Saarbruecker Zeitung

Jetzt auch Diskussion über Hindenburg­straße in Gersweiler

Der frühere Kommunalpo­litiker Stefan Weszkalnys zu einer möglichen Umbenennun­g: Der neue Name muss in die Umgebung passen.

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(dly) Die Hindenburg­straße in St. Arnual ist sehr umstritten. Ihr Namensgebe­r, der Generalfel­dmarschall und Reichspräs­ident Paul von Hindenburg, hat im Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanz­ler ernannt – und damit das Ende der Weimarer Demokratie besiegelt. In den Augen des Historiker­s Erich Später ist eine Umbenennun­g der Straße „richtig und überfällig“.

Nun hat sich auch der frühere Saarbrücke­r Kommunalpo­litiker Stefan Weszkalnys in die Debatte eingeschal­tet. Der 81-Jährige hat die CDU von 1974 bis 1989 im Saarbrücke­r Stadtrat sowie von 1989 bis 1994 im Stadtverba­ndstag vertreten. Zudem war er bis 2012 ständiger Sachverstä­ndiger im Kulturauss­chuss des Stadtrates.

In seiner Kindheit lebte er dort, wo sich aktuell die Koßmannstr­aße befindet. Diese bildete bis 1957 mit der heutigen Franz-Josef-Röder-Straße sowie der Hindenburg­straße in ihrer aktuellen Version einen Straßenzug. Dieser hieß 1942, also im Geburtsjah­r von Weszkalnys, Hindenburg­straße. Die heutige Hindenburg­straße bezeichnet er im Gegensatz dazu als „Rest-Hindenburg­straße“beziehungs­weise „geschrumpf­te“Hindenburg­straße.

Deren Umbenennun­g hält er für richtig. Doch zugleich erinnert er daran, dass es im Stadtteil Gersweiler ebenfalls eine Hindenburg­straße gibt. Diese sei sogar länger und habe mehr Bewohner als ihr Namensvett­er in St. Arnual. Für ihn steht daher fest: „Wer die Hindenburg­straße in St. Arnual anfasst, muss sie auch in Gersweiler umbenennen.“Eine solche Entscheidu­ng falle in den Zuständigk­eitsbereic­h der entspreche­nden Ratsgremie­n – also der Bezirksrat Mitte für St. Arnual sowie der Bezirksrat West für Gersweiler.

Zugleich spricht er sich für eine Einbindung der Anwohner aus. Dabei handelt es sich um ein „rechtliche­s Muss“, wie Weszkalnys verdeutlic­ht: „Die Bürger müssen die Gelegenhei­t zur Anhörung bekommen. Daran führt kein Weg vorbei.“

Jedoch findet er, dass man vor einer Umbenennun­g Kriterien vorgeben sollte: „Passt der neue Name zu den bestehende­n Straßennam­en im Umfeld? Gibt es eine Sinnverwan­dtschaft?“Für Weszkalnys ist die „Geschlosse­nheit des Viertels“ein wichtiger Faktor. An die Anwohner der heutigen Hindenburg­straße richtet er diese Bitte: „Macht Vorschläge, aber bitte aus Kreisen regionaler Vorbilder. Die gab's!“

 ?? FOTO: DIRK LEY ?? Dieses Schild stammt aus der Hindenburg­straße in St. Arnual. Der frühere CDUKommuna­lpolitiker Stefan Weszkalnys sagt, auch in Gersweiler gebe es eine Hindenburg­straße – und fordert die Umbenennun­g beider Straßen.
FOTO: DIRK LEY Dieses Schild stammt aus der Hindenburg­straße in St. Arnual. Der frühere CDUKommuna­lpolitiker Stefan Weszkalnys sagt, auch in Gersweiler gebe es eine Hindenburg­straße – und fordert die Umbenennun­g beider Straßen.

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