Saarbruecker Zeitung

Vollgas auch nach dem Ligaverble­ib

Fußball-Zweitligis­t SV Elversberg will zum Abschluss beim 1. FC Nürnberg und gegen den Karlsruher SC Siege einfahren.

- VON HEIKO LEHMANN

Eine der schönsten Zeiten in einer Fußballsai­son ist im Amateurber­eich wie bei den Profis, wenn wenige Spieltage vor dem Saisonende die Ziele erreicht sind. Der Druck weg ist, die Trainingse­inheiten lockerer werden. Wenn der Trainer allerdings Horst Steffen heißt, läuft die Nummer anders ab.

Seit dem vergangene­n Wochenende ist der Verbleib der SV Elversberg in der 2. Bundesliga perfekt. An diesem Samstag (13 Uhr/Sky) ist die SVE am vorletzten Spieltag zu Gast beim 1. FC Nürnberg. In der Woche darauf kommt der Karlsruher SC am letzten Spieltag nach Elversberg. „Wir hatten zwei Tage frei, und jetzt geht es in jedem Training mit Inhalten und viel Aktivität weiter. Die Jungs kennen mich und wissen das. Wir haben nichts zu verschenke­n und wollten unsere Spiele gewinnen“, sagt Steffen, der direkt an das Hinspiel gegen den Club erinnert: „Die 0:1-Niederlage nervt mich immer noch. Für viele Mannschaft­en in der Liga geht es um Auf- oder Abstieg. Wir werden fair bleiben und wollen Bestleistu­ng bringen.“

Rechtsauße­n Manuel Feil ist einer der dienstälte­sten Elversberg­er und wie Steffen seit dem Jahr 2018 bei der SVE. „Die Stimmung im Training ist vielleicht etwas lockerer, aber wir wissen, dass der Trainer immer vollen Einsatz möchte. Wenn wir nicht die richtigen Laufwege mit der richtigen Intensität machen, gibt es sofort eine Ansage. Ich finde es gut, dass wir bis zum Ende immer voll durchziehe­n“, sagt Feil.

Der 29-Jährige ist in Augsburg geboren und hat vor seinem Wechsel nach Elversberg drei Jahre lang beim 1. FC Nürnberg in der zweiten Mannschaft gespielt. Eine Chance bei den Profis bekam er nie. „Ich durfte mal zwei Wochen mittrainie­ren, das war es“, erinnert sich Feil. Jetzt fährt er mit der SVE nach Nürnberg, ist Stammspiel­er – und die SVE liegt in der Tabelle sechs Punkte vor den Nürnberger­n. „Das ist schon geil, wenn man daran denkt, was wir in den vergangene­n Jahren al

les erreicht haben und dass wir jetzt noch eine weitere Saison in der 2. Liga spielen dürfen. Für mich wird es ein ganz besonderes Spiel. Wir haben mit der zweiten Nürnberger Mannschaft ab und zu im Max-Morlock-Stadion spielen dürfen, aber ein volles Stadion in der 2. Liga in Nürnberg ist für mich neu“, sagt Feil.

Fair bleiben und Vollgas geben heißt auch, dass Steffen seine Startelf kaum verändern wird. Dem Trainer steht der gleiche Kader zur Verfügung wie beim jüngsten 4:2-Sieg

gegen Hertha BSC. Hinzu kommt Innenverte­idiger Carlo Sickinger, der gegen die Berliner gesperrt war (zehnte Gelbe Karte).

„Wir haben in der vergangene­n Woche Kevin Koffi eingewechs­elt, und es hat alles gepasst mit seinem Tor. Das war es dann aber auch. Wir bereiten uns ganz normal auf das Spiel vor und werden mit der besten Mannschaft antreten“, sagt Steffen. Als bester Torschütze in der Profifußba­ll-Geschichte der SV Elversberg hat sich Koffi seine letzten Minuten Einsatzzei­t im Trikot der SVE redlich verdient. Für ihn geht das Kapitel SV Elversberg nach der Saison zu Ende. Der 37-Jährige möchte gerne noch ein paar Jahre spielen. Wohin er wechseln wird, ist noch nicht bekannt.

In der Tabelle kann die SVE an den letzten beiden Spieltagen vom zehnten noch auf den siebten Platz klettern. Zudem sieht es aktuell danach aus, dass die Elversberg­er

zum ersten Mal unter Horst Steffen eine Saison mit einem negativen Torverhält­nis beenden würden. Minus sechs Treffer hat die SVE vor den letzten beiden Spieltagen. Das lässt sich vielleicht noch aufholen in den Partien gegen Nürnberg und zum Abschluss zu Hause gegen den Karlsruher SC, aber dafür muss die Motivation schon sehr hoch sein und alles passen. Aber unmöglich ist in Elversberg irgendwie nichts.

„Das ist schon geil, wenn man daran denkt, was wir alles erreicht haben und dass wir jetzt noch eine weitere Saison in der 2. Liga spielen.“Manuel Feil Offensivsp­ieler der SV Elversberg

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FOTO: IMAGO IMAGES Elversberg­s Trainer Horst Steffen (links) bespricht sich hier mit seinem Rechtsauße­n Manuel Feil.

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