Saarbruecker Zeitung

Wolfspeed erwägt „Erweiterun­g“der geplanten Chip-Fabrik in Ensdorf

Noch hat der Bau der Chipfabrik in Ensdorf nicht begonnen, da denkt Wolfspeed schon über eine Erweiterun­g nach – die die EU subvention­ieren soll.

- VON DANIEL KIRCH

Der US-Konzern Wolfspeed lässt den Baubeginn für seine Chipfabrik in Ensdorf weiter offen, erwägt nach eigenen Angaben aber schon eine Erweiterun­g des Werks. Das ergibt sich aus den Antworten des Unternehme­ns auf eine SZ-Anfrage.

Darin bekräftigt der Konzern auch, an den Plänen im Saarland festzuhalt­en: „Die geplante Fabrik im Saarland bleibt essenziell­er Bestandtei­l unserer langfristi­gen Wachstumss­trategie für Siliziumka­rbid. Wir arbeiten mit unseren Partnern – der Bundesregi­erung, der saarländis­chen Landesregi­erung und ZF – zusammen, um die finanziell­e Grundlage für den Bau zu sichern.“Siliziumka­rbid-Halbleiter kommen unter anderem in Elektroaut­os zum Einsatz.

Zuletzt hatte die Frankfurte­r Allgemeine Zeitung spekuliert, das Projekt könne noch scheitern, sollte Wolfspeed keine zusätzlich­en Subvention­en von der EU erhalten. „Ohne Gesamtpake­t kein Spatenstic­h“, zitierte das Blatt vor wenigen Wochen aus dem Umfeld des Unternehme­ns.

Bislang hat Wolfspeed eine Förderzusa­ge des Bundes über 156Million­en Euro und eine des Landes über 363 Millionen Euro erhalten. Wolfspeed bestätigte der SZ, dass es zudem bei der EU einen Antrag auf Mittel aus dem European Chips Act gestellt hat, einem Programm zur Stärkung der europäisch­en Halbleiter-Industrie.

Auf Anfrage teilte das Unternehme­n mit: „Wolfspeed erwägt, die geplante Kapazität und Technologi­e der saarländis­chen Produktion­sstätte darüber hinaus zu erweitern. Nach Gesprächen mit unseren Partnern planen wir, einen Zuschuss im Rahmen des European Chips Act für diese Erweiterun­g zu beantragen.“Die Landesregi­erung ist nach eigenen Worten bereit, eine mögliche EU-Förderung mit „einem substanzie­llen Betrag“zu unterstütz­en. Im Transforma­tionsfonds der Landesregi­erung sind zusätzlich zu den bereits zugesagten 156 Millionen Euro 145 Millionen für die Ansiedlung eingeplant.

Zum weiteren Zeitplan teilte Wolfspeed lediglich mit, der grundlegen­de Auf- und Ausbau der Produktion­skapazität in der Fabrik im US-Bundesstaa­t New York bleibe „unser kurzfristi­ger Schwerpunk­t, während wir die Planungen für die Fabrik im Saarland abschließe­n“. Aus Sicht der Landesregi­erung steht einem Baubeginn in Ensdorf, wo in einem ersten Schritt 600 Jobs und später bis zu 1000 entstehen sollen, nichts im Wege.

Welche Summe Wolfspeed in Ensdorf investiere­n will, wie viele Jobs entstehen sollen, wann der Bau beginnen soll, wann die Fabrik ihren Betrieb aufnehmen soll, um welche Summen es bei einer möglichen Förderung durch die EU geht und worin genau die Erweiterun­g bestehen soll – diese Fragen ließ Wolfspeed unbeantwor­tet. Ebenso, ob eine Zusage aus Brüssel Voraussetz­ung für die Investitio­n in Ensdorf ist.

„Die geplante Fabrik im Saarland bleibt essenziell­er Bestandtei­l unserer langfristi­gen Wachstumss­trategie für Siliziumka­rbid.“Der US-Konzern Wolfspeed

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