Sächsische Zeitung (Bautzen- Bischofswerda)
Neuer Vier-sterne-campingplatz entsteht in der Sächsischen Schweiz
Auf der Alberthöhe in Struppen haben aktuell 40 Camper Platz. 2026 sollen es fast dreimal so viele sein. Was Betreiber Markus Guhr dort plant.
Lange hat er bangen und nicht wenig Kritik einstecken müssen. Jetzt ist die letzte wichtige Hürde genommen. Markus Guhr, Betreiber des Campingplatzes auf der Alberthöhe in Struppen, kann expandieren und sein Areal flächenmäßig verdreifachen. Denn jetzt wurde der Bauantrag vom Landratsamt in Pirna genehmigt. Für Markus Guhr ist damit der Weg frei für seinen geplanten Vier-sterne-campingplatz: mit Pool, Saunabereich, Spielplatz, Volleyballfeld und eigenem Biergarten.
Um sich vergrößern zu können, hatte er eine zuletzt landwirtschaftlich genutzte Fläche gekauft, die direkt an seinen Campingplatz grenzt. Auf dem alten und neuen Areal sollen nach dem Umbau insgesamt 114 Stellplätze für Wohnmobile und Caravans entstehen - aktuell gibt es nur an die 40 Plätze. Sie alle werden etwa 100 Quadratmeter groß sein - einmaliger Blick auf die Festung Königstein und den Lilienstein inklusive.
Saunabereich für den Winter
„Anfang Juli sollen die Bauarbeiten starten“, sagt Markus Guhr. Noch bis Ende Juni ist sein Campingplatz geöffnet. Dann wird der Betrieb eingestellt. Wie lange? Mindestens eineinhalb Jahre wird wohl kein Camper hier sein Reisemobil oder Zelt aufschlagen können. Zum Saisonbeginn 2026 will der Struppener dann große Eröffnung feiern. Am 1. April 2026, wenn es nach ihm geht. „Kein Scherz“, sagt Guhr.
Bis dahin gibt es viel zu tun. Wenn der Umbau im Sommer startet, verschwindet zuerst das jetzige Sanitärgebäude. Ein flacher Trakt in praktischer Modulbauweise, den Guhr durch einen massiven Neubau ersetzen will - allerdings an anderer Stelle. Der neue Funktionsbau entsteht im Eingangsbereich, parallel zur Straße. Bis zum Jahresende soll der Rohbau stehen. „Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt“, sagt Markus Guhr. Über den Winter sei dann der Innenausbau geplant.
In dem neuen Objekt wird nicht nur der neue Sanitärbereich mit Duschen, Toiletten und Waschbecken untergebracht. In der oberen Etage des Funktionsgebäudes kann zudem Billard und Dart gespielt werden - ein Schlecht-wetter-angebot. Auch eine Saunalandschaft ist geplant - mit Ruhebereich. „Ich will damit einen Beitrag zur touristischen Winterbelebung leisten“, erklärt Guhr. Schon jetzt gäbe es in der Region viele Winterangebote für Urlauber und Ausflügler, sagt er und lobt in dem Zusammenhang die Aktivitäten des Tourismusverbands Sächsische Schweiz. Daran will er anknüpfen. Der Struppener Campingplatz hat bereits das ganze Jahr geöffnet. Im Winter musste aber der Sanitärbereich geschlossen werden. Das soll sich mit dem Neubau ändern. Im kommenden Jahr sollen sich die Bauarbeiten dann auf die neue Fläche, die Richtung Naundorf zeigt, konzentrieren. Hier entsteht ein Großteil der 114 Stellplätze für Reisemobile und Caravans. Highlight des Areals wird ein Pool. Neben dem Campingplatz in Gohrisch ist Markus Guhr dann der einzige Betreiber in der Sächsischen Schweiz, der ein Schwimmbecken anbieten kann. Zudem sollen ein Spielplatz, Tischtennisplatten, ein Boule- und Volleyballplatz für die Camper gebaut werden.
Viele Wohnmobilisten setzen vor Ort auf Selbstversorgung. Markus Guhr will dennoch eine gastronomische Versorgung anbieten. Auf der neuen Fläche soll ein Biergarten entstehen mit angeschlossenem Foodtruck. Der Biergarten mit Imbiss soll nicht nur von den Campern genutzt werden - auch Einheimische und andere Besucher können hier einkehren. „In Struppen selbst gibt es ja nichts“, sagt Markus Guhr.
Der Landschlachthof in Struppen bietet unter der Woche nur einen Mittagstisch. Die nächsten Adressen wären dann das Schokoladen-café in Thürmsdorf oder die Kleine Einkehr. Für die Gastronomie sucht Guhr, der selbst gern kocht, noch einen Betreiber. Der Foodtruck oder Imbisswagen soll nur ein Anfang sein. Auf dem Areal plant er später ein festes Gebäude, in dem Gäste verköstigt werden können. „Auch im Innenbereich mit einem richtigen Gastraum“, sagt er. Das sei aber noch Zukunftsmusik.
Für den Moment ist er froh, dass die Struppener Gemeinderäte, Bürgermeister Michael Sachse (parteilos) und andere, die an dem Projekt beteiligt sind, es so weit mitgetragen haben, dass nun der Bau beginnen kann. Nicht wenig Kritik hatte es im Vorfeld an den Expansionsplänen gegeben.
Markus Guhr darf seinen Campingplatz in Struppen vergrößern, am 1. April 2026 soll Neueröffnung sein. Vor allem, weil eine landwirtschaftlich genutzte Fläche dafür verwendet wird. Guhr hofft, dass die Kritik abflacht, spätestens wenn der Umbau abgeschlossen ist.
Wildes Campen wird zum Problem
Er selbst investiert eine siebenstellige Summe in seinen Traum vom Campingplatz. Wie hoch genau die Kosten sind, will er nicht sagen. Ein Millionenprojekt ist es aber. „Nicht nur für mich. Es hat einen Mehrwert für ganz Struppen“, sagt er.
Das sieht auch Landrat Michael Geisler (CDU) so, der bei diesem Thema einen großen Bedarf sieht. „Die vorhandenen Kapazitäten im Bereich Camping/caravan in der Sächsischen Schweiz sind bisher nicht ausreichend“, meint er. Das Interesse flache nicht ab, im Gegenteil. Eher müsse mit einer weiteren Zunahme oder zumindest mit einer gleichbleibend hohen Nachfrage gerechnet werden. „Bereits jetzt stöhnen einzelne Gemeinden über wildes Campen“, so Geisler.
Er geht davon aus, dass mit der Erweiterung des Campingplatzes der Bedarf in der Region besser gedeckt werden kann und letztendlich auch die Nachfrage nach dezentralen Interimsparkflächen zurückgehen wird.
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