Hohe Auszeichnungen für Exzellenz in jungen Jahren
Zum siebten Mal wurde der Preis der Hans-und-Ruth- Giessen-Stiftung an vielversprechende Nachwuchstalente aus mehreren Bereichen verliehen.
Im Eröffnungsvideo fasst Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker (SPD) zusammen, um was es bei dem Abend in der Aula der Universität des Saarlandes gehen soll: Darum, „sich am Erfolg und der Exzellenz von anderen zu erfreuen“. Verliehen werden Auszeichnungen der Hans-undRuth-Giessen-Stiftung im Bereich Naturwissenschaft, Medizin und Klassischer Musik.
Nicht nur den drei Preisträgern wird an diesem Abend eine Bühne geboten. Man habe sich „bewusst für einen Impulsgeber aus der Wirtschaft entschieden“, sagt Moderator Thomas Braml (SR). David Zimmer, Gründer des Unternehmens Inexio, teilt deshalb seine Gedanken zur deutschen Gesellschaft, in der der Leistungsgedanke immer mehr verkomme. In seinen Augen habe Erfolg
nichts mit Glück zu tun, vielmehr „ist das Glück mit den Tüchtigen“, was zählt sei einzig die eigene Leistung. Und für die besonderen Leis
tungen der Preisträger verteilt er an diesem Abend neben Spitzen an die Politik auch die Preise und Glückwünsche an die Gewinner.
So habe Preisträgerin Sophie Müller in ihrer Forschung „Informatik und Medizin elegant miteinander verknüpft“, erklärt Professorin Judith Harrer-Haag in ihrer Laudatio. Die im Jahr 2000 geborene Preisträgerin aus Homburg will das Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro für ihre Forschung am Universitätsklinikum des Saarlandes zu Endokarditis, einer Herzentzündung, nutzen.
Ein neues Fagott, das mit 50 000 Euro zu Buche schlägt, soll es für Preisträger Felipe Santana de Souza sein. Der 2001 geborene Brasilianer erhalte die Auszeichnung aufgrund seiner musikalischen Exzellenz, sagt Professor Thomas Duis. Felipe freut sich über den Preis und ist dankbar, wie er sagt. Er vermisse aber auch seine brasilianische Heimat. Eine Überraschung der Stiftung, ein Grußvideo seiner Eltern aus Brasilien, berührt nicht nur das junge Talent selbst. Den Preis für Kathrin Kattler-Lackes nimmt ihr Forschungsvater Professor Jörg Walter stellvertretend entgegen, der sich auf der Bühne ebenso ergriffen zeigt, „wie es Kathrin jetzt wäre“. Die 1991 in Saarbrücken geborene Forscherin erhält die Auszeichnung in Naturwissenschaft, kann aber an diesem Abend nicht selbst vor Ort sein. Sie forscht in der Epigenetik zu Lebererkrankungen und will das Preisgeld für ihre weitere Forschung verwenden.
Die gemeinnützige Hans-undRuth-Giessen-Stiftung wurde anlässlich des 90. Geburtstages von Hans Giessen im Jahr 2017 gegründet.Die Stiftung ist vor allem im Saarland aktiv, mit dem sich Hans Giessen sehr verbunden gefühlt hat: „Hier habe ich meinen beruflichen Erfolg begründet, und deshalb sollten junge Menschen aus dieser Region davon profitieren.“Mangels eigener Kinder habe das Paar mit ihrer Stiftung der nächsten Generation auf andere Art und Weise etwas Gutes tun wollen. So erzählt es in der Abschlussrede Wilhelm Burgemeister, der enger Freund des Gründerpaares war und St. Ingberter Rotary-Vertreter ist. Hans Giessen war selbst 1979 Gründungsmitglied des Rotary Clubs St. Ingbert, der diesen Abend in der Universitätsaula ausgerichtet hat.
Den offiziellen Teil des Abends ließ Wilhelm Burgemeister ausklingen, indem er erinnerte, dass „Ruth und Hans jetzt nach dieser besonderen siebten Ausgabe sicherlich im siebten Himmel schweben“. Mit einem Lächeln wendet sich Burgemeister an die Preisträger, ehemaligen Preisträger, Laudatoren, Eltern und Gäste: „Nehmen Sie Ihre Siebensachen und gehen Sie an die Theke“– „kommen Sie zu Vin d'honneur und Pain Surprise zusammen“.