Zverev genießt „für einen Tag oder so“
Der 27-Jährige gewinnt das Masters-Turnier in Rom und gehört nun zu Mitfavoriten bei den French Open.
(sid) Alexander Zverev sackte auf die Knie und schrie seine Freude heraus. Der Tennis-Olympiasieger hat in Rom seinen sechsten Masters-Titel gewonnen und sich mit einem starken Auftritt in den Kreis der Mitfavoriten für die French Open in Paris gespielt. Zverev setzte sich am Sonntag im Finale im Foro Italico gegen den Chilenen Nicolas Jarry 6:4, 7:5 durch. Mit seinem zweiten Titel beim Sandplatzturnier in der Ewigen Stadt nach 2017 rückt der Hamburger in der Weltrangliste auf den vierten Platz vor.
„Das bedeutet mir viel. Rom ist ein besonderer Ort für mich. Hier habe ich meinen ersten Masters-Titel gewonnen – und jetzt den ersten nach meiner Verletzung“, sagte Zverev: „Ich bin sehr glücklich. Es war eine besondere Woche. Lass mich das hier für einen Tag oder so genießen. Dann lege ich den Fokus auf Paris.“
Für seinen insgesamt 22. Turniersieg, den ersten der Saison, kassierte Zverev 963 225 Euro Preisgeld. Der 27-Jährige setzte sich mit dem nächsten Masters-Sieg auch von Boris Becker ab, der fünf Turniere der hochkarätigen Serie gewonnen hatte. Allerdings wartet Zverev noch auf einen Grand-Slam-Titel, bei den vier wichtigsten Tennisturnieren der Welt hatte Becker seinerzeit insgesamt sechs Mal triumphiert.
In Roland Garros (ab 26. Mai) bekommt Zverev die nächste Chance, beim Höhepunkt der Sandplatz-Saison rechnet sich der 27-Jährige die größten Chancen aus. Nach einem holprigen Start in die Aschesaison mit drei frühen Niederlagen sammelte er in Rom das nötige Selbstvertrauen für Paris. Im Finale spielte Zverev seine Erfahrung aus. In den wichtigen Momenten war der Hamburger da, wie gegen Ende des ersten Satzes, als Zverev seinem Gegner das Aufschlagspiel zum 6:4 abnahm. Beide Spieler ließen bei eigenem Aufschlag wenig anbrennen. So war auch der zweite Durchgang lange in der Reihe, bis Zverev wieder spät zuschlug. Der vierte Matchball saß.
Pünktlich zum zweiten Grand Slam des Jahres scheint Zverev bereit für einen weiteren Coup. Der erste Masters-Titel seit seiner schweren Verletzung vor zwei Jahren in Roland Garros wird ihn beflügeln. Als Vierter der Weltrangliste geht er dazu erst mal dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic, Australian-OpenSieger Jannik Sinner und Wunderkind Carlos Alcaraz aus dem Weg.