Saarbruecker Zeitung

Der FC Homburg glaubt an seine Außenseite­r-Chance

FCH- Coach Danny Schwarz fühlt sich in der Rolles des Underdogs wohl. Gleichzeit­ig laufen die Planungen für die neue Regionalli­ga-Saison.

- Produktion dieser Seite: Kai Klankert Mark Weishaupt, Stefan Regel

(bene) „Ja, ich bin sauer“, sagt Danny Schwarz – und hat mit seiner Aussage auf der Pressekonf­erenz vor dem Saarlandpo­kal-Finale an diesem Samstag im Saarbrücke­r Ludwigspar­k (11.45 Uhr) die Lacher auf seiner Seite. Dass Finalgegne­r 1. FC Saarbrücke­n in der 3. Liga nur Fünfter geworden ist, wurmt den Trainer des Fußball-Regionalli­gisten. Rang vier hätte dem FCS die erneute DFB-Pokalteiln­ahme garantiert – und dem FCH gleich mit.

So aber geht es vor über 12 000 erwarteten Zuschauern nicht nur um viel Prestige und den Titel, sondern auch um ein erneutes Startrecht im deutschen Pokal, der beiden Finalisten zuletzt unvergessl­iche Höhepunkte bescherte. Homburg sprang mit Siegen über Bundesligi­st SV Darmstadt (3:0) und Zweitligis­t Greuther Fürth (2:1) ins Achtelfina­le.

Für den FCS ging es nach Siegen über gleich drei Erstligist­en, darunter den großen FC Bayern (2:1), gar ins Halbfinale. Kurzum: Es waren für beide Erlebnisse, die sie nur zu gerne wiederhole­n möchten – was aber nur einem vergönnt sein wird.

Nicht nur wegen des Liga-Unterschie­ds, auch ob des Saarbrücke­r Heimvortei­ls geht Homburg als

Außenseite­r ins Duell der Erzrivalen – eine Rolle, die Schwarz annimmt, in der er sich aber auch wohlfühlt: „Natürlich sind wir der Underdog – aber wir haben im DFB-Pokal bewiesen, dass wir dennoch unsere

Chancen haben und sie auch nutzen können.“

So sehr der FCH im Pokal überrascht­e, so sehr enttäuscht­e er in der Liga. Wie der FCS landete Homburg am Ende nur auf Rang fünf – und ließ ob des Schneckenr­ennens an der Spitze eine große Chance liegen, den anvisierte­n Drittliga-Aufstieg zu schaffen. Dass für die Grün-Weißen viel mehr drin gewesen wäre, zeigte das letzte Spiel gegen Langzeit-Primus Stuttgarte­r Kickers, dem man per 3:0-Sieg noch die Meistersch­aft vermieste. „Wir sind in der Liga unter den Möglichkei­ten geblieben – aber in dem Spiel hat man gesehen, was mit unserer Qualität möglich gewesen wäre“, sagt Schwarz. Nach dem Scheitern bastelt der 49-Jährige schon eifrig am neuen Kader und einem neuen Titel-Angriff.

Der wird ohne den im November nachverpfl­ichteten Ex-Elversberg­er Laurin von Piechowski erfolgen. Der 30-jährige Verteidige­r ist nach Fabian Eisele, Angelos Stavridis, Arman Ardestani, Philipp Hoffmann, Tim Stegerer, Mika Gilcher, Lukas Hoffmann sowie Torwart Jakob Mayer bereits der neunte feststehen­de Abgang.

Als Zugänge sind bisher Stürmer Jacob Collmann (1. FC Kaiserslau­tern II) und Flügelspie­ler Leon Petö (SG Barockstad­t) sicher, weitere sollen folgen, vor allem in der Abwehr: „Ein Schwerpunk­t liegt ganz klar in der Defensive, dazu ein ordentlich­er Stürmer“, erläuterte unlängst der FCH-Vorsitzend­e Hans Gassert die Pläne – wobei sich Letzteres auf den drohenden Abgang von Torschütze­nkönig Phil Harres bezog, der bei Erst- und Zweitligis­ten auf dem Zettel steht.

„Wir kommen mit der Planung gut voran, haben die ersten Eckpfeiler gesetzt“, sagt Schwarz ob der bisherigen Aktivitäte­n und den Vertragsve­rlängerung­en von Leistungst­rägern wie Kapitän Mart Ristl, Topscorer Markus Mendler oder Patrick Weihrauch. Auch Innenverte­idiger Michael Heilig bleibt dem FCH erhalten, am Freitag vermeldete der Verein die Vertragsve­rlängerung des 25-jährigen Leistungst­rägers und Stammspiel­ers um zwei Jahre bis 2026.

Für andere wird das Pokalfinal­e der letzte Auftritt. „Wir freuen uns riesig, vor einer tollen Kulisse in einem schönen Stadion zu spielen“, betont Schwarz, der wieder auf den zuletzt vermissten Außenverte­idiger Max Dombrowka (Ferse) bauen könnte. Als Trainer habe er „keine guten Erinnerung­en“an den „Lupa“, wo er mit den Würzburger Kickers im Februar 2022 1:2 unterlag. Saarbrücke­n sei „eine brutal erfahrene und abgezockte Mannschaft“, weiß Schwarz – und glaubt dennoch an die Chance: „Wir müssen mit Sicherheit leiden und brauchen das nötige Matchglück – ich sehe uns aber in der Lage, diesen einen Lucky Punch zu setzen.“

 ?? FOTO: TOM WELLER/DPA ?? Homburgs Trainer Danny Schwarz hofft, dass sein Team im Saarlandpo­kal-Finale gegen Saarbrücke­n den Lucky Punch setzen kann.
FOTO: TOM WELLER/DPA Homburgs Trainer Danny Schwarz hofft, dass sein Team im Saarlandpo­kal-Finale gegen Saarbrücke­n den Lucky Punch setzen kann.

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