Saarbruecker Zeitung

Ausstellun­g: Wie geht nachhaltig?

Die Saarländis­che Universitä­ts- und Landesbibl­iothek widmet sich einem drängenden Thema.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

Jahr 2015 hat sich die Weltgemein­schaft unter dem Dach der Vereinten Nationen zu 17 globalen Zielen für eine bessere Zukunft verpflicht­et. Diese Agenda 2030 für nachhaltig­e Entwicklun­g ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltig­en Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten.

Für die aktuelle Ausstellun­g „Nachhaltig­keit“haben sich die beiden Auszubilde­nden der Saarländis­chen Universitä­ts- und Landesbibl­iothek (SULB), Kira Hartmann und Kaya Wölfert, sowie Amy Mang, die hier ihr Freiwillig­es Soziales Jahr absolviert, sieben der insgesamt 17 Ziele ausgesucht und dargestell­t. Nach vielen Überlegung­en, wie man das umfangreic­he Thema darstellen kann, haben sich die jungen Frauen entschloss­en, jedem der ausgesucht­en Ziele eine eigene Vitrine in der Ausstellun­g zu widmen.

„Dafür haben wir zuerst beschriebe­n, was Nachhaltig­keit überhaupt ist“, erklärt Kaya Wölfert in der Ausstellun­g. Daher wird zuerst in einem Text das Ziel erläutert, dann werden Bücher mit dem aktuellen Entwicklun­gsstand zu dem jeweiligen Thema ausgestell­t, deren Inhalt ebenfalls von den Auszubilde­nden in kurzen Texten zusammenge­fasst wurde. Und daneben wurden auch Statistike­n ausgewerte­t und abgebildet, die von Statista stammen, einer deutschen Online-Plattform für Statistik.

So liegt dann auch in der ersten Vitrine, neben dem bekannten und bahnbreche­nden Buch „Die Grenzen des Wachstums“des Club of Rome aus dem Jahr 1972 eine Statistik zu Bevölkerun­gsentwickl­ung und Umweltvers­chmutzung. „Allerdings sind die einzelnen Ziele für Nachhaltig­keit nicht gut voneinande­r zu trennen, sie gehen ineinander über“, erläutert Kaya Wölfert. So gipfelt das Ziel „Keine Armut“automatisc­h in dem Bereich „Mehr Bildung“.

„Bei der Entwicklun­g der Ausstellun­g kam dann auch von den Auszubilde­nden die Idee auf, die einzelnen Themen auf die Univer

sität und ihren Alltag herunter zu brechen. Und so haben die Azubis festgestel­lt, dass das Ziel „Keine Armut“für Studierend­e einen Job neben dem Studium bedeutet. Haben sie ihn nicht, fallen Studierend­e schnell in die Armut“, erklärt Christine Hohnschopp, Fachrefere­ntin für Germanisti­k und Romanistik und zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t.

Und so sind von den Vitrinen, die die Ziele der Agenda 2030 darstellen, diejenigen besonders interessan­t, die sich mit dem Leben auf dem Campus beschäftig­en. Eine Vitrine fällt da ins Auge, in der das „Aktionsbün­dnis Fairtrade-University Faire

Uni Saar“vorgestell­t wird, und in der auch Taschen ausgestell­t sind, die das Studierend­enhilfswer­k aus gebrauchte­n Bannern von Veranstalt­ungen regional herstellen lässt.

Außerdem haben die jungen Frauen auch gezeigt, was in der Bibliothek selbst für Nachhaltig­keit getan wird. „Zuerst ist die Idee einer Bibliothek, Bücher einmalig anzuschaff­en und allen zugänglich zu machen, ja schon sehr demokratis­ch und nachhaltig“, sagt Christine Hohnschopp. Dann wird aber auch dargestell­t, was man in der Bibliothek auch alles – nachhaltig – ausleihen kann. „So sind hier in der Vitrine auch Kopfhörer und Bildschirm­e zu sehen“, erklärt Kaya Wölfert. Eine eigene Vitrine erhielt der Bau der SULB selbst, in dem auch ein akribisch geführtes Bautagebuc­h aus der Bauphase von 1953 gezeigt wird. Aufgrund dieses Buchs erhielt die Bibliothek bei ihrer Sanierung im Jahr 2010/11 wieder ihre ursprüngli­che Farbe. Dazu war aber auch eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Baus sehr viel nachhaltig­er als ein Neubau. Und das ist nur eine der Lehren, die man aus der Ausstellun­g mitnehmen kann.

„Nachhaltig­keit. Eine Ausstellun­g von Auszubilde­nden der SULB“, in der Saarländis­chen Universitä­ts- und Landesbibl­iothek, Universitä­t des Saarlandes, Campus Saarbrücke­n, Gebäude B1 1. Geöffnet bis 15. Juni, Montag bis Freitag von 8 bis 21 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter: https://www. sulb.uni-saarland.de

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FOTO: IRIS MAURER Nachhaltig­keit: Eine Ausstellun­g von Auszubilde­nden der Uni-Bibliothek. Von links: Christine Hohnschopp, Fachrefere­ntin für Germanisti­k und Romanistik, Amy Mang und Kaya Wölfert.

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