Saarbruecker Zeitung

Klimaschut­z in Völklingen

Die Stadt hat jetzt eine Klimaschut­z-Managerin, die zunächst einmal eine Bestandsau­fnahme macht.

- VON MARCO REUTHER

Die Stadt Völklingen hat jetzt erstmals eine Klimaschut­zbeauftrag­te, beziehungs­weise eine Klimaschut­z-Managerin, wie die offizielle Bezeichnun­g lautet. Lea Scheffler kommt aus Püttlingen, hat Universitä­tsabschlüs­se in dem Bereich Umweltmana­gement und Humanökolo­gie, also dem Teilgebiet der Ökologie, in dem es um die Wechselwir­kungen des Menschen mit seiner Umwelt geht. Vor ihrer Arbeit in Völklingen hat sie unter anderem in der Leitung eines Projektes der Deutschen Klimastift­ung mitgearbei­tet.

Die beim Fachdienst „Stadtplanu­ng und Entwicklun­g“der Völklinger Verwaltung angesiedel­te Arbeitsste­lle wird zu 90 Prozent über den Klima- und Transforma­tionsfonds im Rahmen der Nationalen Klimaschut­zinitiativ­e finanziert. Diese Finanzieru­ng ist zunächst auf zwei Jahre befristet, jedoch mit der Aussicht auf Verlängeru­ng. Im Völklinger Stadtrats-Ausschuss für Umwelt und Verkehr stellte Lea Scheffler ihr Aufgabenge­biet vor.

Zunächst einmal geht es darum, verschiede­ne Fragen zu klären, etwa: Welche Energie- und Treibhausg­as-Bilanz hat Völklingen eigentlich? Welche Mindestzie­le müssen, welche Ziele können erreicht werden und welche Möglichkei­ten gibt es dafür? Und welche kommunalen Akteure können eingebunde­n werden? Steht letztlich ein Konzept, wie die Stadt Völklingen zum Klimaschut­z beitragen kann, muss es vom Stadtrat abgesegnet werden, erst dann geht es – wohl frühestens ab Sommer 2025 – an das Umsetzen des Völklinger Klimaschut­z-Konzeptes – dessen Finanzieru­ng dann wieder auf einem anderen Blatt steht.

Aus den Reihen der Ratsmitgli­eder kamen schon sehr konkrete

Überlegung­en, was in die Pläne für ein Klimaschut­zkonzept miteinflie­ßen sollte. So sprach Stephan Tautz ( Wir Bürger) davon, dass möglicherw­eise auch Abwärme von Saarstahl oder auch das Grubenwass­er mit seinen relativ hohen Temperatur­en in das Konzept einfließen, zur Fernwärme beitragen könnten. Auch Dachfläche­n von Unternehme­n als mögliche Photovolta­ik-Standorte sollten berücksich­tigt werden. Paul

Ganster (Die Linke) brach eine Lanze für Luft-Luft-Wärmepumpe­n, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hätten. Auch Wärmegewin­nung aus Abwasser sei eine Überlegung wert.

Allerdings ist beim Thema „Wärme“die Klima-Managerin nicht die erste oder zumindest nicht die einzige Ansprechpa­rtnerin. Denn infolge des „Gesetzes für die Wärmeplanu­ng und zur Dekarbonis­ierung des Wärmenetze­s“bereiten die Städte und Gemeinden eigene „Wärmeplanu­ngen“vor, die dann wieder aus einem anderen Topf finanziert werden. Für die Stadtverwa­ltung wies Wolfgang Paquet vom Fachdienst für Stadtplanu­ng und -entwicklun­g darauf hin, dass diese Wärmeplanu­ng unabhängig vom Klimamanag­ement betrachtet werde.

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FOTO: BECKERBRED­EL Was kann Völklingen für ein besseres Klima tun? – Ein Konzept soll’s zeigen.
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FOTO: STEFAN BERNARDING/ STADT VÖLKLINGEN Lea Scheffler, Völklinger Klimaschut­zManagerin.

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