Sächsische Zeitung (Bautzen- Bischofswerda)

Neues Wohngebiet entsteht bis 2030 mitten in Wilthen

Die Stadt Wilthen schafft Platz für Eigenheime, Mehrfamili­enhäuser und Gewerbeflä­chen. So ist der aktuelle Stand.

- Von Bettina Spiekert

Das Häuschen im Grünen ist der Traum vieler Familien. Bauherren, die in Wilthen auf der Suche nach einem Grundstück für eben diesen Traum sind, haben demnächst wieder gute Chancen auf eine bebaubare Fläche, und zwar mitten in der Stadt. Derzeit sind freie Areale zum Bau von Ein- und Zweifamili­enhäusern in Wilthen rar, weiß Bürgermeis­ter Michael Herfort (CDU). So sei das Baugebiet Engelwiese, in dem 2022 die ersten Häuser gebaut wurden, längst voll belegt. 2024 sollen daher die Planungen fürs neue Stadtviert­el „Urbanes Gebiet“weiter vorangehen, sodass Ende des Jahres Baurecht für die ersten Häuser besteht. Das Viertel wird rund sechs Hektar groß sein, es liegt mitten in Wilthen zwischen Badweg und Martin-luther-straße.

„Nur wenige Kommunen haben innerstädt­isch noch ein so großes bebaubares Areal zur Verfügung“, sagt der Bürgermeis­ter. Dies wolle die Stadt Wilthen nutzen, um auch in Zukunft Bauinteres­senten attraktive Grundstück­e anbieten zu können. Auch wenn die Bevölkerun­gsprognose für Wilthen derzeit von einem Rückgang ausgehe, sei man als einer der Versorgung­sund Siedlungsk­erne im Städte- und Gemeindeve­rbund Oberland sowie als Kommune mit einem großen Schulzentr­um bestehend aus Grund- und Oberschule sowie Gymnasium verpflicht­et, angemessen­e Entwicklun­gsmöglichk­eiten vorzusehen, heißt es dazu im Bebauungsp­lan.

Erste Abrissarbe­iten auf dem Areal gegenüber dem Stadtbad, auf dem früher das Heizwerk stand, sind schon erfolgt. Ein privater Eigentümer mit eigenen Bauabsicht­en

hat bereits das ehemalige Lehrlingsw­ohnheim der Weinbrenne­rei abreißen lassen, das nach der Wende als Polizeista­ndort und Vereinshau­s genutzt wurde. Damit entstehe eine erste Baufläche im neuen Stadtviert­el. Im neuen Wohnvierte­l wird laut Michael Herfort Platz für etwa 30 Grundstück­e mit Größen zwischen 600 und 1.000 Quadratmet­ern für die Bebauung mit Eigenheime­n sein. Hinzukomme­n weitere Areale, die für Mehrfamili­enhäuser vorgesehen sind, sowie zu gut einem Drittel auch Platz für Gewerbe, so der Bürgermeis­ter. Mehrere Anfragen nach gewerblich nutzbaren Flächen am Standort lägen der Stadt Wilthen bereits vor.

Einen ersten Bebauungsp­lan für das neue Wohngebiet hatte es bereits vor vier Jahren gegeben. Nach dessen Auslegung meldeten vor allem Bewohner angrenzend­er Viertel Bedenken an. Sie befürchtet­en eine Einleitung von Regenwasse­r aus dem neuen Stadtviert­el ins Butterwass­er und damit eine verstärkte Hochwasser­gefahr an dem kleinen Stadtbach. „Wir gehen davon aus, dass gut 90 Prozent des Oberfläche­nwassers in dem Gebiet selbst versickern wird und nur ein kleiner Teil in Richtung Pilkebach geht“, sagt Herfort dazu.

Bis Mitte 2024 will die Stadt Wilthen soweit vorankomme­n, dass das neue Stadtviert­el planerisch bestätigt ist und bis Ende des Jahres Baurecht besteht. Noch ist unklar, wer das Gebiet erschließe­n wird. Eine kleinere Fläche sei Kirchenlan­d, zentrale Teile gehören der Wilthener Weinbrenne­rei, sagt der Bürgermeis­ter. Ob die Stadt Teile kauft oder ein Erschließu­ngsträger ins Spiel kommt, müsse noch entschiede­n werden. Michael Herfort geht davon aus, im Laufe der kommenden Jahre genügend Interessen­ten für neues Bauland zu finden. „Die Preise fürs Bauen gehen wieder nach unten, und dann kommt auch wieder die Lust aufs eigene Heim. Dann haben wir die passenden Flächen“, glaubt er. Genau aus diesem Grund sei das Projekt auch mit einem Zeitfenste­r bis 2030 geplant.

 ?? Foto: Steffen Unger ?? Mitten in Wilthen soll ein neues Stadtviert­el entstehen. Bürgermeis­ter Michael Herfort hat die Pläne dafür.
Foto: Steffen Unger Mitten in Wilthen soll ein neues Stadtviert­el entstehen. Bürgermeis­ter Michael Herfort hat die Pläne dafür.

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