Klimaschutz in Völklingen
Die Stadt hat jetzt eine Klimaschutz-Managerin, die zunächst einmal eine Bestandsaufnahme macht.
Die Stadt Völklingen hat jetzt erstmals eine Klimaschutzbeauftragte, beziehungsweise eine Klimaschutz-Managerin, wie die offizielle Bezeichnung lautet. Lea Scheffler kommt aus Püttlingen, hat Universitätsabschlüsse in dem Bereich Umweltmanagement und Humanökologie, also dem Teilgebiet der Ökologie, in dem es um die Wechselwirkungen des Menschen mit seiner Umwelt geht. Vor ihrer Arbeit in Völklingen hat sie unter anderem in der Leitung eines Projektes der Deutschen Klimastiftung mitgearbeitet.
Die beim Fachdienst „Stadtplanung und Entwicklung“der Völklinger Verwaltung angesiedelte Arbeitsstelle wird zu 90 Prozent über den Klima- und Transformationsfonds im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative finanziert. Diese Finanzierung ist zunächst auf zwei Jahre befristet, jedoch mit der Aussicht auf Verlängerung. Im Völklinger Stadtrats-Ausschuss für Umwelt und Verkehr stellte Lea Scheffler ihr Aufgabengebiet vor.
Zunächst einmal geht es darum, verschiedene Fragen zu klären, etwa: Welche Energie- und Treibhausgas-Bilanz hat Völklingen eigentlich? Welche Mindestziele müssen, welche Ziele können erreicht werden und welche Möglichkeiten gibt es dafür? Und welche kommunalen Akteure können eingebunden werden? Steht letztlich ein Konzept, wie die Stadt Völklingen zum Klimaschutz beitragen kann, muss es vom Stadtrat abgesegnet werden, erst dann geht es – wohl frühestens ab Sommer 2025 – an das Umsetzen des Völklinger Klimaschutz-Konzeptes – dessen Finanzierung dann wieder auf einem anderen Blatt steht.
Aus den Reihen der Ratsmitglieder kamen schon sehr konkrete
Überlegungen, was in die Pläne für ein Klimaschutzkonzept miteinfließen sollte. So sprach Stephan Tautz ( Wir Bürger) davon, dass möglicherweise auch Abwärme von Saarstahl oder auch das Grubenwasser mit seinen relativ hohen Temperaturen in das Konzept einfließen, zur Fernwärme beitragen könnten. Auch Dachflächen von Unternehmen als mögliche Photovoltaik-Standorte sollten berücksichtigt werden. Paul
Ganster (Die Linke) brach eine Lanze für Luft-Luft-Wärmepumpen, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hätten. Auch Wärmegewinnung aus Abwasser sei eine Überlegung wert.
Allerdings ist beim Thema „Wärme“die Klima-Managerin nicht die erste oder zumindest nicht die einzige Ansprechpartnerin. Denn infolge des „Gesetzes für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung des Wärmenetzes“bereiten die Städte und Gemeinden eigene „Wärmeplanungen“vor, die dann wieder aus einem anderen Topf finanziert werden. Für die Stadtverwaltung wies Wolfgang Paquet vom Fachdienst für Stadtplanung und -entwicklung darauf hin, dass diese Wärmeplanung unabhängig vom Klimamanagement betrachtet werde.