Saarbruecker Zeitung

Barrieren in Bad und Co.: Wie Pflegebedü­rftige wohnen

- Dpa/tmn

In der gewohnten Umgebung: Der Großteil der pflegebedü­rftigen Menschen lebt zu Hause. Doch Wohnung oder Haus sind dafür oft nicht ausgestatt­et, wie eine Umfrage zeigt.

Türschwell­en, über die man den Rollator erst mühsam heben muss. Oder die Dusche, in die kein Hocker passt. Das sind Beispiele für Barrieren in der Wohnung, die für Pflegebedü­rftige zur Gefahr werden können. Solche Barrieren gibt es allerdings in vielen Wohnungen, in denen Pflegebedü­rftige leben.

Das zeigt eine Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) unter 1005 Angehörige­n von Pflegebedü­rftigen, die zu Hause versorgt werden.

Oft nicht barrierefr­ei: das Badezimmer

Fast jede zweite pflegebedü­rftige Person lebt demnach in einer Wohnung mit einigen, vielen oder sogar sehr vielen Barrieren (46 Prozent).

Eine Problemzon­e: das Bad. 39 Prozent der pflegenden Angehörige­n geben an, dass eine sichere Nutzung von Bad und WC nicht möglich sei – zum Beispiel, weil Haltegriff­e oder ein ebenerdige­r Zugang zur Dusche fehlen.

28 Prozent sagen außerdem, dass die Küche nicht sicher zu nutzen sei, etwa weil dort nicht genug Platz für Rollstuhl oder Rollator ist.

Wie lange geht es noch in dieser Wohnung?

Die Angehörige­n von Pflegebedü­rftigen, die nicht im Erdgeschos­s wohnen, wurden außerdem nach der Beschaffen­heit des Treppenhau­ses gefragt: 43 Prozent von ihnen schätzen es als unsicher ein. Ein mögliches Problem: zu hohe Stufen.

Was bedeutet es für die Wohnsituat­ion, wenn sich der Gesundheit­szustand verschlech­tern sollte – auch nur leicht?

Insgesamt gehen 20 Prozent der befragten Angehörige­n davon aus, dass die pflegebedü­rftige Person dann nicht mehr in der Wohnung bleiben kann. Geht es um Pflegebedü­rftige in Wohnungen mit sehr vielen Barrieren, ist es sogar fast jeder Zweite (48 Prozent).

Bei der Umfrage wurden 1005 Personen im Alter von 40 bis 85 Jahre befragt, die als pflegende Angehörige gelten. Sie kümmern sich seit mindestens sechs Monaten und mindestens einmal pro Woche um eine pflegebedü­rftige Person, die zu Hause versorgt wird.

 ?? Foto: Mikael Damkier / stock.adobe.com ?? Laut Umfrage leben 46 Prozent der pflegebedü­rftigen Personen in Wohnungen mit einigen, vielen oder sogar sehr vielen Barrieren.
Foto: Mikael Damkier / stock.adobe.com Laut Umfrage leben 46 Prozent der pflegebedü­rftigen Personen in Wohnungen mit einigen, vielen oder sogar sehr vielen Barrieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany