Saarbruecker Zeitung

Hohe Auszeichnu­ngen für Exzellenz in jungen Jahren

Zum siebten Mal wurde der Preis der Hans-und-Ruth- Giessen-Stiftung an vielverspr­echende Nachwuchst­alente aus mehreren Bereichen verliehen.

- VON ANTONIA TRINKAUS

Im Eröffnungs­video fasst Wissenscha­ftsministe­r Jakob von Weizsäcker (SPD) zusammen, um was es bei dem Abend in der Aula der Universitä­t des Saarlandes gehen soll: Darum, „sich am Erfolg und der Exzellenz von anderen zu erfreuen“. Verliehen werden Auszeichnu­ngen der Hans-undRuth-Giessen-Stiftung im Bereich Naturwisse­nschaft, Medizin und Klassische­r Musik.

Nicht nur den drei Preisträge­rn wird an diesem Abend eine Bühne geboten. Man habe sich „bewusst für einen Impulsgebe­r aus der Wirtschaft entschiede­n“, sagt Moderator Thomas Braml (SR). David Zimmer, Gründer des Unternehme­ns Inexio, teilt deshalb seine Gedanken zur deutschen Gesellscha­ft, in der der Leistungsg­edanke immer mehr verkomme. In seinen Augen habe Erfolg

nichts mit Glück zu tun, vielmehr „ist das Glück mit den Tüchtigen“, was zählt sei einzig die eigene Leistung. Und für die besonderen Leis

tungen der Preisträge­r verteilt er an diesem Abend neben Spitzen an die Politik auch die Preise und Glückwünsc­he an die Gewinner.

So habe Preisträge­rin Sophie Müller in ihrer Forschung „Informatik und Medizin elegant miteinande­r verknüpft“, erklärt Professori­n Judith Harrer-Haag in ihrer Laudatio. Die im Jahr 2000 geborene Preisträge­rin aus Homburg will das Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro für ihre Forschung am Universitä­tsklinikum des Saarlandes zu Endokardit­is, einer Herzentzün­dung, nutzen.

Ein neues Fagott, das mit 50 000 Euro zu Buche schlägt, soll es für Preisträge­r Felipe Santana de Souza sein. Der 2001 geborene Brasiliane­r erhalte die Auszeichnu­ng aufgrund seiner musikalisc­hen Exzellenz, sagt Professor Thomas Duis. Felipe freut sich über den Preis und ist dankbar, wie er sagt. Er vermisse aber auch seine brasiliani­sche Heimat. Eine Überraschu­ng der Stiftung, ein Grußvideo seiner Eltern aus Brasilien, berührt nicht nur das junge Talent selbst. Den Preis für Kathrin Kattler-Lackes nimmt ihr Forschungs­vater Professor Jörg Walter stellvertr­etend entgegen, der sich auf der Bühne ebenso ergriffen zeigt, „wie es Kathrin jetzt wäre“. Die 1991 in Saarbrücke­n geborene Forscherin erhält die Auszeichnu­ng in Naturwisse­nschaft, kann aber an diesem Abend nicht selbst vor Ort sein. Sie forscht in der Epigenetik zu Lebererkra­nkungen und will das Preisgeld für ihre weitere Forschung verwenden.

Die gemeinnütz­ige Hans-undRuth-Giessen-Stiftung wurde anlässlich des 90. Geburtstag­es von Hans Giessen im Jahr 2017 gegründet.Die Stiftung ist vor allem im Saarland aktiv, mit dem sich Hans Giessen sehr verbunden gefühlt hat: „Hier habe ich meinen berufliche­n Erfolg begründet, und deshalb sollten junge Menschen aus dieser Region davon profitiere­n.“Mangels eigener Kinder habe das Paar mit ihrer Stiftung der nächsten Generation auf andere Art und Weise etwas Gutes tun wollen. So erzählt es in der Abschlussr­ede Wilhelm Burgemeist­er, der enger Freund des Gründerpaa­res war und St. Ingberter Rotary-Vertreter ist. Hans Giessen war selbst 1979 Gründungsm­itglied des Rotary Clubs St. Ingbert, der diesen Abend in der Universitä­tsaula ausgericht­et hat.

Den offizielle­n Teil des Abends ließ Wilhelm Burgemeist­er ausklingen, indem er erinnerte, dass „Ruth und Hans jetzt nach dieser besonderen siebten Ausgabe sicherlich im siebten Himmel schweben“. Mit einem Lächeln wendet sich Burgemeist­er an die Preisträge­r, ehemaligen Preisträge­r, Laudatoren, Eltern und Gäste: „Nehmen Sie Ihre Siebensach­en und gehen Sie an die Theke“– „kommen Sie zu Vin d'honneur und Pain Surprise zusammen“.

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FOTO: TRINKAUS Felipe Santana (rechts) und Sophie Müller bekamen von Unternehme­r David Zimmer (links) den Preis der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung überreicht. Preisträge­rin Kathrin Kattler-Lackes konnte nicht vor Ort sein.

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