Beihilfe wird „einfacher, schneller und digitaler“
Seit Jahren sorgte die Bearbeitung der Beamten-Beihilfe für Verdruss. Im April hat eine Krankenkasse die Aufgabe übernommen.
(kir) Mehr als einen Monat nach der Umstellung der Beihilfe-Bearbeitung im Saarland machen Tausende Beamte und Pensionäre bereits von den neuen Angeboten Gebrauch. Nach Angaben des Finanzministeriums gingen im April über 70 Prozent der eingereichten Anträge elektronisch per App ein – dies war zuvor nicht möglich. Mehr als ein Drittel der über 35 000 BeihilfeBerechtigten habe sich nach einem Monat bereits in der App PBeaKKDirekt registriert. Anfang April hatte die Postbeamtenkrankenkasse (PBeaKK) die Bearbeitung der Beihilfe-Anträge von der Zentralen Beihilfestelle im Landesamt für Zentrale Dienste (gehört zum Finanzministerium) übernommen. Damit war eine deutliche Ausweitung des Service-Angebots verbunden. Anträge können nun auch elektronisch eingereicht werden; auch die telefonische Erreichbarkeit besserte sich.
Am Standort Saarbrücken arbeiten rund 30 Mitarbeiter für die PBeaKK. Im Schnitt sind jährlich 160 000 saarländische Beihilfe-Anträge zu bearbeiten. Finanzminister Jakob von Weizsäcker (SPD) sagt: „Die Beantragung und Bearbeitung der Beihilfe ist einfacher, schneller und digitaler geworden. Sie hat damit Vorbildcharakter für die Modernisierung weiterer Teile der Verwaltung.“Er dankt allen, die dazu beigetragen haben, „dass die grundlegende Modernisierung der Beihilfe erfolgreich, weitgehend reibungslos und kundenfreundlich umgesetzt werden konnte“.
Der Landesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Ewald Linn, bestätigt den reibungslosen Übergang. „Der Start der PBeaKK war mehr als zufriedenstellend“, sagt er. Wenn sich die positive Entwicklung so fortsetze, sei der DBB zufrieden. Seit 2016 habe der Beamtenbund für die Verbesserung der BeihilfeBearbeitung gekämpft. Nun habe die Landesregierung die Forderungen endlich umgesetzt. „Ein langer Weg, aber am Ende mit guter Lösung.“
Die Vorstandsvorsitzende der in Stuttgart ansässigen PBeaKK, Ilka Dekan, sagt, erstmals habe die Kasse eine Landesbeihilfe in ihre Systeme integriert. „Wir freuen uns, dass sich unsere neuen Kundinnen und Kunden so schnell mit der PBeaKK als neuem Dienstleister angefreundet haben, und dass wir auch im persönlichen Austausch am Telefon so viel positives Feedback erhalten.“