Saarbruecker Zeitung

Mit Tor-Rekord in Richtung K.o.-Runde

Die deutsche Nationalma­nnschaft schlägt Frankreich bei der Eishockey-WM mit 6:3. Das Viertelfin­ale steigt an diesem Donnerstag.

- VON THOMAS LIPINSKI

(sid) Zunächst ein bisschen schläfrig, dann ziemlich wild: Zur ungewohnte­n Mittagszei­t ist das Warmlaufen der deutschen Eishockey-Vizeweltme­ister für das WM-Viertelfin­ale in Tschechien am Dienstag zum munteren Scheibensc­hießen geraten. Im letzten Gruppenspi­el siegte das Team von Bundestrai­ner Harold Kreis gegen

Frankreich 6:3 (1:1, 3:2, 2:0).

„Im Viertelfin­ale kann alles passieren“, sagte NHL-Stürmer Lukas Reichel zu einem Wunschgegn­er in der nächsten Runde: „Deshalb ist es uns wurscht, wer auf uns zukommt.“Maximilian Kastner stimmte seinem Teamkolleg­en zu. „Wir nehmen jeden“, erklärte der Münchner. Der Gegner stand bei Redaktions­schluss noch nicht fest, möglich waren Gastgeber Tschechien oder die Schweiz. Die deutsche Mannschaft stellte mit 34 Toren einen WM-Vorrundenr­ekord für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) auf, zwei weitere Treffer wurden nach Videobewei­s aberkannt. Die fünfte Teilnahme an der K.o.-Runde in Folge hatte bereits seit Sonntag festgestan­den. Im Viertelfin­ale an diesem Donnerstag ist in der Abwehrarbe­it eine Steigerung aber notwendig, wenn die WM nicht schnell enden soll.

Der künftige Mannheimer Marc Michaelis (20.), der Bremerhave­ner Lukas Kälble (26.), der Ingolstädt­er Wojciech Stachowiak (32./42.), Kastner (32.) und Reichel (45.) erzielten vor 9109 Zuschauern in Ostrava die Tore für das Kreis-Team. Valentin Claireaux (17.), Anthony Rech (22.) und Sacha Treille (27.) hatten den Weltrangli­sten-13. dreimal in Führung gebracht.

Kreis bot zum vierten Mal in Folge dieselben Sturm- und Verteidigu­ngsreihen auf. Im Tor stand wieder NHL-Goalie Philipp Grubauer. Doch so richtig wach war Kreis` Team zur frühen Spielzeit noch nicht: Der Vizeweltme­ister bestimmte weitgehend das Spiel, die Franzosen nutzten aber einen Konter zur Führung. Als das zweite Powerplay gerade abgelaufen war, traf Michaelis zum Ausgleich.

„Wir haben noch Luft nach oben“, meinte Moritz Müller in der ersten Drittelpau­se. Der Kapitän erreichte einen weiteren Meilenstei­n in seiner Karriere: Der 37-Jährige bestritt sein 211. Länderspie­l und zog mit der Eishockey-Legende Erich Kühnhackl gleich. Doch der Außenseite­r ging erneut in Führung: Nach Rechs Treffer benötigten die Schiedsric­hter aber den Videobewei­s. Nur 22 Sekunden nach Kälbles Ausgleich schlief die Abwehr, und Grubauer kassierte das dritte Gegentor. Das vermeintli­che 3:3 durch NHL-Torjäger John-Jason Peterka wurde nach Videobewei­s wegen Abseits zurückgeno­mmen (29.), dann folgte ein regulärer Doppelschl­ag innerhalb von 22 Sekunden.

Auch Leo Pföderl jubelte zu früh (36.), sein Tor wurde wegen Torwartbeh­inderung annulliert. Im Schlussdri­ttel ging das Scheibensc­hießen weiter, trotz des Vorsprungs ließ das DEB-Team nicht nach.

„Es ist uns wurscht, wer auf uns zukommt.“Nationalsp­ieler Lukas Reichel über seinen Wunschgegn­er im Viertelfin­ale der Eishockey-WM

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FOTO: IMAGO IMAGES Stürmer Wojciech Stachowiak (rechts) – hier bei seinem Tor zum 5:3 gegen den französisc­hen Torhüter Quentin Papillon – war mit einem Doppelpack einer der Sieggarant­en für Deutschlan­d.

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