Wolfspeed erwägt „Erweiterung“der geplanten Chip-Fabrik in Ensdorf
Noch hat der Bau der Chipfabrik in Ensdorf nicht begonnen, da denkt Wolfspeed schon über eine Erweiterung nach – die die EU subventionieren soll.
Der US-Konzern Wolfspeed lässt den Baubeginn für seine Chipfabrik in Ensdorf weiter offen, erwägt nach eigenen Angaben aber schon eine Erweiterung des Werks. Das ergibt sich aus den Antworten des Unternehmens auf eine SZ-Anfrage.
Darin bekräftigt der Konzern auch, an den Plänen im Saarland festzuhalten: „Die geplante Fabrik im Saarland bleibt essenzieller Bestandteil unserer langfristigen Wachstumsstrategie für Siliziumkarbid. Wir arbeiten mit unseren Partnern – der Bundesregierung, der saarländischen Landesregierung und ZF – zusammen, um die finanzielle Grundlage für den Bau zu sichern.“Siliziumkarbid-Halbleiter kommen unter anderem in Elektroautos zum Einsatz.
Zuletzt hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung spekuliert, das Projekt könne noch scheitern, sollte Wolfspeed keine zusätzlichen Subventionen von der EU erhalten. „Ohne Gesamtpaket kein Spatenstich“, zitierte das Blatt vor wenigen Wochen aus dem Umfeld des Unternehmens.
Bislang hat Wolfspeed eine Förderzusage des Bundes über 156Millionen Euro und eine des Landes über 363 Millionen Euro erhalten. Wolfspeed bestätigte der SZ, dass es zudem bei der EU einen Antrag auf Mittel aus dem European Chips Act gestellt hat, einem Programm zur Stärkung der europäischen Halbleiter-Industrie.
Auf Anfrage teilte das Unternehmen mit: „Wolfspeed erwägt, die geplante Kapazität und Technologie der saarländischen Produktionsstätte darüber hinaus zu erweitern. Nach Gesprächen mit unseren Partnern planen wir, einen Zuschuss im Rahmen des European Chips Act für diese Erweiterung zu beantragen.“Die Landesregierung ist nach eigenen Worten bereit, eine mögliche EU-Förderung mit „einem substanziellen Betrag“zu unterstützen. Im Transformationsfonds der Landesregierung sind zusätzlich zu den bereits zugesagten 156 Millionen Euro 145 Millionen für die Ansiedlung eingeplant.
Zum weiteren Zeitplan teilte Wolfspeed lediglich mit, der grundlegende Auf- und Ausbau der Produktionskapazität in der Fabrik im US-Bundesstaat New York bleibe „unser kurzfristiger Schwerpunkt, während wir die Planungen für die Fabrik im Saarland abschließen“. Aus Sicht der Landesregierung steht einem Baubeginn in Ensdorf, wo in einem ersten Schritt 600 Jobs und später bis zu 1000 entstehen sollen, nichts im Wege.
Welche Summe Wolfspeed in Ensdorf investieren will, wie viele Jobs entstehen sollen, wann der Bau beginnen soll, wann die Fabrik ihren Betrieb aufnehmen soll, um welche Summen es bei einer möglichen Förderung durch die EU geht und worin genau die Erweiterung bestehen soll – diese Fragen ließ Wolfspeed unbeantwortet. Ebenso, ob eine Zusage aus Brüssel Voraussetzung für die Investition in Ensdorf ist.
„Die geplante Fabrik im Saarland bleibt essenzieller Bestandteil unserer langfristigen Wachstumsstrategie für Siliziumkarbid.“Der US-Konzern Wolfspeed