Ausstellung: Wie geht nachhaltig?
Die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek widmet sich einem drängenden Thema.
Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen zu 17 globalen Zielen für eine bessere Zukunft verpflichtet. Diese Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist ein globaler Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten.
Für die aktuelle Ausstellung „Nachhaltigkeit“haben sich die beiden Auszubildenden der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB), Kira Hartmann und Kaya Wölfert, sowie Amy Mang, die hier ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, sieben der insgesamt 17 Ziele ausgesucht und dargestellt. Nach vielen Überlegungen, wie man das umfangreiche Thema darstellen kann, haben sich die jungen Frauen entschlossen, jedem der ausgesuchten Ziele eine eigene Vitrine in der Ausstellung zu widmen.
„Dafür haben wir zuerst beschrieben, was Nachhaltigkeit überhaupt ist“, erklärt Kaya Wölfert in der Ausstellung. Daher wird zuerst in einem Text das Ziel erläutert, dann werden Bücher mit dem aktuellen Entwicklungsstand zu dem jeweiligen Thema ausgestellt, deren Inhalt ebenfalls von den Auszubildenden in kurzen Texten zusammengefasst wurde. Und daneben wurden auch Statistiken ausgewertet und abgebildet, die von Statista stammen, einer deutschen Online-Plattform für Statistik.
So liegt dann auch in der ersten Vitrine, neben dem bekannten und bahnbrechenden Buch „Die Grenzen des Wachstums“des Club of Rome aus dem Jahr 1972 eine Statistik zu Bevölkerungsentwicklung und Umweltverschmutzung. „Allerdings sind die einzelnen Ziele für Nachhaltigkeit nicht gut voneinander zu trennen, sie gehen ineinander über“, erläutert Kaya Wölfert. So gipfelt das Ziel „Keine Armut“automatisch in dem Bereich „Mehr Bildung“.
„Bei der Entwicklung der Ausstellung kam dann auch von den Auszubildenden die Idee auf, die einzelnen Themen auf die Univer
sität und ihren Alltag herunter zu brechen. Und so haben die Azubis festgestellt, dass das Ziel „Keine Armut“für Studierende einen Job neben dem Studium bedeutet. Haben sie ihn nicht, fallen Studierende schnell in die Armut“, erklärt Christine Hohnschopp, Fachreferentin für Germanistik und Romanistik und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.
Und so sind von den Vitrinen, die die Ziele der Agenda 2030 darstellen, diejenigen besonders interessant, die sich mit dem Leben auf dem Campus beschäftigen. Eine Vitrine fällt da ins Auge, in der das „Aktionsbündnis Fairtrade-University Faire
Uni Saar“vorgestellt wird, und in der auch Taschen ausgestellt sind, die das Studierendenhilfswerk aus gebrauchten Bannern von Veranstaltungen regional herstellen lässt.
Außerdem haben die jungen Frauen auch gezeigt, was in der Bibliothek selbst für Nachhaltigkeit getan wird. „Zuerst ist die Idee einer Bibliothek, Bücher einmalig anzuschaffen und allen zugänglich zu machen, ja schon sehr demokratisch und nachhaltig“, sagt Christine Hohnschopp. Dann wird aber auch dargestellt, was man in der Bibliothek auch alles – nachhaltig – ausleihen kann. „So sind hier in der Vitrine auch Kopfhörer und Bildschirme zu sehen“, erklärt Kaya Wölfert. Eine eigene Vitrine erhielt der Bau der SULB selbst, in dem auch ein akribisch geführtes Bautagebuch aus der Bauphase von 1953 gezeigt wird. Aufgrund dieses Buchs erhielt die Bibliothek bei ihrer Sanierung im Jahr 2010/11 wieder ihre ursprüngliche Farbe. Dazu war aber auch eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Baus sehr viel nachhaltiger als ein Neubau. Und das ist nur eine der Lehren, die man aus der Ausstellung mitnehmen kann.
„Nachhaltigkeit. Eine Ausstellung von Auszubildenden der SULB“, in der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek, Universität des Saarlandes, Campus Saarbrücken, Gebäude B1 1. Geöffnet bis 15. Juni, Montag bis Freitag von 8 bis 21 Uhr, Samstag von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter: https://www. sulb.uni-saarland.de