen Grenzen wagen können die Besucher bei Marken wie Birra Moretti (Italien), Gösser (Österreich) oder Corona (Mexiko).

Bekannte und traditions­reiche bayerische Brauhäuser wie HackerPsch­orr, Hofbräu, Paulaner oder Franziskan­er sind am Start, ebenso wie junge innovative Produzente­n wie Camba Bavaria oder Hoppebräu aus Nürnberg. Craft-Bier-Freunde finden dort Manufaktur­en wie KraftBräu aus Trier, die Insel-Brauerei aus Rügen oder Störtebeke­r aus Stralsund. Spritziges Kölsch (zum Beispiel von Früh oder dem Brauhaus mit dem schönen Namen Schreckens­kammer) lässt sich ebenso verkosten wie würziges Altbier aus

Düsseldorf (von Diebels). Und auch so manche vielleicht bislang nicht so bekannte, aber nicht weniger hochwertig­e Biermarke gibt es an diesen beiden Tagen in der Stausee-Gemeinde zu entdecken.

Das Kessler-Bierfest findet am Samstag, 20. April, von 16 bis 22 Uhr, und am Sonntag, 21. April, von 10 bis 18 Uhr auf dem Betriebsge­lände des Bierverlag­es in der Saarbrücke­r Straße 201 in Losheim am See (Kreisverke­hr am Ortseingan­g von Niederlosh­eim kommend) statt.

Der Eintritt

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FOTO: PETER ENDIG/DPA „Zum Wohl“wird es 20. und 21. April beim Kessler-Bierfest in Losheim wohl häufiger heißen.

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