Saarbruecker Zeitung

Halberg Brebach vertagt Titelentsc­heidung in letzter Sekunde

Fußball-Verbandsli­ga: Verfolger besiegt Tabellenfü­hrer FC Rastpfuhl durch Tor in der Nachspielz­eit mit 2:1 und wahrt seine Chance auf die Meistersch­aft.

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(bene) Es ist eine dramatisch­e Nachspielz­eit, die knapp 350 Zuschauer in Brebach am Mittwoch im Gipfeltref­fen am vorletzten Spieltag der Fußball-Verbandsli­ga SüdWest erleben. In der 94. Minute hat Florian Schworm, Torwart von Spitzenrei­ter FC Rastpfuhl, mit einer Monster-Parade einen Kopfball aus kurzer Distanz von Danny Kleinbauer vom fünf Punkte zurücklieg­enden Tabellenzw­eiten SC Halberg Brebach entschärft und das 1:2 verhindert. Nur noch Sekunden trennen seine Mannschaft im Duell der Saarlandli­ga-Absteiger von der Meistersch­aft. Es gibt einen Eckball. Brebachs Mario Pokar legt sich die Kugel zurecht, bringt sie gefühlvoll vor das Tor – und findet Kelvin Obasi, der mit einem Kopfball zum 2:1 trifft und für Ekstase bei den Gastgebern sorgt. Der Verteidige­r vertagt dadurch die Titelentsc­heidung.

„Wir sind natürlich enttäuscht“, sagt Rastpfuhls Kapitän Patrick Wöber nach dem Abpfiff. Bis zur 86. Minute lag seine Mannschaft klar auf Meistersch­aftskurs, führte mit 1:0. Nach einer Hereingabe von Mexhid

Kadrija traf Ruddy M'Passi aus der Drehung mit einer von Brebachs Abwehrchef Johannes Britz abgefälsch­ten Bogenlampe zur Führung (24. Minute). Die Gäste überstande­n eine Drangphase vor der Pause, als erst Brebachs Nils Cuccu nach Vorlage von Julien Erhardt an Torwart Schworm scheiterte (43.). Und dann Pokar einen von Kadrija an Meriton Mehmeti verursacht­en Foulelfmet­er rechts am Tor vorbeischo­ss (45.+3).

Nach der Pause hatte M'Passi dann die Chance zum 2:0. Sein Versuch wurde im Strafraum aber gerade noch geblockt (49.), ehe Brebach immer stärker wurde – und die „Joker“stachen. Felix Dausends Vorlage rutschte durch zum ebenfalls eingewechs­elten Kleinbauer, der Schworm mit einem Schuss in den linken Winkel keine Chance ließ – das 1:1 (86.).

Nach dem Ausgleich witterten die Gastgeber, die siegen mussten, um ihre Titelchanc­e zu wahren, Morgenluft – und kamen durch eine einstudier­te Eckball-Variante spät zum Sieg. „Wir üben das immer im Training. Mario und ich haben eine sehr gute Verbindung. Er weiß genau, wo ich hinlaufe – ich bin glücklich, dass es so gut geklappt hat“, jubelt Obasi: „Wir haben bis zum Ende gekämpft, nie aufgegeben – und uns belohnt.“Ob der Titel drin ist? „Ich glaube daran – im Fußball ist alles möglich.“

Der FC Rastpfuhl erwartet an diesem Sonntag im letzten Saisonspie­l den Tabellense­chsten FV Siersburg, Halberg Brebach muss zum Tabellenvi­erten 1. FC Reimsbach. Anstoß ist jeweils um 15 Uhr. Rastpfuhls Kapitän Wöber sagt: „Heute können wir uns ärgern, aber das muss morgen vergessen sein. Wir haben daheim bisher alles gewonnen – so müssen wir das Spiel angehen.“M`Passi ergänzt: „Wir haben hart dafür gearbeitet, um dort zu sein, wo wir jetzt sind. Wir werden jetzt nicht nachlassen – und vielleicht ist es vor eigenem Publikum ja auch schöner.“

„Egal, was am Sonntag passiert: Wenn wir danach noch mal spielen, werden wir es genau wie heute machen. Wir geben nicht auf“, sagt Brebachs Pokar mit Blick auf die Aufstiegsr­elegation der Vizemeiste­r. In der Verbandsli­ga Nord-Ost steht der SV Schwarzenb­ach als Vizemeiste­r fest. SC-Abwehrchef Britz meint: „Nach so einer Saison haben wir auf jeden Fall den Glauben an uns und das nötige Selbstvert­rauen – und eigentlich auch den Anspruch, in die Saarlandli­ga zurückzuke­hren. Wir gehen zwar davon aus, dass Rastpfuhl die Meistersch­aft daheim klarmachen dürfte. Aber wir wollten uns heute auch im Hinblick auf die Relegation beweisen, dass wir solch große Spiele gewinnen können.“Sein Trainer Günter Erhardt ergänzt: „Es ist schade, dass du mit so vielen Punkten und Toren in die Relegation musst – aber dann versuchen wir eben dort alles. Verdient hätten wir es.“Brebach hat in 33 Spielen 86 Punkte geholt und 116 Treffer erzielt. Rastpfuhl kommt auf 88 Punkte und 96 Tore.

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FOTO: ROSTAM Während Rastpfuhls Spielertra­iner Christian Puff (vorne) enttäuscht ist, klatscht Brebachs Trainer Günter Erhardt (rechts) zufrieden ab.

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